Montag, 31. Dezember 2007

12 Apostel

Kaum zu glauben, aber wahr: kurz bevor Pe hier ankam, setzten sintflutartige Regenfaelle und Gewitter ein. Dazu gab es Temperaturen von 15 Grad, was fuer diese Jahreszeit besonders ungewoehnlich ist. Zum Glueck hatte Pe nicht auf mich gehoert und eine warme Jacke dabei...Den ersten Tagen haben wir gut mit Shoppen in diversen Surflaeden in Torquay rumgekriegt, danach aber wollten wir definitiv die Great Ocean Road starten und das macht natuerlich bei diesem Mistwetter gar keinen Spass! Trotzdem konnten wir den ein oder anderen Blick auf die verschiedenen Sandsteinformationen vor der Kueste Victorias werfen, von denen die bekanntesten sicherlich die 12 Apostel, die ja schon lange keine 12 mehr sind, und London Bridge sind. Wie sich herausstellte, hoerte der Regen auch irgendwann auf und uns pfiff nur noch ein guter Wind nach hollaendischer Nordseemanier um die Nase und wir konnten einige Zeit dort verbringen und uns die imposanten Steine anschauen. Sogar den Sonnenuntergang haben wir uns dort angesehen...d.h. wir waren dort und haben dann gesehen, dass sich vom Meer her eine Regenfront mit atemberaubender Geschwindigkeit naeherte, was uns dazu veranlasste, einen spurt in Richtung Auto hinzulegen. Alle Touristen, die uns entgegenkamen, weil sie sich ebenfalls den Sonnenuntergang bei den 12 Aposteln nicht entgehen lassen wollten, haben nur den Kopf geschuettelt als wir ihnen entgegengerannt kamen...Pe und ich haben uns nur eins gegrinst und ich bin mir sicher, sie haben irgendwann auch verstanden warum wir gerannt sind. Kaum am Auto angekommen, setzte ein Wolkenguss ein, der seinesgleichen sucht. Ich wuerde mal sagen, wir haben wieder alles richtig gemacht!

Am naechsten Morgen sind wir noch mal zu den 12 Aposteln gefahren und haben uns zwei davon mal genauer angeschaut. Diese sind naemlich ueber einen Strandabschnitt zugaenglich und steht man erst mal davor, wird einem klar welche Dimensionen die Steine eigentlich haben und wie klein man selbst ist...
Hi Leute! Wir haben echt eine super Zeit hier, es gibt viel zu berichten! Wir sind leider etwas in Ruckstand. Ich drucke euch und wunsche euch allen einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr! Petra

Einen guten Rutsch Euch allen!

Pe und ich sind mittlerweile auf Kangaroo Island und haben schon diverse Stunden in der prallen Sonne am Strand verbracht - inklusive Stachelrochen- und Haialarm. Aber auch das kann einem diese wunderschoenen Traumstraende hier nicht vermiesen...
Heute ist ja Silvester und wir feiern zusammen mit unseren Australiern hier auf der Insel bei einem Konzert. Anschliessend uebernachten wir in unserem Swag unter einem sicherlich sternenklaren Himmel irgendwo am Strand. Wenn das mal kein Silvester der anderen Art ist?!?
Weitere Eintraege zu unserer gemeinsamen Reise folgen. Wie Ihr wisst, ist es mit dem Internet immer etwas schwierig wenn man unterwegs ist... Seid Euch aber gewiss: es gibt einiges zu berichten!
Euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr, alles Gute fuer 2008 und dass all Eure Wuensche in Erfuellung gehen!!!

Dienstag, 18. Dezember 2007

Arbeitsvertrag unterschrieben!

Während ich noch mit Familie Thomas unterwegs war, kam mein heiß ersehnter Arbeitsvertrag in Geelong an. Nachdem sich der ganze Bewerbungsprozess noch mal stark verzögert hatte, weil innerhalb der Firma umstrukturiert wurde, wurde mir zuerst ein mündlicher Vertrag angeboten, der schriftlich bestätigt werden sollte sofern die von mir angegebenen Referenzen positive Auskunft über mich geben würden. (An dieser Stelle übrigens ein dickes fettes DANKE an die entsprechenden Gönner!) Und der versprochene Arbeitsvertrag wartete dann tatsächlich auf mich! Wie cool ist das bitte?
Meinem ersten Arbeitstag Down Under am 7. Januar sehe ich mit Neugier entgegen und ich freue mich besonders, dass ich zwei der mir noch verbleibenden drei Wochen mit Pe rumreisen kann um mich noch mal richtig zu erholen und meinen Akku aufzuladen bevor dann wahrscheinlich längere Zeit kein Urlaub in Sichtweite sein wird. Trotzdem bleibt der Plan bestehen, im Juli/August für ein paar Wochen in Deutschland aufzuschlagen. Mal sehen, was mein neuer Arbeitgeber dazu sagen wird...

Montag, 10. Dezember 2007

Feuer auf Kangaroo Island

Nachdem ich ein paar Tage in heller Aufregung um meine Freunde auf der Insel verbracht habe, beruhigt sich die Lage langsam aber sicher und ich komme wieder dazu, ein paar Zeilen zu schreiben.
Wie schon berichtet, sind die insgesamt 12 Brände auf der Insel ausschließlich auf Blitzeinschläge und zum Glück nicht auf Brandstiftung oder menschliches Versagen zurückzuführen. So weit, so gut. Die Inselbewohner sind es auch gewohnt, dass jährlich Buschbrände entstehen, aber dieses Jahr war es seit langer Zeit mal wieder besonders schlimm. Auch jetzt sind noch nicht alle Feuer gelöscht und einige sogar nach wie vor noch nicht unter Kontrolle und daher schauen wir alle täglich, aus welcher Richtung der Wind kommt. Am stärksten betroffen ist der westliche Inselteil, in dem auch der Flinder Chase Nationalpark liegt und genau dort, mitten in der wunderschönen Natur, hatten wir auch unsere Cabin gebucht, die ja dann am Donnerstag vom Rest der Insel abgeschnitten wurde. Wir waren im Grunde nur durch eine Verkettung dummer Zufälle nicht für Ronjas Mittagsschlaf in der Hütte, sondern weiter mit dem Auto im Norden der Insel und in der Inselmitte unterwegs – zum Glück, denn sonst wären auch wir dort noch eingeschlossen oder in einer dieser seltsamen Rettungsaktionen per Hubschrauber ausgeflogen worden. Da bin ich doch heilfroh, dass uns das erspart blieb...


Überhaupt hatten wir viel Glück, denn etwa 10 Minuten bevor der erste Blitz dort einschlug befanden wir uns noch genau dort, am Strand in Western River. Da wir Donnergrollen hörten, haben wir uns entschlossen nicht länger dort zu verweilen und den nächsten Strand anzusteuern. Hätten wir uns anders entschieden oder wären später dort angekommen oder abgefahren, hätten wir schon das erste Feuer aus nächster Nähe gesehen und darauf kann man ja dankend verzichten. Es scheint, als hätten uns die Blitzeinschläge systematisch über die Insel verfolgt, denn immer, wenn wir gerade einen Ort verlassen hatten, fing dieser an zu brennen...Und nein, wir haben keine Feuer gelegt!
Anstatt dann zum Mittagsschlaf nach Hause zu fahren, haben wir uns in Parndana, der zweitgrößten Stadt der Insel, aufgehalten, wo wir auch mit Nikki's Kusine Leah zum Abendessen verabredet waren. Erst als in dem Pub dort der Strom ausfiel und Leah wenige Minuten darauf ankam, erfuhren wir von den diversen Feuern. Als ich dann rausging konnte ich auch den Brandgeruch und Qualm wahrnehmen – vorher war nichts davon zu merken. Das war auch der Zeitpunkt, zu dem wir erfahren haben, dass wir sehr wahrscheinlich nicht zu unseren Hütten zurückfahren könnten, sondern wohl besser auf der Farm von Leah's Mutter übernachten sollten. Wie hilfsbereit die Australier doch sind! Leah erzählte uns auch, dass ein Feuer ganz in der Nähe ihrer Farm lodert und sie auch sicher nicht nach Hause fahren würde. Um uns zu vergewissern, dass diese Informationen korrekt sind, haben wir uns gemeinsam zum Country Fire Service (CFS) aufgemacht, wo ein unglaublicher Menschenauflauf war. Die halbe Insel schien sich dort versammelt zu haben um zu erfahren welche Straßen sicher sind, wer besser nicht nach Hause fährt und ob bereits Feuer unter Kontrolle sind. Da um diese Jahreszeit aber alles brennt wie Zunder, dauert es immer recht lange bis die Feuerwehr behaupten kann, sie kontrolliere ein Feuer.
Langer Rede kurzer Sinn: kein Durchkommen zur Hütte, Übernachtung bei Leah's Mutter, hilflose Beobachtung von Feuer, Rauch und Windrichtung, Abflug wie geplant am Freitag Abend, allerdings ohne Gepäck und mit dem bösen Gefühl im Bauch, die Freunde zurück zu lassen und das Gepäck den Flammen zu opfern. Aber gerade die Einstellung zu Besitz und Eigentum relativiert sich in derartigen Situationen so dermaßen, dass man einfach nur froh ist, wenn es den Inselbewohnern gut geht und sie das Feuer einigermaßen unbeschadet überstehen. Gerade vor dem Hintergrund, dass es zu dem Zeitpunkt schon einen Toten gab und der gesamte Süden der Insel bereits abgebrannt war, schient alles andere völlig unbedeutend. Auch heute noch brennen dort Feuer, aber selbst in den Radionachrichten hört man kein Sterbenswörtchen darüber und es ist erschreckend festzustellen, dass Leah's Mutter recht hatte als sie sagte, es interessiere niemanden wenn eine komplette Insel abbrennt, aber wenn auch nur ein winziges Feuer in der Nähe von Sydney ausbricht, erfährt es die ganze Welt...
Mittlerweile sieht es so aus als würden wir unsere Klamotten und damit vor allem Saskias und Ronjas Reisepässe zurück bekommen. Die Farmen scheinen einigermaßen sicher, aber das hängt natürlich nach wie vor von der Windrichtung ab. Ich bin und bleibe in ständigem Kontakt mit Leah und wünsche meinen Insulanern von Herzen alles Gute und drücke die Daumen!

Freitag, 7. Dezember 2007

Macht Euch keine Sorgen!!

Ich sitze gerade auf Kangaroo Island fest. Eigentlich wollte ich nur mit Ronja und Saskia ein paar schoene Tage hier verbringen, aber eine Vielzahl an Buschbraenden hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht und uns gestern dann von unserer Unterkunft abgeschnitten. Leah's Mutter war so nett uns auf ihrer Farm uebernachten zu lassen und im Moment ist ausser uns auch niemand im Haus - das ist wohl eher ein gutes Zeichen, da sicher alle ihre Farmen abgehen um die Schaeden zu begutachten. Das bedeutet dann hoffentlich auch, dass die Feuer mittlerweile unter Kontrolle oder gar geloescht sind.
Die Luft heute Morgen ist voll von dem Gestank nach verbranntem Eukalyptus. Ein dicker Qualmschleier liegt wie Nebel ueber der Landschaft und die Farben um mich herum sind voellig unwirklich. Alle Maenner waren die ganze Nacht im Einsatz und haben diverse Feuer bekaempft - zumeist mit Feuer und haben immer in Windrichtung eine Schneise hinter dem Feuer weggebrannt, damit dieses - falls der Wind wieder dreht - keine weitere Nahrung mehr findet und besser zu kontrollieren ist.
Welche Schaeden wo genau entstanden sind, ist noch nicht klar. Was ich weiss ist, dass mehrere Blitzeinschlaege fuer die Feuer verantwortlich sind, dass die ein oder andere Farm im Sueden der Insel Opfer der Flammen geworden ist, aber Leah und ihre Familie weitestgehend verschont wurden. Es gab wohl ein Feuer in der Naehe von Leah's Farm, aber das war angeblich gestern unter Kontrolle. Ich will hoffen, dass das so geblieben ist. Auch hoffe ich sehr, dass alle Maenner, die im Einsatz waren, wohlbehalten nach Hause konnten...Aber mehr dazu wenn ich selbst mehr weiss. Uns geht es jedenfalls gut, wir muessen nur noch rausfinden ob wir heute wieder zu unserer Unterkunft zurueck duerfen um unsere Sachen zu packen und unseren gebuchten Flug zum Festland zuruecknehmen koennen. Falls wir nicht rueber zu unserer Cabinim westlichen Teil der Insel koennen, wuerden uns die Klamotten nachgeschickt - also kein Problem.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Mit der Illusions zur Blue Pearl Bay

Nachdem es von Chris' und meiner Kayaktour leider keine Fotos gibt, weil wir dem Paddeln auf dem offenen Meer doch nicht genug vertraut haben als dass wir eine unserer Kameras mitgenommen hätten und die Tour so idyllisch war, glaubte ich nicht, dass dieser Tag noch zu toppen wäre. Aber es ging tatsächlich noch besser! Kaum zu glauben, aber wahr.
Die bisher beste Tour aller Zeiten ging um 7:20 und damit doch sehr früh los. Unsere Katamaran, die Illusions, hatte außer unserer kleinen Gruppe nur noch einen weiteren Passagier an Bord. So versprach der Segeltörn zur Blue Pearl Bay also von Anfang an ein sehr familiärer Tagesausflug zu werden. Ich stellte mir darunter ein wenig relaxen an Deck, sonnen, schwimmen in diesem wunderbar kristallklaren Wasser und ein wenig schnorcheln vor...Dass ich auch gleich noch einen Auffrischungstauchgang absolvieren würde, hatte ich vor der Fahrt aus dem Hafen nicht gedacht. Aber genau so kam es dann! Wie ich feststellen durfte, wirbt die Illusions nicht zu Unrecht mit dem Slogan „Sailing to the best snorkeling & diving locations in the Whitsundays if not the world“.
Unser Segeltörn führte uns zum Langford Reef und nach Hayman Island, deren Strand sich Blue Pearl Bay nennt. Witzigerweise ist das genau der Strand, den wir zwei Tage zuvor von einem Aussichtspunkt gesehen hatten und wir wären am liebsten sofort dort geblieben. Wir hätten Gott weiß was gegeben, um nicht zurück aufs Boot, sondern runter zu diesem Strand gehen und den Rest des Tages dort verbringen zu dürfen. Nun wurde unser Traum Wirklichkeit und das, ohne dass es uns auch nur ansatzweise vor Antritt der Reise bewusst gewesen wäre. Ein schöner Zufall!
Skipper Josef und Dive Instructor/Maat Ashley waren uns gute Gastgeber und wie herrlich ist es, an Deck in der Sonne liegend den schönsten Inseln Australien entgegenzusegeln! Es wurde sogar ein Schnuppertauchkurs angeboten, für den ich Chris und Saskia begeistern konnte. Leider wurde dann nur Saskia nach Beantwortung der Gesundheitsfragen zugelassen und Chris musste sich mit Schnorcheln begnügen, aber auch das Schnorcheln allein schon vor dem Langford Reef ist sehr beeindruckend mit den vielen verschiedenen Korallen, Riesenmuscheln und unzähligen bunten Fischsorten...Saskia bekam dann noch an Bord ihre Einführung ins Tauchen und nachdem wir auf der Insel gelandet waren, haben wir ein wenig geübt bevor wir dann endlich getaucht sind um die wunderschöne Unterwasserwelt aus nächster Nähe zu betrachten. Für mich war es ein Auffrischungstauchgang, den ich schon seit 7 Jahren hatte absolvieren wollen und für Saskia war es das Erlebnis Ihres Lebens. Nach anfänglicher Panik, gepaart mit dem festen Willen schnell wieder an die Oberfläche zu wollen, blieb sie dann doch unten und war nicht nur stolz wie Oskar, sondern auch sehr glücklich, das Reef hautnah erleben zu dürfen. Ich brauche jetzt unbedingt mein Tauchlogbuch, das sich in irgendeiner der unzähligen Kisten im Keller befinden dürfte und nur mein Bruder weiß wo...Dieser eine Tauchgang nach all der Zeit hat den Wunsch in mir erweckt, nun auch den nächsten Tauchschein zu machen und auf jeden Fall wieder viel, viel Zeit unter Wasser verbringen zu wollen.

Mittwoch, 28. November 2007

Whitsundays

Die Whitsundays vor der Küste von Airlie Beach, weiter nördlich zwischen Mackay und Townsville gelegen, sind das Urlaubsziel Nummer 1 der Australier und auch jeder Deutsche, der irgendwann einmal einen Reiseführer über Australien durchgeblättert hat, kennt Whitehaven Beach. Dieser bezaubernde weiße Sandstrand mit kristallklarem Wasser in verschiedenen Blau- und Türkistönen ist so atemberaubend, dass man sein Glück dort sein zu dürfen, gar nicht erst in Worte fassen kann. Die Bootsfahrt dorthin gibt einem schon das Gefühl, im Paradies angekommen zu sein, aber wenn man seinen Fuß auf eine der wunderschönen Inseln setzt, stellt man fest, dass auch das wieder einer der Orte auf dieser Welt ist, an denen man ohne Reue sterben könnte...Hier oben ist es sehr warm, die Luftfeuchtigkeit hoch und natürlich könnte man sich in dem wohltuend kühlen, zauberhaften Meerwasser abkühlen, aber wir haben Stinger-Saison! Das bedeutet, dass vor der Küste Queenslands zwischen November und April diese ekelhaften Quallen mit meterlangen, durchsichtigen Gifttentakeln herumschwimmen und man leider nicht ohne Schutzanzug ins offene Meer sollte. Erwischen diese Stingers einen, wickeln sie ihre giftigen Tentakel mehrfach um sämtliche Körperteile, die sie erwischen können, und sorgen so für Wunden, die mit Brandwunden zweiten Grades vergleichbar sind, und lassen langsam aber sicher eine nicht unerhebliche Dosis Gift ab. Die Folgen sind Kopfschmerzen, Erbrechen und mit Pech eine so üble Vergiftung, dass der Tod die unvermeidliche Folge ist. Viele Leute sind daran schon gestorben und die unzähligen Warnschilder deuten darauf hin, dass es sich lohnt, diese Gefahr Ernst zu nehmen. So kam es, dass ich am schönsten Strand der Welt leider nicht im Bikini baden gehen konnte!!! Weil die Australier sich jedoch den Badespaß nicht verderben lassen wollen, gibt es in den meisten Küstenorten von sehr engmaschigen Netzen abgegrenzte Schwimmzonen im Meer, die Stinger-sicher sind. Wie Ihr Euch denken könnt, sind Nationalparks davon ausgenommen – und damit auch Whitehaven Beach...Aber ich denke, das ist schon gut so, denn ein Nationalpark sollte wirklich möglichst unangetastet bleiben.

Platypusse in Broken River

Die folgende Nacht verbrachten wir wieder am Ende der Welt, diesmal in Broken River. Das Ende der Welt zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man keinen Handyempfang hat, wie der ein oder andere, der versucht hat mich zu erreichen, schon festgestellt hat. Darüber hinaus gibt es keine Internetcafés, ganz zu schweigen von komfortablen Internetzugang im Zimmer und auch Tankstellen oder Supermärkte sind mindestens 40 km entfernt. Das ist für uns Europäer nur schwer vorstellbar, aber ganz genau so ist es im australischen Hinterland – und das muss gar nicht mal schlecht sein, weil man wirklich abschalten und sich ganz der Natur hingeben kann.Hier in Broken River sollte mein Traum endlich wahr werden! Platypusse beobachten...meinem Lieblingstier, das von vielen Forschern als Laune der Natur betrachtet wird, so nah sein wie nie zuvor. Platypusse sind sehr scheue Tiere, die nachtaktiv sind und ausschließlich in Flussarmen vorkommen, wo sie ihre Höhlen direkt am Ufer bauen. Sie sehen vom Fell her aus wie Biber, haben aber einen Schnabel wie eine Ente – nur in schwarz. Wenn ich von Entenschnabel rede, meine ich nicht etwa einen typischen Entenschnabel, sondern wirklich so einen, wie ihn Donald Duck hat... Dazu hat der Platypus schwarze Schwimmflossen und die Männchen (!) haben einen Giftstachel am Hinterlauf um ihre Revierkämpfchen auszufechten. Unglaublich interessant, zumal der Platypus neben zwei Echidnaarten das einzige Säugetier ist, das Eier legt...Auf zur Beobachtung! Den ersten Versuch startete ich in der Abenddämmerung, was leider wegen des einsetzenden sintflutartigen Regens wenig erfolgreich war. Als Entschädigung gab es ein ausgezeichnetes Abendessen im Restaurant unseres Resorts und ein paar Possums, die dort gefüttert wurden. Bequemerweise befindet sich die Futterstelle gleich vor dem Fenster des Restaurants, so dass man den munteren Kollegen während des Essens beim Essen zuschauen kann.
Da ich ja hartnäckig bin, wenn ich mir mal etwas in den Kopf gesetzt habe, sollte ich am nächsten Morgen schon wieder in aller Herrgottsfrühe aufstehen um einen neuen Versuch zu wagen. Diesmal konnte ich auch ein, zwei Blicke auf den ein oder anderen Platypus erhaschen, aber alles in allem war die Ausbeute wieder nahezu enttäuschend...und das an einem der besten Beobachtungsorte Australiens! Schade, aber sicher ein Grund zurückzukommen – und der gute Weinkeller sowie das ausgezeichnete Essen dort sind auch beim nächsten Mal eine gute Entschädigung.

Forest Flying

Als erstes Abenteuerhighlight unserer gemeinsamen Queensland-Rundreise haben wir uns Forest Flying rausgesucht. Allein der Weg dorthin ist schon ein Abenteuer! Chris, unser kleiner Rennfahrer, musste unser Auto über Schotterstraßen in den tiefsten Busch steuern. Häufig waren diese Straßen nicht breiter als unser Auto selbst und man sollte besser nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn mal Gegenverkehr kommt... Aber da uns ja schon die „No worries“-Lebenseinstellung der Australier in Fleisch und Blut übergegangen ist, entspannen wir uns in solchen Situationen einfach mal...In Finch Hatton Gorge, irgendwo im tiefsten Busch im Hinterland von Mackay haben sich Dave und Donna, ein australisches Ehepaar, einen Stahlseilparcours in bis zu 25m Höhe gebaut, an denen man, gesichert über Klettergurt und Seilwinde, zwischen Baumwimpfeln entlanggleiten kann. Da auch einige Meter Höhenunterschied überwunden werden, kriegt man richtig Tempo drauf – vor allem wenn man nicht bremst! Super Geschichte!!! Die ersten 200m habe ich mit Vollgas zurückgelegt, bin zwischen Palmenwipfeln und Regenwaldvegatation hindurchgefegt und landete zunächst auf der ersten Plattform. Dort erwartete mich Dave, der mich am nächsten Stahlseil befestigte. Dieser etwa 100m lange zweite Teil der Strecke ist besser zum Beobachten der Pflanzen und zahlreichen Fledermäuse geeignet und verleitet zum Glück auch nicht zum Rasen – sonst hätte ich der Versuchung sicher nicht widerstehen können. So aber hatte ich die Gelegenheit, mir die so genannten Fruit Bats genauer anzuschauen. Hier gibt es hunderte, wenn nicht sogar tausende von ihnen. Ich habe noch nie Fledermausbabies aus der Nähe gesehen, die sich, kopfüber an Palmen hängend, an die Körper ihrer Mamas krallen. Nähert man sich ihnen, begleitet vom Surren des Stahlseils, fliegen die meisten Fledermäuse auf und der Himmel wird urplötzlich schwarz.
So konnten wir Adrenalinkick mit Naturbeobachtung verbinden. Was will man mehr?

Regenwaldwanderung

Der Eugenella Nationalpark liegt in guter 1-stündiger Entfernung von Cape Hillsborough entfernt und ist ein wahres Paradies für Spaziergänger, Schwimmer, Wanderer und waghalsige Höhenflieger. Hier sollte unsere erste Regenwaldwanderung stattfinden. Ein schmaler Pfad, gesäumt von Farnen, Palmen, Lianen, riesigen Steinformationen und unglaublich hohen Bäumen, führte uns zunächst zu einem Wasserloch. Schon auf dem Weg kamen uns einige Einheimische in Badesachen entgegen. Dieses Wasserloch ist eine beliebte Abkühlung hier. An dieser Stelle konnten wir uns schon einen ersten Eindruck von der umwerfenden Schönheit des Wasserfalls machen, der unser eigentlicher Grund für die im Endeffekt doch sehr ausgedehnte Regenwaldtour war. Da die Dunkelheit langsam aber sicher hereinzubrechen drohte, mussten wir uns schon sehr beeilen um noch rechtzeitig die weiteren geschätzten 2 km und mehr als 300 Stufen hinter uns zu bringen, die uns vom eigentlichen Wasserfall trennten. Hier bricht die Dunkelheit plötzlich herein, ganz anders als wir es in Deutschland gewohnt sind, wo man doch immer noch eine kurze Vorwarnung in Form von Dämmerung erhält. In Australien ist es so, als würde auf einmal das Licht ausgeschaltet und wenn es gerade noch hell war, so ist es eine Minute später schon stockdunkel. Wenn man dann im Regenwald umherirrt, wo entsprechend viele Steine herumliegen, über die man gut stolpern kann, ist das sicher nicht besonders witzig – ganz zu schweigen von diversen Spinnen, Schlangen und Echsen... Also haben wir die Beine in die Hand genommen und konnten uns sogar noch ein wenig am Wasserfall, der sich in einen natürlichen Swimmingpool ergoss, abkühlen und die Füße ins Wasser halten. Chris und ich sind über verschiedene Steine in Richtung Poolmitte geklettert um einen optimalen Blick auf den sicher 30-50m hohen Wasserfall zu erhaschen. Da ich schon eine Weile auf den Steinen hin- und hergeklettert war, fühlte ich mich auch in der Lage, meine Kamera mitzunehmen damit wir diesen wunderschönen Blick auf den Wasserfall auch gleich festhalten konnten – wie es dann immer so läuft, bin ich natürlich mitsamt Klamotten im Wasser gelandet, konnte die Kamera aber zum Glück noch an Chris weitergeben bevor ich dann völlig im Wasser verschwand. Da gibt es aber auch Schlimmeres! Ich hätte ohnehin ganz gerne dort gebadet, aber aus Zeitmangel hatten wir uns dagegen entschieden – so kam ich dann unfreiwillig doch in den Genuss des klaren, kühlen Wassers und vor allem Chris und Saskia auf ihre Kosten! Ich habe selten so eine dreckige Lache gehört, aber wem erzähle ich das?

Frühstück mit Kängurus

Kaum zu glauben, aber wahr! Frau Thies bemüht sich um 5h aus dem Bett um den Sonnenaufgang in Cape Hillsborough zu genießen. Außer mir schien sich kein Mensch dafür zu interessieren, aber dieser Sonnenaufgang war einer der schönsten, die ich je erlebt habe. Das mag vor allem daran liegen, dass ich zunächst den gesamten Strand für mich hatte, den ich, unter einem Meer an Palmen, in Richtung Osten entlangwandern konnte. Auf einer Landzunge angekommen, die nur bei Ebbe zu erreichen ist, stand ich dann zwischen Mangrovenbäumen, die während der Flut fast restlos im Wasser untergehen. Von dort hatte ich den besten Blick auf diesen imposant aufgehenden Feuerball und hatte das Gefühl, einen einzigartigen Moment NUR FÜR MICH zu erleben – das war mein ganz privater Sonnenaufgang! Als zusätzliches Highlight in dieser absoluten Idylle gesellten sich dann noch 4 Kängurus zu mir, als ich mich zurück in Richtung Cabin aufmachte. Wie schon am Tag zuvor hatten sie sich nicht nur schnell an meine Anwesenheit gewöhnt, sondern wurden auch neugierig und kamen wieder bis auf wenige Zentimeter an mich heran – das allein ist ja schon wunderbar, aber genau dieses Szenario vor einer solchen Kulisse... Hier wäre es nicht schlimm gewesen zu sterben! Ich saß bestimmt eine Stunde im schon um diese Uhrzeit warmen Sand und beobachtete die 4 Kängurus, die sich völlig entspannt in den Sand legten, fraßen, weiterhüpften, zurückkamen und am Ende sogar Revierkämpfe ausfochten. Boxende Kängurus...wow! So etwas hatte ich ja noch nie live gesehen, geschweige denn in freier Wildbahn. Kaum vorstellbar für einen normalen Mitteleuropäer, auch wenn er schon viele Male in Australien war.

BBQ

Zum Abendessen haben wir uns nach guter australischer Manier eine ganze Kuh auf den Grill geworfen. Wir haben die handliche BBQ-Platte erstanden – ein Fest für alle Fleischfresser: 1,5 kg Steak für 4 Personen + Kind. Das ganze schön im Freien zubereitet, ein Alibisalat auf nem Extrateller und lecker Schmausen bis die Sonne untergeht. Die Fleischstücke sind der absolute Wahnsinn! Sie sind so riesig, dass ein normaler Teller gerade noch ausreicht um dem Steak Platz zu bieten. Zwar hängt es dann schon leicht unmanierlich über den Tellerrand hinaus, aber so kann man arbeiten... Für weitere Beilagen wäre eh kein Platz gewesen, daher musste der separate Salatteller reichen – nicht dass wir ernsthaft in Erwägung gezogen hätten noch Kartoffel oder ähnliches zuzubereiten...Zur Sicherheit, man könnte ja verhungern, hatten wir dann noch Lamm-Feta-Frikadellen gekauft, an denen nicht nur wir Gefallen gefunden haben. Wir hatten uns die ganze Zeit darüber gefreut, dass ein Kookaburra in freier Wildbahn gleich neben uns auf einem Ast saß und uns interessiert zu beobachten schien. Die Freude schlug schnell um als er im Sturzflug in Richtung Grill begab und seinen langen Schnabel in eine unserer Frikos stieß! Freches Biest!!! Ehe ich meinen Schuh werfen und das Essen verteidigen konnte, war er aber schon wieder verschwunden – ohne seine Beute. Hoffentlich hat er sich ordentlich den Schnabel verbrannt oder festgestellt, dass er doch Vegetarier ist! Fürs nächste Mal bin ich gerüstet und habe gleich den Schlappen im Anschlag. Als wenn ich mir von nem Vogel mein Abendessen klauen lassen würde! Und dann noch von einem, der einen dann anschließend noch auslacht... Wo kommen wir denn da hin? Da verstehe ich ja überhaupt keinen Spaß... Aber das wir er dann sicher morgen merken – und dann lache ich!

Begegnung am Strand

Ich hatte doch tatsächlich das große Glück schon am späten Nachmittag die ersten Kängurus am Strand zu entdecken! Ein Pärchen hatte es sich dort gemütlich gemacht und ließ mich Stück für Stück näher kommen, so dass ich kaum mehr als 10 Meter von den beiden entfernt im Sand sitzen, sie beobachten und fotografieren konnte. Offenbar hatten sie sich schnell an mich gewöhnt – der eine war dann der Meinung, er müsste mich mal genauer untersuchen und kam in aller Gemütsruhe auf mich zugekrabbelt. Ich, die ich im Sand lag, fand das am Anfang ja noch ganz interessant, aber als der Kollege dann etwa 30 cm neben mir stand und entsprechend größer war als ich, wurde mir doch ganz schnell ganz mulmig... Die scharfen Krallen und die kräftigen Hinterläufe sind ja schon bei den Kängurus in den australischen Streichelzoos imposant. Wenn aber ein wildes Känguru direkt neben einem steht und man keine Ahnung hat wie es auf Menschen reagiert, läuft zumindest vor meinem inneren Auge der Film über boxende Kängurus ab...Also bleibe ich schön liegen, behalte den Kollegen im Auge und hoffe, dass er keine besondere Abneigung gegen Menschen hat, die mit ihrer Kamera bewaffnet auf dem Bauch im Sand liegen. Und schon setzt er zum Sprung an!!!! Ich hab dann mal die Augen geschlossen und gehofft...zum Glück ist er über mich hinweg gesprungen, aber mein Herz hat bis zum Hals geklopft.

Mackay und Cape Hillsborough

Obwohl klar war, dass der Tag kommen würde, an dem Chris und ich unsere alte Heimat Brisbane verlassen würden, fiel es mir sehr schwer. Gleichzeitig freute ich mich allerdings riesig auf Mackay und die Umgebung weiter nördlich. Schließlich erwarten uns Traumstrände, Regenwald, kristallklares Wasser und jede Menge Tiere in freier Wildbahn...Endlich die Whitsundays mal mit eigenen Augen sehen, das war schon immer mein Traum.

Am winzigen Flughafen von Mackay angekommen, merkt man gleich, dass man sich im tropischen Norden Queenslands befindet. Die Luftfeuchtigkeit ist im Vergleich dazu in Brisbane geradezu lächerlich. Bei gemütlichen 27°, die durch die unglaubliche Schwüle gleich wie 35° wirkten, haben wir unseren Mietwagen entgegen genommen und uns sogleich auf den Weg nach Cape Hillsborough gemacht, einen Nationalpark etwa 50km nördlich von Mackay, der dafür bekannt ist, dass dort morgens ganze Känguruhorden am Strand auftauchen. Unsere Cabin liegt keine 20 Meter vom Strand entfernt, ich höre das Rauschen des Meeres während ich diese Zeilen schreibe und habe auch schon das ein oder andere Känguru, die wie Unkraut weit verbreiteten australischen Bush Turkeys und einen Kookaburra gesichtet.



Der Strand hier im recht abgelegenen Cape Hillsborough Nationalpark ist wunderschön und weitestgehend menschenleer. Nur die wenigen anderen Camper teilen ihn sich mit uns – und da die meisten abends lange am Lagerfeuer sitzen und am nächsten Morgen dennoch pünktlich um halb 6 nach den Kängurus am Strand Ausschau halten, dürften sie tagsüber schlafen. Heute habe ich am gesamten Strand gerade mal 8 Menschen gesehen, vier davon waren mit mir da... Ich glaube, ich habe das Paradies gefunden! Ronja findet es auch klasse hier und Saskia, Margret und Chris teilen diese Meinung, so dass wir gleich zu den usprünglichen zwei Übernachtungen noch eine dazu gebucht haben. Herrlich!

Samstag, 17. November 2007

Alte Heimat...


Es ist unglaublich schön, wieder in good old Brissie zu sein! Auch der wolkenverhangene Himmel und die Schauer, die jeden Morgen niederprasseln, können diesem unbeschreiblichen Gefühl von 'Daheimsein' keinen Abbruch tun. Gerade jetzt, wo auch Christian und Saskia da sind, die ja genau wie ich eine besondere Beziehung zu Brisbane haben, ist es noch mal besser! Wir haben so viele gemeinsame Erinnerungen an eine gute Zeit, die schon Lichtjahre entfernt scheint. Und nun sind auch Ronja und Margret dabei, was sicher wieder viele neue tolle Eindrücke bringen wird. Heute sind wir alle zusammen die Queen Street Mall entlanggelaufen und haben im Myer Center vergeblich die Achterbahn für Kinder gesucht, die es vor 7 Jahren unter dem Dach gab. Wie so vieles hat sich auch das geändert - die Achterbahn gibt es schon lange nicht mehr und stattdessen ist ein Kino in die obere Etage gezogen...


Mal sehen, was sich im RE in Toowong getan hat. Zum Glück war ich letztes Jahr noch da, so dass der Schock nicht so groß werden sollte...Die Livebands sind sicherlich noch so gut wie eh und je und der Bundy schmeckt ja immer ;-)

Mein Herz blutet wenn ich nur daran denke, dass der Queenslander, das alte Holzhaus, in dem ich damals gewohnt habe, schon vor Jahren abgerissen und durch einen riesigen Appartmentkomplex ersetzt wurde! Wenn doch wenigstens renoviert würde anstatt die ganzen alten Häuser abzureißen!!!

Donnerstag, 15. November 2007

Brisbane


Angekommen! Habe fuer heute erst mal wieder im Cloud9 eingecheckt, dem Hostel, in dem ich letztes Jahr schon mal uebernachtet habe. Ich hatte noch einen Uebernachtungsgutschein dafuer - gleich genutzt und schon habe ich mein Bett bezogen und tippe ich ein paar Zeilen.


Heute Abend bin ich an der Uni mit den Tennisleuten verabredet und werde das ein oder andere Doppel spielen, worauf ich mich schon riesig freue. Die Jungs habe ich ja jetzt auch schon ein Jahr nicht mehr gesehen. Es wird sicher gut, sich auf den jeweiligen aktuellen Stand zu bringen und den warmen Abend schoen bei ein paar kuehlen Bier ausklingen zu lassen.


Morgen frueh habe ich uebrigens auch hier in Brissie ein Vorstellungsgespraech. Das ist die 2. Runde zum Uebersetzertest, den ich letzten Donnerstag in Melbourne abgelegt habe - dieser Witz an Text, der reine Zeitverschwendung war. Mal sehen wie das Gespraech morgen laeuft und ob die mir was Interessantes anbieten koennen. Wenn nicht, wird es Sydney, denke ich. Aber da warte ich noch auf Antwort...Zwar hat die Personaltante mir schon auf die Mailbox gesprochen dass das Ergebnis des Tests noch nicht da waere und das der Grund sei, warum ich noch nichts weiter gehoert habe, aber wie lange kann es dauern solch einen Test zu analysieren? So kompliziert waren meine Antworten dann auch wieder nicht ;-)


Sicher hoere ich noch vor dem Wochenende was aus Sydney und wahrscheinlich weiss ich morgen auch schon mehr ueber den Job hier in Brisbane. Ich bin gespannt...

Umgezogen!

Endlich! Meine neue Bleibe bei den netten Maedels ist umwerfend sauber - keine vollgepissten Klos mehr, eine Dusche, bei der es gar nicht schlimm ist, wenn man mit irgendeinem Koerperteil den Vorhang (bzw in diesem Fall die Glaswand) streift. Endlich besteht keine taegliche Gefahr mehr, dass ich mir Beulenpest und Cholera hole!
Und weil ich damit nicht umgehen kann, verpisse ich mich erst mal nach Brisbane :-)

Montag, 12. November 2007

Strand...


Am Wochenende war das Wetter so gut, dass ich mal gleich Samstag an den Strand nach Torquay geflitzt bin. Heute sind es schon wieder 25 Grad und wir haben einen wolkenlosen Himmel - also wieder ab ans Meer!


Gestern habe ich den Schluessel zu meiner neuen Wohnung bekommen, in die ich am Mittwoch einziehe. Dort werde ich zunaechst nur eine Nacht verbringen, da es am Donnerstag ja schon nach Brisbane geht. Zwar sieht es im Moment so aus, als wuerde ich leider nicht lange dort wohnen koennen, weil Sydney ruft...aber da erfahre ich im Laufe des Tages mehr und da ich ja eh nicht so viele Klamotten hier habe, duerfte ein Auszug ja auch nicht das Thema sein.

Freitag, 9. November 2007

Mission Sydney erfolgreich

Mein Vorstellungsgespraech in Sydney ist gut gelaufen und ich denke, dass ich auch den seltsamen Test gut gemeistert habe. Gegen Ende des Gespraeches wurde ich dann gleich gefragt, welche Produktmanagerstelle mir denn am besten gefallen wuerde - ganz so als haetten die schon laengst beschlossen mich einzustellen. Am Montag liegt der ausgewertete Test vor und ich erhalte dann schon am Nachmittag Antwort. Als Startdatum haben wir schon mal grob Mitte Januar ins Auge gefasst und mir wurde signalisiert, dass, sollte der Test nicht unterdurchschnittlich sein (wovon ich mal nicht ausgehe), ich an Bord bin.


Leider haben sich Test und Gespraeche ueber den ganzen Tag hingezogen und da Ingram gleich in der Naehe des Flughafens liegt, konnte ich leider nicht mehr in die Stadt fahren um mich mit Hannes zu treffen. Immerhin haben wir telefoniert und er freut sich darauf wenn ich im Dezember oder Januar dann nach Sydney komme um mir ne Bleibe zu suchen. Solange ich keine Unterkunft habe, hat er immer ein Bett fuer mich frei, sagt er... Ist das nicht lieb?!?


Freitag Abend bin ich dann mit dem Taxi zurueck nach Geelong um mit Cat zu feiern! Sie hat ihren Job als Physiotante beim ansaessigen Footballteam, das in diesem Jahr Meister geworden ist, ergattert und ich war doch auch ganz erfolgreich...Da kann man sich ja mal einen Bundy drauf trinken!

Donnerstag, 8. November 2007

Uebersetzertest Melbourne

Ein schoener Tag war das! Ich bin gemuetlich mit der Bahn von Geelong nach Melbourne getuckert, was etwas mehr als eine Stunde gedauert hat. Hatte ich schon erwaehnt, dass ich total auf oeffentliche Verkehrsmittel stehe? Kaum war ich in den Zug eingestiegen, wurden alle Passagiere wieder rausgewunken, weil genau das Abteil, das ich mir ausgesucht hatte, Probleme mit den Tueren hatte und daher leider nur ein einziger Waggon zur Verfuegung stand - naemlich der erste! Tolle Wurst, das bedeutete fuer mich eine Stehplatzgarantie, 25 Minuten Verspaetung und damit wahrscheinlich auch ein nicht ganz puenktlicher Auftritt zum Uebersetzertest, weil ich ja noch die ganze Bourke Street entlanghechten musste...
Egal, stoert mich ja nicht - dafuer kostet der ganze Spass hier wenigstens auch nur umgerechnet 6 Euro fuer Hin- und Rueckweg und da soll man sich mal nicht beschweren, wuerde ich sagen! Zivile Preise! Danke, VLink!!! Dazu kommt, dass heute das Wetter unglaublich toll ist! Wir haben knappe 25 Grad, es ist keine Wolke am strahlend blauen Himmel zu sehen und es ist richtig schoen warm. Der Sommer naht in grossen Schritten und ich freu mich drauf! Da kann doch so ne bloede Bahn meine gute Laune nicht trueben...
Endlich angekommen, bin ich dann zu Red Hat hoch (schoene Aussicht uebrigens!) und die hatten mich schon komplett vergessen. So musste ich auch nicht darauf hinweisen, dass ich knappe 10 Minuten zu spaet war :-) Der Test an sich war ein Witz! Ich musste ein paar typische Softwarephrasen uebersetzen und dann noch irgendeinen wilden Text ueber Serverapplikationen. Insgesamt war das mal gerade eine halbe Seite und die haben mir nicht nur ne Stunde Zeit, sondern auch noch ein Woerterbuch gegeben. Guter Service, dachte ich mir und hab dann grinsend losgelegt. Nach 20 Minuten war ich fertig und hatte schon 2x Korrektur gelesen. Was tun?!? Da ich nicht wollte, dass die mich fuer ein verkorkstes Kellerkind halten, habe ich erst mal geschmeidig weitere 20 Minuten meinen Krimi gelesen und mich dann irgendwann rausbequemt um der Aufpass-Tante mitzuteilen dass ich so weit waere. Die schien ganz verwundert und war dann so nett mir den Weg zum naechsten Schuhgeschaeft zu erklaeren - was nicht so schwierig ist wenn man sich eh schon auf der Bourke Street befindet. Im Grunde also nur geradeaus. Frau Thies braucht naemlich spiessige schwarze Buero-Pumps, weil die Ladies hier alle so aufgebrezelt ins Buero trippeln. Da will ich mal nicht aus dem Rahmen fallen und habe mir als Belohnung fuer meinen gut gelungenen Test mal gleich ein paar Schuhe zugelegt. Von Belohnung kann man nicht wirklich sprechen wenn ich mir vorstelle, dass ich in den Dingern demnaechst zur Arbeit traben darf - ob jetzt in Brisbane, Sydney oder anderswo sei mal dahingestellt... Darum habe ich mir als richtige Belohnung dann einen guten Sub gegoennt!
Morgen geht es auf nach Sydney! Mein Flieger ab Melbourne startet um 9:45, d.h. Taxi ab Geelong wahrscheinlich so gegen 7:30 oder 8:00 (frag ich gleich mal nach) und zurueck geht es dann um 17:15. Das sollte mir genug Zeit lassen um diesen komischen PMB-Test (Professional and Managerial Battery) durchzuziehen und die Tante vom Telefon dann persoenlich zu sprechen. Vielleicht schaffe ich es noch mich mit Hannes auf einen Kaffee zu treffen?!? Das waere natuerlich der Oberhammer und wuerde mich riesig freuen...

Mittwoch, 7. November 2007

Jobsuche geht voran!

Kaum zu glauben... Jetzt habe ich ab Sonntag doch den Schluessel zu meiner neuen Bleibe in Highton, der supertollen Wohnung mit Spa und freundlichen Maedels, die nicht neben das Klo pinkeln und dann das: meine Spassbewerbung nach Sydney hat gefruchtet und ich hatte heute morgen ein Telefoninterview fuer eine Position als Produktmanagerin bei Ingram Micro und die haben sich ueberlegt, sie wuerden mich auch gleich sponsern. Aber damit nicht genug! UEBERMORGEN soll ich nach Sydney kommen, dort einen kleinen Persoenlichkeitstest machen und ein persoenliches Gespraech mit der Tante fuehren, die ich heute schon an der Strippe hatte. Sie ist sehr nett und wir haben uns gleich gut verstanden... ne, ist klar, dann fliege ich eben mal spontan nach Sydney - die Firma zahlt fuer saemtliche Spesen inkl. Flug, Taxi zum/vom Flughafen sowohl hier unten als auch da oben. Was will man mehr? Dann kann ich mich doch noch mal gleich ein bisschen in Sydney umsehen und eventuell Hannes einen Besuch abstatten wenn die Zeit reichen sollte.

Damit mir nicht langweilig wird, findet dann morgen noch mein Uebersetzertest in Melbourne fuer den Job in Brisbane statt und dann kann ich ganz beruhigt naechste Woche in QLD aufschlagen, wo ich mich ja dann mit Familie Thomas treffen werde! Da koennen wir gleich zur Begruessung mal ein Fass aufmachen, weil wir neben dem Wiedersehen auch (hoffentlich!) einen neuen Job zu feiern haben. Und wenn nicht, so weiss ich doch, dass mein Lebenslauf auf jeden Fall interessant genug ist... Das laesst hoffen!!!

Freitag, 2. November 2007

Auch mal Pech gehabt...

Zur allgemeinen Beruhigung muss ich auch mal ein paar Worte darueber verlieren, dass ich nicht immer nur Glueck habe seitdem ich diesen Kontinent betreten habe.
Wie vielleicht der ein oder andere gehoert hat, wurde der Server von kartenhaus.de (Konzertticketanbieter in Deutschland) gehackt und da die Hacker alles richtig gemacht haben, haben sie natuerlich auch gleich meine Kreditkartendaten gestohlen und waren tuechtig einkaufen. Die naechste Abrechnung wird also ne boese Ueberraschung... Ich weiss schon von Abbuchungen in Singapur, HongKong und London - mal schauen, was das Roulette noch so bereit haelt. Da Kartenhaus dagegen versichert ist, bekomme ich die Kohle zurueck. Die Frage ist nur wann. Aber das regelt sich schon! Meine jetzige Karte ist auf jeden Fall gesperrt und ich bekomme dann bei Gelegenheit ne neue. Gut dass ich ein Konto bei der australischen WestPac habe!
Nicht genug! Gestern war ich schoen im Kino in meiner persoenlichen Privatvorstellung von "Deathproof", dem wie ueblich abgedrehten Tarantino-Film und bin gegen Viertel vor 7 abends gemuetlich zum Parkhaus zurueckgeeiert als ich mich schon fragte, warum es nur so still sei und ausser meinem Auto kein weiteres mehr da rumstand. Nun, die Verwunderung wurde schnell zerstreut als eine im Gesicht leicht geroetete alte Dame aus ihrem Verschlag auf mich zustuerzte um mich zu beschimpfen, dass ich 45 Minuten zu spaet sei und ich ja ausserdem Glueck haette dass sie ueberhaupt noch da sei. Das koste natuerlich Strafe! Als sie so auf mich einredete, habe ich mir mal die Zeit genommen mich umzusehen und habe nach laengerem Suchen auch ein DIN A4 grosses Schild entdecken koennen, auf dem handschriftlich vermerkt war, dass das Parkhaus donnerstags schon um 18h schliesst... Besonders zuvorkommend, wenn man bedenkt, dass die Tarife auf einem riesigen Billboard angeschlagen sind!
Damit die Frau nicht noch Opfer eines Herzinfarkts wuerde, habe ich mich mal entschuldigt und mein Auto geholt um dann zusaetzlich zu den 2$ Parkgebuehren geschmeidige 15$ Strafe zu zahlen...
Heute war ich dann wieder da und habe sie mit einem freundlichen "Hello again" begruesst dass ihr fast die Schminke vom Gesicht geplatzt ist. :-) Naja, auf jeden Fall kennt sie mich jetzt und sie hat mich auch freundlich drauf hingewiesen, dass heute langer Einkaufsfreitag sei und ich gerne bis 21:30 im Parkhaus bleiben duerfte... Danke fuer den Hinweis, der uebrigens heute auf einem gedruckten und deutlich groesserem Schild noch einmal fuer die des Lesens maechtigen unter uns direkt bei der Einfahrt positioniert war - und das gut sichtbar! Saecke!!!

Neue Wohnung in Highton!


Ich habe eine neue Bleibe gefunden und zwar in einem wunderschoenen Stadtteil, in Highton. Dort kann ich ab 11. November einziehen und wohne mit 2 Maedels zusammen. Eins der Maedels hat ein Zimmer mit Bad, d.h. wir muessen uns das grosse Badezimmer mit Spa und Dusche nur zu zweit teilen ;-) Die eine ist Radiologin, die andere Lehrerin fuer Naturwissenschaften, sieht also ganz gut aus und die zwei sind sicher keine Toilettenvollpisser! Dazu kommt, dass ich dann auch endlich wieder Internetanschluss und damit auch die Chance habe, mich weiter zu bewerben.
Da ich am Wochenende noch bei Peter und Nikki war, konnte ich die ein oder andere Bewerbung noch abfeuern und habe naechste Woche einen Uebersetzertest in Melbourne fuer eine Softwarefirma mit Sitz in Brisbane, die noch jemanden in ihrem Team gebrauchen koennen. Brisbane ist natuerlich auch nicht schlecht...Das wuerde bedeuten, dass ich schnell wieder aus der Superwohnung ausziehen muesste, aber ich kann ja auch nicht aufs Geratewohl in dem Loch wohnen bleiben nur weil ich evtl. einen Job in Brisbane bekomme... Das wird sich dann schon regeln, denke ich. Die Miete liegt bei 90$/Woche, was einer Monatsmiete von etwa 200 Euro entspricht und damit gut finanzierbar ist.




Meine neue Adresse lautet also:


Daniela Thies

9/143 Barrabool Rd

Highton 3216 VIC

Australia


Meine Festnetznummer teile ich Euch mit wenn ich eingezogen bin und Fotos gibt es dann natuerlich auch bald wieder! Es lebe der private Internetanschluss!!!

Dienstag, 30. Oktober 2007

Winterzeit/Sommerzeit

Da wir puenktlich zur australischen Sommerzeit hier unten in Victoria die Uhr eine Stunde vorgestellt haben, waehrend Ihr gleichzeitig eine Stunde zurueckgestellt habt, trennen uns nun 10 Stunden Zeitunterschied, was deutlich komfortabler ist, wie ich finde. Wenn ich naemlich morgens um 8h aufstehe, seid Ihr noch nicht im Bett... diese Regel gilt allerdings nur, solange ich mich nicht in Queensland aufhalte, da die Jungs da oben keine Sommerzeit kennen und einfach stur alles so lassen wie es war.
Meinen Flug nach Brisbane um mich dort mit Familie Thomas zu treffen, habe ich gebucht und sicherlich werde ich auch meine alten Tenniskontakte dort oben wieder aufleben lassen. Meinen Schlaeger packe ich auf jeden Fall ein um auf die ein oder andere Filzkugel einzudreschen.
In der Zwischenzeit warte ich hier auf Vorstellungsgespraeche und begebe mich auf die Suche nach einer anderen Bleibe ohne vollgepisstes Klo und gerne mit Internetanschluss und Festnetztelefon. Ich habe schon zwei Angebote, die ich mir heute und morgen mal anschauen werde und gerne wuerde ich dann vor meinem Abflug nach Brissie in knapp 2 Wochen bei den Jungs ausziehen, meine Klamotten, die ich nicht fuer den Trip brauche, im Kofferraum meines Autos lassen, und dann im Anschluss an meinen Kurzurlaub umziehen. Das ist der Plan fuer den Fall, dass ich ab Dezember einen Job habe, wovon ich im Moment einfach mal ausgehe. Falls nicht, bleibe ich laenger mit der Thomas-Gang unterwegs, was ja auch ein guter Trost fuer eine erfolglose Jobsuche ist...

Freitag, 26. Oktober 2007

Jobsuche

Dass sich die Jobsuche ohne Internet als ein wenig schwierig herausstellen würde, war zu erwarten. Aber was macht man nicht alles damit man mal was Neues erlebt?!? Brilliante Idee, sich in ein kackbraunes Haus einzumieten, das über keinen Internetzugang verfügt... Ja, manchmal kann man sich schon über die eigene Brillianz wundern und den Kopf ohne Unterlass schütteln!
Ich habe mittlerweile trotz der widrigen Umstände schon einige Bewerbungen rausgeschickt und von zwei Recruiting Agencies Feedback erhalten, dass sie meinen CV weiterleiten. Zusätzlich habe ich noch bei Red Hat in Brisbane angefragt, weil die mal nen akkreditierten Übersetzer für ihre Open Source Software gesucht haben und sicherlich auch was im Marketing gebrauchen können. Auch von dort habe ich eine positive Antwort erhalten. Mein Kontakt vor Ort hat meine Bewerbunge weitergeleitet. Derzeit muss ich also der Dinge harren, die da kommen mögen...

Das Personal in der Bücherei von Geelong hasst mich übrigens schon, weil ich ständig die Computer besetze, mich beschwere dass ich meine externe Festplatte nicht anschließen darf und außerdem gerne länger als 1 Std täglich das Internet nutzen würde...Wahrscheinlich hängen die bald ein Fahndungsfoto auf, aber bis dahin habe ich sicherlich eine andere Bleibe gefunden und die hat sicherlich Internetanschluss, Leute!

Heute bin ich in der glücklichen Lage, von Nikki aus schreiben zu können, weil nämlich die Girls Night In in ca. 2 Stunden hier startet. Wir sammeln Geld für die Brustkrebsforschung und treffen uns mit 10 Mädels eben zu Hause anstatt auszugehen und spenden eben die Kohle, die wir sonst im Pub verbraten würden. Eine gute Idee, wie ich finde! Es gibt Pizza, wir trinken uns schöne einen, quatschen, spielen ein paar Spielchen (ich bringe den Aussies heute Mäxchen bei!) und schauen uns dann noch nen Film an. Und da das ganze bald losgeht und wir noch aufräumen müssen, verabschiede ich mich an dieser Stelle...

Dienstag, 23. Oktober 2007

Netball-Trip nach Warrnambool

Witziges Wochenende! Wir waren mit insgesamt 12 Mädels zusammen in einem Haus in Warrnambool an der Küste Victorias. Warrnambool ist ein recht verschlafenes Städtchen mit 30.000 Einwohnern und ziemlich genau 3 Kneipen und 2 Discos. Wir kennen jetzt natürlich alle und ich bin mir sicher, die Kellner und Djs kennen uns auch...

Die Gruppe war altersmäßig gemischt – von 18 bis 30 war alles dabei und so unterschiedlich das Alter, so unterschiedlich die, freundlich ausgedrückt, Unbefangenheit der Mädels. Was alle Australierinnen aber gemein haben ist, dass sie sich samstags abends immer fürchterlich aufdonnern wenn sie ausgehen, auch wenn es nur in die Kneipe um die Ecke ist. Und mit Aufdonnern meine ich nicht nur die zentimeterdicke Schminke, sondern vor allem diese unglaublich kurzen, aber hübschen Kleidchen und Röcke! Einige gehen sogar im Kleinen Schwarzen! Diese Mädels waren auf jeden Fall durch die Bank lustig bis verrückt. Die Kleinen haben im besoffenen Kopf Jeans und Fahrräder der Nachbarn „geliehen“, sich in diversen Garagen an Tennisschlägern und Bällen bedient und zu guter Letzt Passanten mit Bonbons beworfen... Das war noch harmlos! Abends dann haben zwei der Mädels die erbeutete Jeans mit in die Kneipe genommen – kleines Schwarzes an und jede ein Bein in der Jeans. Das war wirklich witzig und hat natürlich viel Aufmerksamkeit der männlichen Kneipenbesucher gezogen. Überhaupt hatten wir den ganzen Abend über irgendwelche Aufgaben zu erledigen. Ich fühlte mich ein wenig wie auf einem deutschen Junggesellinnenabschied, aber natürlich habe ich alles mitgemacht. Meine Aufgaben waren auch ziemlich einfach, so musste ich etwa in der Öffentlichkeit ohne Musik tanzen und laut dazu singen und irgendein Kleidungsstück einkassieren. Ich habe der Einfachheit halber die Jeans der Mädels genommen – die war ja eh irgendwann überflüssig. Die anderen mussten etwa 30 Minuten lang jeden Satz, den sie von sich gaben, singen oder 50 Unterschriften auf ihrem Körper sammeln. Weitere Aufgaben waren so zu tun als ob man jemanden kenne und ihn in ein Gespräch verwickeln, nackt über die Straße flitzen, sich hinter die Bar zu schleichen und Bier auszuschenken, die Band zu überreden einen mitspielen zu lassen und ähnliche Geschichten. Auf jeden Fall war das ganze sehr unterhaltsam, wenn auch natürlich albern. Aber wenn man genug getrunken hat, ist man ja eh albern – dann stört das auch nicht mehr. Wir hatten auf jeden Fall Spaß in der Horde und ich habe praktischerweise auch gleich viele neue Leute kennengelernt, von denen 2 sogar in meinem Alter sind und gerne diese Woche noch mal was trinken gehen möchten.
Alles in allem war das Wochenende schnell um und meine Woche beginnt! Bisher habe ich noch keinen Job, aber ich werde mich weiterhin bemühen, damit ich vielleicht schon nächste Woche arbeiten kann. Hier geht ja immer alles recht schnell!!!

Unser Haus in Staverly Road

Tja, wo fange ich an? Zunächst kann man nicht feststellen, um welche Hausnummer es sich handelt, da beide Ziffern so unglücklich abgebrochen sind, dass man die Nummer noch nicht einmal erahnen kann. Das gibt zumindest schon mal den Hinweis, dass es sich um eine zweistellige Zahl handelt. Bis vor kurzem war ich dennoch der Meinung, es handele sich um Hausnummer 5, in Wahrheit jedoch ist es die Nummer 21. Das wissen offenbar nur Insider – ich will hoffen, dass der Postbote dazugehört. Nummer 21 ist ein schönes, aber sehr altes Holzhaus mit einer freundlichen Veranda vorne und insgesamt 4 Schlafzimmern zuzüglich gemeinsam nutzbarer, Küche, Wohnzimmer, Waschküche und Garten. Alles in allem recht nett. Die Jungs, die hier wohnen, renovieren auch gerade, weshalb ein Container unsere Auffahrt schmückt. Jay und Rob sind 23 und im Grunde nie zu Hause. Trotzdem schaffen sie es, das Haus offenbar so zu verdrecken, dass sie sich entschuldigt haben als ich hier aufgelaufen bin und gleich am nächsten Tag alles geputzt haben müssen, denn nun ist das Haus wirklich sauber.
Der gesamte Boden (bis auf die Küche) wird geziert von einem flauschigen Teppich in freundlichem kackbraun, auch ansonsten ist alles wenig modern und vor allem haben wir kein Schloss und demzufolge auch keine Haustürschlüssel. Die Bude steht immer offen und im Grunde könnte jeder, der wollte, jederzeit hereinmarschieren und irgendwas mitnehmen – ist aber wohl in den letzten zwei Jahren nicht passiert und ich mache mir da auch wenig Sorgen, dass sich das jetzt ändern wird.
Mein Zimmer ist erschreckend winzig (siehe Foto). Ich tippe mal auf 16 qm zzgl. Wandschrank, der dafür riesig ist und sogar die Rennfahrertapete wettmacht. Ich konnte mir aus zwei herumliegenden Matratzen ein Bett bauen und dank Matratzenschutz und neuer Bettwäsche ist mein neues Ruhelager sogar sehr, sehr gemütlich und hoffentlich keimfrei.

Internet haben die Jungs definitiv nicht und auch ein Telefon habe ich vergeblich gesucht. Als ich Jay dann in die Finger bekommen habe, hat er bestätigt, dass es hier tatsächlich kein Telefon gibt. Das heißt, ich werde mein Handy am besten mal nachladen...

Sonntag, 21. Oktober 2007

Neue Adresse in Geelong

Oh mein Gott, es ist so einfach sich hier einzuleben! Und Cat hat natuerlich einen Grossteil dazu beigetragen! Sie hat mich gleich mal nach Warrnambool mitgeschleppt, wo insgesamt 13 Maedels ein Haus besetzt und die Stadt unsicher gemacht haben - ein Riesenspass und jetzt kenne ich schon wieder ein paar Leute mehr hier... alles easy hier!
Meine neue Adresse ist:
Daniela Thies
21 Staverly Road
Herne Hill 3218, VIC
Leider haben die Jungs dort keinen Internetanschluss, d.h. ich muss mir da mal ne Loesung ueberlegen. Sicher kann ich immer bei Cat aufschlagen und dort ins Internet, aber das ist auch nicht die gluecklichste aller Loesungen... Meine neue Telefonnummer kenne ich noch nicht, hatte ich doch keine Zeit mich laenger als 5 Minuten mit den Jungs zu unterhalten, weil ich die Maedels ja nicht aufhalten konnte... Meine Klamotten sind also schon in meinen Kleiderschrank eingezogen (ja, Wandschrank, war schon drin) und ich habe auch Bettzeug gekauft, muss also nur noch den Rest rueberbringen und das war es dann. Geputzt habe ich die Tage schon - das war auch dirngend noetig, weil das Haus der Jungs ein typisches Jungenhaus ist...aber sie haben fuer mich aufgeraeumt. Wen die wuessten, dass ich auch nicht so die Putzfee bin...aber das war echt sogar fuer mich zu viel. Jetzt ista ber alles sauber und mein kleines Zimmer ist okay fuer ne Weile. Sicherlich ist das nicht meine Unterkunft fuer den Rest meines Aufenthalts, aber deutlich billiger als ne Jugendherberge und ich muss mein Zimmer mit niemandem teilen PLUS ich habe Kontakt zu Aussies. Was will man mehr verlangen?

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Auf nach Geelong!

In einer Stunde werde ich nach Geelong aufbrechen, wo ich mich mit Cat treffe, die mich dann wiederum zu meiner neuen WG bringt. Sie hat sich auch mal gleich in ihrer typisch australischen Art den Abend freigehalten und alle ihre Freunde in einen Pub bestellt, wo wir gemeinsam Abendessen und ein paar Bierchen trinken damit ich mal gleich ein paar Leute kennenlerne...sofern ich keine anderen Pläne habe. Habeich natürlich nicht!!!

Meine neue Adresse und Telefonnummer gebe ich natürlich gerne schnellstmöglich bekannt. Ob die Jungs einen Internetanschluß haben, weiß ich gar nicht. Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, daß sie keinen haben...


Geelong ist übrigens die zweitgrößte Stadt hier in Victoria und liegt etwa 75 km südwestlich von Melbourne direkt an der Port Phillip Bay. Der Stadtteil, in dem ich wohnen werde, dürfte etwa 3 km vom Meer entfernt sein und damit hat meine neue Unterkunft schon gewonnen bevor ich sie überhaupt gesehen habe. Ich kenne Geelong (kommt vom Aboriginal Wort für Bucht) ja schon, weil Peter und Nikki dort geheiratet haben. Ich kann Euch jetzt schon sagen: freut Euch auf die Bilder von dort, die Stadt ist der Hammer!!!


Alles weitere dann!

Ein Tag in den Grampians

Am Montag sind Nikki, Elliot und ich nach Halls Gap gefahren. Das ist der Hauptort der Grampians, dem Nationalpark, der direkt vor Pete's und Nik's Tür liegt. Halls Gap ist ein recht verschlafenes Dörfchen, das fast nur aus Touristenunterkünften besteht und vor allem über Ostern, Weihnachten und natürlich den ganzen Sommer durch fast aus allen Nähten platzt. Hier gibt es wunderschöne Sandsteingebirge, wo man wandern, klettern und sich abseilen kann. Man hat unzählige tolle Wasserfälle, viel Natur und damit auch Tiere ohne Ende...Ein Traum! Wenn man erst mal die Zeit hat, den ein oder anderen Berg zu erklimmen, hat man auch eine wunderbare Aussicht über die gesamte Region. Sicher sind die Berge für unsere Verhältnisse lächerlich klein, aber für mich sind sie genau richtig. Dann ist das Hochklettern wenigstens nicht so anstrengend... :-)

Montag waren wir allerdings mit Kinderwagen unterwegs, den wir dann auch brav den Wanderweg entlanggezogen, geschoben, getragen und gesonstwast haben bis wir endlich am Wasserfall angekommen sind. Es war die Mühe auf jeden Fall wert, weil auch der Weg an sich schon wegen der tollen Frühlingsvegetation sehr schön war. Nach dem letzten Buschbrand hier stehen noch immer viele verkohlte Baumstämme herum und es ist schon toll zu sehen wie sich die Natur erholt und direkt daneben neue Pflanzen sprießen.
Alles in allem ein wunderschöner Ausflug an einem sonnigen Tag ohne eine einzige Wolke am Himmel...

Samstag, 13. Oktober 2007

Kurzer Zwischenstand...

Mittlerweile ist mein Auto hier in Victoria angemeldet und ich habe ein nagelneues Nummernschild: WAS 265. Cool, WAS? Versicherungen und australische ADAC-Mitgliedschaft (RACV) sind abgeschlossen, meine PIN für die australische EC-Karte ist mittlerweile auch an Land gekommen und das bedeutet, dass im Grunde nur noch mein Paket fehlt, das ich vor ca. 8 Wochen aus Holland versendet habe.
Meine Glückssträhne reißt nicht ab: genau so wie sich zufällig die Gelegenheit mit meinem Auto ergeben hat, habe ich das Glück, dass Annies Familie (Annie ist neben Nikki auf den Party-Fotos zu sehen) in Geelong wohnt und ihre Kusine ab November eine Mitbewohnerin sucht!!! Bis dahin kann ich in einem 4-er Haus ein Zimmer mieten ohne dass ich groß einen Mietvertrag unterschreiben müsste. Dort wohnen derzeit zwei Freunde von ihr, d.h. zwei Zimmer stehen leer und ich kann eins besetzen solange ich lustig bin. Das Haus ist komplett möbliert sodass ich noch nicht mal ein Bett oder einen Schrank kaufen müsste...Sehr praktisch! Und das allerbeste ist, dass diese Kusine in einer Jobvermittlungsagentur arbeitet und meinte, sie könnte mir sicher schnell nen Temp-Job für ein paar Wochen besorgen und mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen Marketingjob wenn wir etwas länger suchen. Wenn ich also ab Januar einen Job im Marketingbereich hätte, wäre doch alles geritzt. Dann könnte ich bis Mitte November arbeiten, dann schön mit Saskia, Chris, Ronja und Margret ne Tour machen, Pe empfangen und dann ernsthaft arbeiten. :-) Guter Plan!?!
Schön dass die Australier so unkompliziert und hilfsbereit sind! Hier kennt irgendwer immer jemanden, der genau das gerade anbietet, was man sucht. Und wenn sie selbst persönlich niemanden kennen, fragen sie ihre Freunde, Bekannten und Verwandten und es ergibt sich immer irgendwas. Gut dass Pete und Nikki mir so lieb unter die Arme greifen - denn ohne die beiden hätte ich auch Annie nicht kennengelernt und damit wäre Geelong auch noch nicht in so greifbarer Nähe wie jetzt.
Ich kann dort jederzeit aufschlagen - nächste Woche wird es so weit sein! Ich freue mich schon sehr, muss allerdings vorher noch meinen Scheinwerfer austauschen lassen, der sich auf Kangaroo Island ja diesen kleinen Stein eingefangen hat...

Sonntag, 7. Oktober 2007

Beulah

Wie der ein oder andere sicher schon festgestellt hat, war ich mehrere Tage außerhalb jeglicher Handynetzreichweite. Ich war gemeinsam mit Nikki und Elliot sowie dem überaus anstrengenden und hyperaktiven Pflegekind Crystal, das uns jetzt insgesamt 5 Tage gegönnt war, bei Nik's Eltern in Beulah. Sie besitzen eine zierliche Farm von 9000 acres und alles, was dazu gehört - so etwa völlig überdimensionierte Mähdrescher und Traktoren, aber auch eine kleines 4-sitziges Flugzeug, mit dem wir eine Runde gedreht haben. Die Dimensionen dort sind so unvorstellbar, dass man sie sich richtig vor Augen führen muss um überhaupt zu begreifen wie groß deren Farm ist! Beispielsweise haben wir vom Haus der Eltern bis zum Haus von Nik's Bruder, der noch immer auf dem Gelände wohnt, locker 10 Minuten mit dem Auto benötigt. Und das bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h auf deren privaten Feldwegen! Und das war natürlich noch lange nicht das Ende des Geländes... Einfach bombastisch! Neben einer Scherenliftfahrt und Rollstuhlwettrennen sowie der ein oder anderen Tour im Trekker oder Mähdrescher haben wir viel Zeit mit Poolbilliard und erzählen verbracht. Steve hatte selbstgebrautes Bier am Start, das mal richtig gut war und daher auch konsequenterweise entsprechend schnell vernichtet werden musste. Man sollte meinen, irgendwann hätte man dann alles getrunken, aber der Kerl hat über 50 l gebraut!!! Verrückter, der! Ich habe mich sehr wohl bei Marradith, Kevin und ihren Söhnen Steve und Peter gefühlt und freue mich deshalb besonders über die Einladung zu Weihnachten. Ich darf gemeinsam mit Pe dort aufschlagen, am Weihnachtsessen teilnehmen und sicher die ein oder andere amüsante Story hören.

Kangaroo Island, 3. Tag - Traumstrände...

Mein 3. Tag auf Kangaroo Island führte mich auf eine kleine Traumstranderkundungstour mit Leah und Couch. Gerade entlang der Nordküste gibt es so viele traumhafte Strände - und das beste ist dass jeder von ihnen anders aussieht. Einige sind leicht zugänglich und man kann sogar recht nach mit dem Auto ranfahren, andere wiederum muss man kennen um sie überhaupt finden zu können. Schon jetzt mit den ganzen Algen am Strand, die vom letzten Sturm herrührten, hatte ich das Gefühl, ich wäre im Paradies gelandet. Wie toll muss es erst im Sommer sein? Diese Strände warten auf mich und ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen.
Das linke Bild zeigt den Zugang zu meinem absoluten Lieblingsstrand, dem eine ausgiebige Heimsuchung im Dezember droht. Man muss sich zwischen den Felsen durchhangeln um dorthin zu gelangen. Leah als Einheimische sagte, dass dort auch im Sommer wenig los sei, weil sich kaum jemand die Mühe mache, so lange zu klettern und sich durch enge Schluchten zu quetschen um dorthin zu gelange. Ich liebe schon allein den Weg. Da könnte sogar der Strand völlig daneben sein und es wäre völlig egal... Ist er aber nicht!!! Das sollte leider schon mein letzter Tag auf der Insel sein. Meine Fähre am Montag verließ KI bereits um 8:30. Bei einem Check-In um 8:00 bedeutet das für mich, dass ich um 6:30 losmusste. Schließlich galt es für mich noch, die ganze Insel auf diversen Schotterstraßen zu queren. Die Fährüberfahrt war genauso spannend wie mein Flug, weil nämlich mein Auto beschlossen hatte auszulaufen, worauf mich der freundliche Fährenmensch aufmerksam machte. Ich hatte damit meinen ersten Schock des Tages hinter mir, weil ich natürlich wie üblich das schlimmste angenommen hatte, nämlich dass das sicher Öl wäre und ich niemals in Victoria ankommen würde. Das gepaart mit dem Feiertag in South Australia am Montag war natürlich die beste Kombination, die ich mir vorstellen konnte. Innerlich war ich schon auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit auf dem Festland um abzuwarten dass die verdammten Werkstätten am Dienstag wieder öffnen würden. Aber da mir das Glück ja hold ist, seitdem ich mich auf dieser Seite der Erdkugel befinde, habe ich auch gleich jemanden auf Deck entdeckt, der unter seiner eigenen Motorhaube steckte und auch nicht lange überzeugt werden musste, mal einen Blick auf meinen lila Bomber zu werfen. Es war nur Kondenswasser von der Klimaanlage und alles war gut. Damit lagen also nur knappe 700 km vor mir, die ich bei einer max. Geschwindigkeit von 110 km/h hinter mich würde bringen dürfen. Diese verdammten Geschwindigkeitsbeschränkungen hier!!!