Donnerstag, 27. September 2007

Begegnung der 3. Art in Adelaide

Nach meiner 5,5-stuendigen Busfahrt von Horsham nach Adelaide habe ich schoen in einem Hostel eingecheckt und war sehr erfreut zu hoeren, dass in meinem 6er-Zimmer bisher nur eine Person schlief. Da ich abends kurz vor Bueroschluss eincheckte, wuerde es also auch dabei bleiben. So weit, so gut. Dann aber kam ich in mein Zimmer und musste feststellen, dass es offenbar jemand verdammt gut mit mir meint. Es gibt ja viele Kreaturen, die auf dieser unserer Erde wandeln und es gibt da jemanden, der der Meinung ist, dass ich sie, wenn nicht alle, dann doch zumindest die TOP 100 treffen sollte. Da sass es nun auf seinem Bett, das Gremlin, und verspeiste ein komplettes Brathaehnchen - gerade frisch bei Coles erbeutet. Das ganze Zimmer hat gestunken wie Sau, das Gremlin hat das Huhn zerpflueckt wie ne Hyaene eine tote Antilope und dazu kam noch, dass sie mir aus verschiedenen Gruenden Angst machte: sie sah aus wie Kathy Bates in Misery, war mindestens genauso freundlich wie die Gruseltante im Film, schmatzte dabei ihr Haehnchen und zwang mir ein Gespraech auf. Dazu hatte sie ihr am Vortag bezogenes Zimmer schon mit diversene asiatischen, goldenglitzernden batteriebetriebenen Winkekatzen dekoriert, die Glueck bringen sollen, und erzaehlte mir irgendwas von ner Knieoperation. Ich musste spontan ins Kino gehen... Als ich dann zurueckkam, hatte ich die Hoffnung, es wuerde schlafen - weit gefehlt, es sass im Bett, freute sich ueber meine Rueckkehr, hoerte laut Musik und rieb sich ihr kuerzlich operiertes Knie mit stinkigem Tigerbalsam ein. Als ich dann meinte, ich wuerde gerne schlafen, fragte sie, ob sie die Musik laufen lassen koennte. Meine Spontanreaktion war ein "natuerlich nicht", als ich aber genauer nachdachte - und zwar ueber den Strassenlaerm und die Tatsache dass die Gute extremes Uebergewicht hat und deshalb vermutlich schnarchen wuerde - habe ich mich anders entschieden und bin zum Klang von "Blue Eyes" eingeschlafen...Vorerst! Dann wurde meine boese Vorahnung wahr und es fing an zu schnarchen, dass ich leider kaum ein Auge zugemacht habe. Warum bleibt mir keine Kreatur dieser Welt erspart? Und warum weiss ich schon wenn ich sie sehe, dass es so enden wird? Ich darf an dieser Stelle noch einmal an meine TOP-Kandidaten als Sitznachbarn im Flugzeug erinnern...es gab da ja den afrikanischen Priester, der den gesammelten Schweiss der letzten Wochen in seinem Sakko bei sich trug, und den total besoffenen Australier, der mir fast auf die Schulter gesabbert hat als er im Sitz neben mir eingeschlafen ist. Man koennte meinen, dass eine gewisse Oberflaechlichkeit dazu fuehrt, Leute in Schubladen zu packen. Aber bei so vielen stimmt es leider - und dieses Gremlin war wieder ein Beispiel dafuer. Damit das heute nicht wieder passiert und ich auch mal ne Muetze Schlaf bekomme, habe ich mir auf Kangaroo Island mal direkt ein Einzelzimmer gebucht.
Nun aber zurueck zur kurzen und recht anstrengenden Nacht: es schnarchte was das Zeug hielt, ich konnte nicht schlafen und hatte anfangs sogar noch Sorgen um Gremlin's Gesundheit. Jeder Atemzug verursachte ein Geraeusch und spannenderweise war jedes Geraeusch anders. Manche klangen wie ein Verschlucken kurz vor Brechreiz, andere klangen nach Atemnot, manche nach Wuergereflex, aber was alle Geraeusche gemeinsam hatten: sie waren in erster Linie laut. Als ich also sicher sein konnte, dass es nicht sterben wuerde, weil die Geraeusche sich hartnaeckig hielten und andauerten, hatte ich Zeit mich aufzuregen, dass solche Schnarcher sich zum Wohle der Menschheit sich nicht einfach ein Einzelzimmer buchen. Was Schlafentzug nicht alles bewirkt...irgendwann dachte ich sogar, es waere auch nicht schlimm wenn sie an ihrer bloeden Schnarcherei erstickt - dann kann ich wenigstens in Ruhe schlafen. Wie schaebig ist dieser Gedankengang bitte? Aber ich habe ihn gedacht und das sogar mehrfach - und richtig schlecht fuehle ich mich nicht deshalb, sondern weil ich verdammt muede bin, um ehrlich zu sein. Irgendwann habe ich mir dann meinen Mp3-Player auf die Ohren geschnallt und musste ihn sogar so laut stellen dass ich davon schon wieder Ohrenschmerzen bekommen habe. Auch scheisse also...
Der Kampf mit dem Gremlin hat dann heute ganz frueh ein Ende gefunden, als ich in meine schimmelige Dusche gestiegen bin um mich einer Grundreinigung zu unterziehen. Aber wer hat nach einer solchen Nacht noch Energie sich ueber Schimmelpilze aufzuregen? Ich jedenfalls nicht...
So, ab geht es in den Bus zum Flughafen und dann weiter mit dem Flieger nach KI, wo mein Auto am Flughafen auf mich wartet...Wie cool ist das bitte??? Ich werde dann heute und morgen die Insel auf eigene Faust erkunden und darf dann das Wochenende mit Nikki's Cousine Leah und ihrem Freund Ryan verbringen und sogar bei denen uebernachten, was mal wieder so typisch australisch ist. Die kennen mich zwar nur vom Sehen (von der Hochzeit), aber ich bin eine Freundin der Cousine, also bin ich willkommen...Schoen unkompliziert und gleich Kontakt zu Einheimischen, die mich sicher noch rumfuehren werden. Was kann man sich noch wuenschen?

Dienstag, 25. September 2007

Spontaner Trip nach Kangaroo Island, SA


Mission Autokauf so gut wie erfüllt! Die Freundin von Nikki's Cousin verkauft ihr Auto. Es hat Servolenkung und Klimaanlage, alles andere war mir egal, solange das Auto zuverlässig und nicht zu teuer ist. Und jetzt kriege ich eins für umgerechnet 1600€. Was ein Glück... Dadurch, dass das Auto aus der Familie kommt, kann ich mir sicher sein, dass es auch wirklich zuverlässig ist. Nikki's Vater wusste davon, hat gleich für mich dort angerufen und jetzt fahre ich morgen spontan mit dem Bus nach Adelaide, nehme dann am Donnerstag das Flugzeug nach Kangaroo Island, kaufe den Wagen, bleibe wohl ein paar Tage bei Nikki's Familie und schaue mir die Insel an, um dann Montag oder Dienstag - je nach Wetter und Laune - mit meinem neuen Auto zurück nach Victoria zu fahren. Wie schnell ging das bitte? Und dass ich praktischerweise auch gleich noch einen Kurzurlaub auf Kangaroo Island machen kann, ist mir natürlich ein sehr willkommenes Add-on. Wenn ich weiterhin so viel Glück habe, habe ich sicher bald auch einen Job... Kaum zu fassen.

Das bedeutet für Euch: ich bin die nächsten 5 oder 6 Tage ausschließlich über mein australisches Handy erreichbar. Ob ich Internetzugang haben werde, weiß ich noch nicht. Mein Laptop bleibt auf jeden Fall bei Peter und Nikki.

Coole Spontanaktion, ich geh mal schnell packen.

Montag, 24. September 2007

PJ's Party

Wow, was ein typisch australisches Wochenende! Am Samstag hat Peter seinen 30. Geburtstag gefeiert. Schon mittags kamen mit Nikki's Eltern die ersten Gäste und brachten dann auch noch typisch australisches Mittagessen mit. Es gab Meatpies und Chicken Pies. Wie cool war das bitte?!? Die übrigen Gäste liefen irgendwann zwischen 19 und 20h ein...
Trotz der Kühle nachts haben wir eine richtige australische Schuppenparty steigen lassen - mit Lagerfeuer, Gitarrenmusik und allem drum und dran. Es war eine BYO-Party, in diesem Fall Bring Your Own drinks and chairs, was ich schon allein witzig finde. An BYO drinks bin ich ja schon längst gewöhnt, aber eigene Stühle mitzubringen ist schon was außergewöhnliches... Die Leute, die hier übernachtet haben, sind mit Wohnmobilen oder Zelten angereist und haben es sich im Garten gemütlich gemacht.

Alles also ganz relaxt und typisch australisch. Wir haben Rinderwürstchen auf Toast mit Käse und Tomatenketchup gegessen - australisches BBQ eben. Dann hatten wir eine schöne Ghettotonne, in der wir unser Lagerfeuer hatten, und da ja nicht nur Licht, sondern auch Wärme die Leute magisch anzieht, haben über kurz oder lang die etwa 20 Leute auf ihren mitgebrachten Stühlen rund ums Lagerfeuer gesessen. Bis dahin gab es Musik vom ipod, dann aber holte Pete seine Gitarre raus, fing an zu spielen und irgendwann dann hat sich auch sein Kumpel Darryl, der in einer Band spielt und eine unglaubliche Stimme hat, dazu hinreißen lassen, uns zu unterhalten. Also hatten wir richtige Lagerfeuerstimmung... Wunderbar! Ich hatte natürlich meinen guten Freund Bundy am Start und habe darüber hinaus viele nette Australier kennengelernt. Das Foto oben zeigt Nikki und Annie, eine Arbeitskollegin von Peter und Freundin der beiden. Sie ist besonders witzig. Ansonsten war das halbe Dorf hier und natürlich der Tennisclub sowie die Familien von Peter und Nikki. Peters Schwestern mit insgesamt 6 Kindern sind von hier aus gleich zum Camping in den Grampians aufgebrochen, Nikki's Eltern sind auch heute noch da - dann lohnt sich der Weg wenigstens. Sie wohnen auf einer Farm weiter nördlich und wir werden sie in der nächsten Zeit dort mal besuchen fahren. Neue Geschichten sind also vorprogrammiert.
Der Morgen nach der Party war genauso entspannt wie die Party selbst. Es gab Speck und Eier, die wir draußen auf dem Grill zubereitet haben und der ein oder andere (in diesem Fall Nikki's Vater) hat sich Bagels über dem offenen Feuer getoastet.
Mit dem Wetter hatten wir im Grunde auch Glück. Es wird tagsüber nun schon richtig warm und die Sonne ist schon stark genug, dass man sich ordentlich den Pelz verbrennen kann, wenn man nicht aufpasst. Die Kühle nachts wird sicherlich auch bald vorüber sein.

Donnerstag, 20. September 2007

Es ist Frühling...




Alles grünt und blüht, es wird von Tag zu Tag wärmer und ich
freue mich auf den Sommer...

Da macht es doch gleich Spaß in den Garten zu gehen und Blumen zu fotografieren!

Schickt mir doch mal Herbstbilder. Schöne bunte Blättersammlungen wären toll...

Doch ne Schlangenphobie???

Eigentlich habe ich ja weder Probleme mit Schlangen noch mit Spinnen. Ich würde sie mir zwar nicht ausdrücklich als Hausgenossen wünschen, sehe sie mir aber doch ganz gerne an wenn sie schon mal da sind und würde auch keine Spinnen töten. Von Schlangen lasse ich ohnehin die Finger, sind sie doch meistens giftig bis tödlich, die Biester... Das bedeutet, dass ich wirklich gaaaanz weit entfernt davon bin, wie eine hysterische Sirene loszuheulen wenn ich derartiges Viehzeug entdecke. Zumindest dachte ich das...
Jetzt aber kenne ich die Geschichte von der Tiger Snake, die Pete und Nikki bei der Renovierung ihrer Küche in der Hauswand gleich hinterm Herd entdeckt haben. Die Biester werden bis zu 1,80 m groß und sind sehr giftig. So schnell wie die Biester dich vergiftet haben, schaffst du es nie zum Arzt. So weit so gut, dachte ich. Viele Schlangen hier sind sehr giftig, die meisten greifen aber gar nicht erst an, sondern verschwinden wenn sie auch nur die Vibration im Boden bemerken, die durch einen herannahenden Menschen verursacht wird. Mitnichten diese MoFus...Sie greifen sogar gezielt an, weil sie extrem aggressiv sind, erklärten mir Pete und Nikki. Nun, die gute Nachricht: die Schlange war schon tot und ist offenbar in der Zwischenwand verhungert. Die schlechte Nachricht: die beiden haben eine Lampe im Badezimmer hängen, die gute 5 cm Luft nach oben hat. D.h. die Schlange hätte theoretisch, da sie es ja einmal in die Wand geschafft hatte, auch noch in den Zwischenraum zwischen Decke und Hausdach gelangen können und hätte sogar theoretisch die Möglichkeit gehabt, sich im Bad wieder abzuseilen. Gar nicht so weit hergeholt, da es ja im Bad häufig schön warm und feucht ist... Der Gedanke behagt mir wenig und ich erwische mich dabei, wie ich immer wieder leicht panisch das Loch in der Badezimmerdecke neben der Lampe im Auge behalte während ich dusche, was totaler Blödsinn ist, schließlich ist es viel zu kalt für Schlangen im Moment - sagt mein Kopf! Und das stimmt auch. Dennoch hat dieses kürzlich entstandene Schlangenpanikalarmmännchen in meinem Angstzentrum andere Pläne und sorgt dafür, dass ich mit weit geöffneten Pupillen irgendwelche Löcher in der Decke anstarre. Wie krank ist das??? Ich bin mir sicher, dass ich über kurz oder lang doch in eine Sirene mutieren werde wenn ich ne Schlange entdecke. Bei Spinnen bin ich mir noch nicht sicher... Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich wünschte, ich würde irgendwann diese Gelassenheit zurückerlangen. Aber vielleicht habe ich ja auch da gute Chancen???

So, ich gehe jetzt mal in den Garten und helfe Pete bei den Vorbereitungen für die Party. Der Schuppen muss noch ausgeräumt werden. Mal sehen, wer mir dort begegnen wird...ABER es ist zu kalt für Schlangen - genug Panikmache, Schlangenpanikalarmmännchen!!!! Stop it!!!

Dienstag, 18. September 2007

Kaum zu glauben...Optus war so freundlich

Natürlich haben sie ihr Versprechen mit der einen Stunde nicht gehalten, dafür wurde ich dann mitten in der Nacht von einer SMS geweckt, hatte mich schon gefreut und dachte im Halbschlaf, es wäre jemand von Euch, aber das konnte ja gar nicht der Fall sein...niemand hatte meine Nummer - noch nicht einmal ich selbst :-) wieder ein Zeichen dafür wie dämlich man sein kann.

Aber ich will mich mal nicht beschweren. Ab sofort bin ich also wieder erreichbar und zwar über Handy unter 0061 434628715 bzw über Festnetz bei Pete und Nikki unter 0061 355742228. Die Netzabdeckung hier im Hinterland ist nicht optimal, daher ist es sicher einfacher mich über Festnetz zu erwischen. Achtung, Australier gehen ran! ;-) Ich freue mich über sämtliche Lebenszeichen von Euch, sei es per Mail, Skype (dany.thies), SMS oder Telefon!!!

Viele Grüße aus dem derzeit scheißkalten Cavendish! Tagsüber haben wir 20 Grad, dafür aber nachts knackige 2°C! Fuck, habe ich gefroren letzte Nacht! Wir kaufen gleich erst mal einen schönen Heizlüfter für mein Zimmer, dann wird es sicher nächste Nacht besser.

Montag, 17. September 2007

Arbeitserlaubnis!

YAY, ich habe sie! Die heißersehnte Arbeitserlaubnis ist mir heute Morgen innerhalb von 2 Minuten in den Pass geklebt worden. Schon witzig... Dadurch, dass ich den Visumsantrag damals online ausgefüllt habe, hat nie jemand gefragt ob ich wirklich das Geld auf meinem Konto habe, das man vorweisen muss um dieses Visum bekommen zu können. Auch die Krankenversicherung hat niemand überprüft. Das wird schon noch kommen, dache ich. Mitnichten! Bei der Einreise am Flughafen hat es keinen gekratzt und seltsamerweise auch heute im Immigration Office in der Melbourner Innenstadt nicht. Vielleicht ist das ja für den ein oder anderen eine verwertbare Information :-) Ihr seid alle herzlich willkommen - und wenn es zur Not zum Tomatenpflücken ist...doch halt, da sind einige Leser schon zu alt ;-)

Nach über 4 Stunden Autofahrt sind wir nun in Cavendish angekommen. Hier wohnen Peter und Nikki in ihrem süßen Häuschen mit einem derart großen Grundstück, dass man davon in Deutschland nur träumen kann. Es ist sicher 6 Fußballfelder groß, wenn nicht sogar noch größer. Klar, dafür ist es am Arsch der Welt und die Aussies haben genug Land, aber immerhin. Schön ist es, wieder hier zu sein! Das Foto links zeigt einen kleinen Fluss, der etwa 300m von unserem Haus entfernt fließt. Er ist gesäumt von Eukalyptusbäumen und es ist einfach wunderbar idyllisch dort. Ich könnte Stunden dort sitzen und die wunderbare Natur genießen...



Die ersten Missionen sind also erfüllt: ich habe meine Arbeitserlaubnis im Pass kleben, die Steuernummer beantragt und es bleiben somit nur noch Kleinigkeiten wie Bankkonto eröffnen, Auto kaufen, die Versicherungen fürs Auto abschließen...und da war noch was?!? Ach ja, Job suchen natürlich ;-)

Mein Handy wird übrigens heute im Laufe des Tages aktiviert. Das war auch der absolute Oberkrampf! Optus sei dank wurde ich mehrfach aus der Endlosschleife gekickt und immer wieder darauf hingewiesen, ich könnte meine SIM-Karte auch online aktivieren. Richtig, AUCH online. Da ich aber am Wochenende keinen Internetzugang hatte, habe ich mich für die Alternative entschieden -nämlich anzurufen. Und wenn man dann noch 10 Minuten, in denen man schon schwer nach Atem und mit seiner Fassung gerungen hat, auch noch rausgeschmissen wird, hat man schon gleich Lust die Scheiß Optus-Karte aus dem Handy zu rupfen und kaputt zu schneiden. Verdammt noch mal!!! Da kann ich mich ja aufregen... Gut, dachte ich, vielleicht ist am Samstag Abend viel los, versuch es Sonntag wieder und alles wird gut. Denkste! Verdammter Sauhaufen!

Zum Glück konnte ich jetzt bei Pete und Nik ins Netz und AUCH die Freischaltung meiner Karte online durchführen. Angeblich habe ich in einer Stunde meine Handynummer. Ich glaube ja noch nicht dran, aber harre geduldig der Dinge, die da kommen. Sobald ich die Nummer habe, gebe ich sie Euch natürlich durch.

Derweil viele Grüße nach Deutschland!

Angekommen

Nach 26 Stunden Reise dann in Melbourne angekommen, haben mich Peter und Nikki zusammen mit Elliot abgeholt. Es ist wunderschön, so in Empfang genommen zu werden, wenn man doch gerade erst seine Familie und Freunde zurückgelassen hat. Der kleine Elliot ist so unglaublich süß, auch wenn oder gerade weil er außer trinken, lachen, weinen und in die Windeln machen noch nicht viel drauf hat. Alles in allem sind Babys doch so zufrieden... davon können sich so einige ne Scheibe abschneiden.

Peter und Nikki haben sich riesig gefreut mich wiederzusehen. Das haben wir mal gleich mit einem ungesunden Frühstück bei McDonald's gefeiert: Bacon & Egg Roll... Yum!

Leider muss Peter dieses Wochenende arbeiten, aber Nikki und ich haben das Glück in der Zweitwohnung von Pete's Eltern in Melbourne-Carlton übernachten zu dürfen bis ich am Montag meine Arbeitserlaubnis vom Immigration Office bekomme. Von hier aus sieht man die Skyline der Innenstadt und dieser Stadtteil ist wirklich besonders hübsch. Wir haben direkt vor unserer Haustür einen kleinen Park, zwei Querstraßen weiter gibt es unzählige Pubs und italienische Restaurants mit ausgezeichneter Küche. Gestern Abend haben wir hausgemachte Pasta mit Meeresfrüchten gegessen und dafür auch noch einen extrem guten Preis bezahlt. Eine nette Art, unser Wiedersehen und meinen Start in ein neues Leben zu feiern!!!

Dadurch, dass ich ja schon morgens um 4h angekommen bin, war ich entsprechend fertig und bin direkt nach dem Essen ins Bett gefallen. Immerhin war es schon 22h...es sieht so aus als würde ich den Jetlag schnell hinter mich bringen. Gut so, ich möchte nämlich gleich durchstarten hier!

Auf geht’s...

Schon ist er da, der 13. September, der Tag, an dem die Reise nach Australien beginnt. Ehe man sich umdreht, ist er da und erst dann begreift man, was es bedeutet zu gehen. Schon bevor wir uns Richtung Flughafen aufgemacht haben, begann der Abschiedsschmerz: ich musste Momo zurücklassen, die natürlich gar nichts verstand und mich einfach nur mit ihren treuen Hundeaugen ansah als ich die Tür hinter mir zuzog.

Dann am Flughafen: großer Freundeauflauf...Schon unglaublich lieb, aber gleichzeitig so herzzerreißend dass es mir gleich die Tränen in die Augen trieb. Toller Anfang! Noch nicht eingecheckt, aber schon geheult :-) Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal dafür, dass Ihr mir besonders in der letzten Zeit so häufig gezeigt habt, was ich Euch bedeute. Die Party war schon der Hammer und dann noch Euer Abschiedskommittee am Flughafen...ohne Worte! Ihr seid die besten und ich werde Euch sehr, sehr vermissen!!! Die letzten Minuten vor der Abreise gemeinsam mit meiner Familie und Freunden verbringen zu dürfen, hat mir wirklich viel bedeutet.

Der Flug war okay, der Transfer von Terminal 1 nach 4 in London deutlich weniger hektisch als gedacht und ich hatte sogar bis nach Melbourne Glück mit meinen Sitznachbarn! Ich darf da erinnern an den nach 3 Wochen gesammeltem Schweiß stinkenden afrikanischen Priester, der mir auf irgendeinem Flug mal vergönnt war oder an den stinkbesoffenen, übergewichtigen Australier, der mir auf dem letzten Flug auf die Schulter gesabbert hat! Alles okay diesmal...ich hatte harmlose niederländische und französische Rentner neben mir sitzen - wenn das kein gutes Omen ist :-)

Natürlich habe ich nach dem Start erst mal eine Weile geweint, Eure Briefe gelesen und Depri-Musik gehört, aber wie versprochen habe ich dann angefangen mich zu freuen und die Freude darüber, dass ich den Schritt gewagt habe, hält weiter an. Ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und auch wenn immer wieder Zweifel aufkommen, die mich glauben lassen, ich bin die verrückteste Person auf der ganzen Welt...

Mittwoch, 12. September 2007

Abschiedsparty

Letzten Samstag hat dann tatsächlich schon meine Abschiedsparty stattgefunden. Ich kann noch immer nicht glauben, dass der Abflug nun doch so nahe gerückt ist. Bis zur Party hatte ich immer alles schön vor mir her geschoben - im Grunde gab es nur die Zeitrechnung "vor Arbeitsende - nach Arbeitsende" und plötzlich erwische ich mich dabei, wie es heißt "vor der Party - nach der Party". Obwohl mir klar war, dass der Tag kommen würde, auf den ich mich auch wirklich sehr gefreut habe, hat es mich am Samstag richtig erwischt. Erst da wurde mir bewusst, was der Abschied wirklich bedeutet. Es waren so viele liebe Freunde da, die mir unglaublich deutlich gezeigt haben, wieviel ich ihnen bedeute und wie sehr sie mich vermissen werden. Wir haben gefeiert, getrunken, getanzt und viel, viel geheult! Unzählige persönliche und originelle Geschenke darf ich nun stolz mein Eigen nennen und mit nach Australien nehmen. Dafür lasse ich gerne die ein oder andere Jeans hier...
Aber das wichtigste ist: wir haben die Party gerockt und trotz der ganzen Heulerei hatten wir ne Menge Spaß! Rock on!!!