Sonntag, 28. September 2008

Nachwuchs bei Familie Corbet

Eigentlich wäre sie heute noch nicht geboren, wäre alles glatt gegangen, aber Nikki hat ihr 2. Baby bekommen! Das ist schon etwas länger her und hätte auch an anderer Stelle erscheinen sollen, Ayla Grace hat am 8. September 5 Wochen zu früh das Licht dieser Welt erblickt, aber irgendwie bin ich noch nicht dazu gekommen, von ihr zu berichten - das liegt vielleicht daran, dass ich sie noch nicht kenne. Das werde ich ändern und schnellstmöglich einen Flug nach Geelong buchen um den neuen australischen Familiennachwuchs mal gleich einzunorden...

Feuerzangenbowle

Nina war ja so freundlich, Zuckerhüte aus Deutschland mitzubringen und so war Freitag dann der Abend, an dem wir die Bude abgefackelt haben - fast... Stimmt so nicht, wir hatten einen geselligen Abend mit etwa 20 Leuten, Arbeitskollegen, Nachbarn, Freunden, der als Dachterrassenparty mit BBQ geplant war, dann aber wegen des Footyspiels zwischen Melbourne und den Cronulla Sharks dann doch in unserer Wohnung stattgefunden hat. Alle waren gut drauf, es ist ordentlich Alkohol geflossen und ich bin selten nach einer Party so oft mit leeren Flaschen im Arm zum Container gelaufen... Sogar Jägermeister hat wie durch Zauberhand seinen Weg in unsere Wohnung gefunden - ich hatte damit nichts zu tun, war aber wohl an der Vernichtung desselben beteiligt, nachdem die Feuerzangenbowle restlos ausgetrunken war und Wein und Bier nicht mehr recht schmecken wollten. Highlight des Abends war Kollege Norman, neben dem sich sämtliche Drinks in sekundenschnelle ins Nichts auflösten - egal was es war, ob Jägermeister, Bier, Wein, Sekt, Feuerzangenbowle...alles war in Windeseile verdunstet. Weniger schnell verdunstete dann der Würg in meinem Badezimmer, den ich zum Glück nicht gesehen habe. Norm hat sich vor lauter Scham dort eingeschlossen und erst mal gründlich geputzt - das erinnert mich an Nina und den Gartenschlauch...aber das ist ne andere Geschichte, nicht wahr ;-) Kollege Juane hat das ganze dann begutachtet und war der Meinung, dass die Körperbeherrschung ja zunächst zu Wünschen übrig gelassen hätte, aber das Ergebnis der Grundreinigung dann doch ausgezeichnet war - besonders für einen Menschen in dem Zustand. Einzig der Geruch blieb ein Problem, weshalb mein neuer Lieblingskollege (der übrigens jetzt jede Woche zu Besuch kommen darf) das komplette Badezimmer noch mal mit ordentlich viel Reiniger gewienert hat. Solche Gäste lobe ich mir! Wofür Kinder doch wieder gut sind... Juane hat gleich zwei davon und die waren kürzlich auch noch krank, weshalb er an den Geruch gewöhnt sein dürfte. Gut für mich!

Sonst gab es keine weiteren Zwischenfälle, Spontanübernachtungen zähle ich mal nicht - es war mir ein Fest dass endlich mal meine Leute morgens im Wohnzimmer lagen und nicht ständig die schwachsinnigen Kumpels meines Mitbewohners, die rülpsen, furzen und mein Klo vollpissen... dann lieber nen kotzenden Norman, der alles wieder saubermacht!

Die Feuerzangenbowle hat endgültig den Frühling eingeläutet. Es war ja letzte Woche schon sehr warm, aber es sah zunächst so aus als würde es wieder kühler. Nun, da auch dieses Wochenende so wunderschön war, glaube ich fest daran, dass es nicht wieder richtig kühl wird. Es lebe die Wärme!!! Ich war heute wieder den ganzen Tag in Coogee und habe mich sogar, wenn auch nur kurz, ins Meer getraut! Bitterkalt, aber schön erfrischend wenn es so warm ist... Gegen Nachmittag kam dann Wind auf, der mich dann von der 2. Runde Schwimmen abgehalten hat, aber ich freue mich schon aufs nächste Wochenende. Wenn doch nur die Arbeitswoche nicht wäre - da denke ich voller Neid an Christian, meinen ehemaligen Arbeitskollegen, der jetzt mit seiner Freundin Heike auf Tahiti am Strand sitzt und das auch tun wird, während wir armen Ex-Kollegen alle im Büro sitzen... Tja, wieder alles richtig gemacht :-)

Rasentennis

Ladies Spring Badge, die Turnierrunde, die samstags von 13-15h stattfindet, ist traditionell Rasentennis. Die meisten Vereine hier sind mittlerweile auf Kunstrasen mit Quarzsand umgestiegen, aber es gibt doch tatsächlich noch ein paar traditionelle Vereine, die echte Rasenplätze haben! Der Club, für den mich eine Bekannte vom Dienstagstennis angemeldet hat, ist einer davon. Ich hätte ja nie gedacht, dass ich irgendwann mal Mitglied eines Rasenvereins würde... Samstag war es dann soweit, wir hatten unser erstes Heimspiel auf mir unbekanntem Terrain. Es ist schon ein schönes, weiches und flauschiges Gefühl unter den Füßen, das ich so mit Tennis überhaupt gar nicht in Verbindung gebracht habe, aber da der Platz in keinem besonders guten Zustand war, kam mir das Tennisspielen eher vor wie Querfeldeinlaufen und es ist auch nicht so, dass das bessere Team gewonnen hätte! Dass Karen und ich alle 3 Sätze vergeigt haben, versteht sich von selbst - unser Heimrasen hat uns im Stich gelassen und immer genau dann, wenn wir den Punkt schön herausgespielt hatten, haben unsere Gegner es geschafft mit ihren Lullibratpfannenzufallstreffern wieder einen Platzfehler anzuspielen, so dass der Ball in alle möglichen Richtungen versprungen ist. Dass Rasentennis traditionell Serve und Volleytennis ist, war ja klar, aber dass man es noch nicht einmal riskieren kann, den Ball aufspringen zu lassen, weil man auch gleich eine Münze werfen könnte, das hatte ich mir so nicht vorgestellt! Die blinden Hühner hatten mehr Glück als Verstand und wenn ich jetzt nur einen von Euch in Gedanken sagen höre dass die Platzverhältnisse für alle gleich schlecht sind, dann kann ich nur sagen: der Schwächere profitiert immer von Wind, Platzfehlern und sonstigem Ungemach!!! Er trifft die Kugel ja eh nur mit Glück oder wenn der Ballanziehungsmagnet vernünftig geeicht ist...
Kurzum: meine Premiere auf Rasen war eine Katastrophe und hat mich rasend gemacht - gut dass wir nächste Woche auswärts spielen!!! Mir wurde gesagt, dass die Plätze besser würden über den Sommer... ich harre der Dinge, die da kommen!

Samstag, 20. September 2008

1. Strandtag!!!

Heute war es endlich wieder richtig heiß! Nachdem ich ja letzte Woche übelst auf die Schnauze gefallen bin, weil ich der Wettervorhersage nicht getraut und mir infolgedessen den Arsch abgeschwitzt habe, hatte ich gelernt und bin heute Morgen mit meiner Strandtasche nach Coogee gefahren. Um 10 Uhr sah es zwar noch nicht so aus als würde es wirklich so heiß werden wie angekündigt und auch die Bewölkung sprach nicht dafür, aber ich habe meinen Plan an den Strand zu gehen tapfer durchgezogen. Wie sich herausstellen sollte, hat wohl auch der Rest der Sydneysider dem Wetterbericht Vertrauen geschenkt, so dass Coogee komplett zugeparkt war und ich erst nach 45 Minuten in der Nähe des Tennisplatzes einen Parkplatz bekommen habe. Wie es in Bondi heute ausgesehen hat, möchte ich mir gar nicht erst vorstellen! Auf jeden Fall hatten wir die versprochenene 25-30° und einen fast wolkenfreien Himmel ab 11 Uhr. So habe ich mich den ganzen Tag faul am Strand geräkelt, habe auch mal einen Fuß ins 16 Grad kalte Wasser gehalten und mich dann gegen ein bißchen Bodysurfen bei vielversprechendem Wellengang entschieden... Ich bin eben ein Weichei! Ich hätte nichts gegen einen weiteren Tag am Strand - mal sehen, was der Sonntag bringt! Es scheint, als wäre der Frühling endlich da und der Sommer würde schon gleich von Anfang an sein Gesicht zeigen! YAY, so kann es weitergehen!!!

Pubcrawl zu Chris' und Cassidy's Abschied

Traurig aber wahr, es verlassen uns wieder 2 gute und vor allem sehr nette Kollegen! Der eine geht mit seiner Freundin nach einem Abstecher nach Tahiti und Neuseeland sowie einer kleinen Australienrundreise wieder nach Deutschland zurück, der andere, ein Franzose, bleibt zwar im Land, wechselt aber die Firma. Der hat sich also auch gegen Ingram entschieden, wie so viele Kollegen jede Woche...

So traurig es auch ist, so sehr kam uns natürlich der Grund zum Feiern gelegen und so haben wir einen Pubcrawl organisiert. Insgesamt waren wir locker über 20 Leute, die über Martins Place Bar, Bar 333, Bavarian Beer Cafe (wo wir auch zu Abend gegessen haben), CBD und Cargobar mit der Auflage, mindestens ein alkoholisches Getränk pro Location zu sich zu nehmen, durch die Stadt gestolpert sind - schönes Rudelerlebnis mit geschätzten 10 Kameras am Start... Ich bin mal gespannt, welche Fotos am Montag bei der Arbeit auftauchen, wenn wir alle unsere Fotos auf ein Laufwerk schmeißen!
Auch unser Chef war dabei, d.h. der direkte, unser Group Product Manager, aber der ist ja eh ne coole Sau! Der drüber hat wie gewohnt gekniffen, sich aber doch noch auf den Weg in die Stadt gemacht, um dann wieder zu fahren und irgendeinem Kollegen 20$ für Chris in die Hand zu drücken, damit wir ihm ein Bier kaufen... Ich habe das Geld nicht angenommen, bei mir hat er's nämlich zuerst probiert. Ich finde es einfach nicht in Ordnung Geld für ein Bier dazulassen. Wenn er ihn einladen möchte, soll er's doch tun, aber sich nicht irgendwie halbherzig aus ner Situation freikaufen, in die er sich gar nicht erst hätte bringen müssen! Abgesehen von diesem Zwischenfall war alles super, wir hatten jede Menge Spaß, gute Gespräche und von allem Etwas: Essen, Trinken, Musik, Quatschen, Tanzen..

Der Abend war rundum gelungen und natürlich haben Chris und ich ihn bei McD ausklingen lassen - eine 10er-Packung Chicken McNuggets müssen dann einfach noch sein um den Magen zu beruhigen. Nur so kann man schlafen, sind wir doch der Meinung!

Sonntag, 14. September 2008

Invasion der Deutschen

Meine Deutschen sind wieder abgefahren. Gestern haben sie mich verlassen und sich mit einem Camper Richtung Süden aufgemacht. Sie werden die schöne Tour entlang der Küste, Wilsons Prom Nationalpark, Melbourne, Great Ocean Road, Grampians und Kangaroo Island machen. Zurück in meine alte Heimat... Schön, ich wäre gerne dabei, aber irgendwas hält mich zurück. Was war das noch? Ach ja, die Arbeit! Seit meiner Rückkehr bin ich damit beschäftigt, alles auszubügeln, was während meiner Abwesenheit so schiefgelaufen ist. Das Problem in unserer Firma ist, dass sowieso jeder mit seinem eigenen Portfolio schon zeitlich überfordert ist. Wenn dann jemand in Urlaub geht und man dann zu seinen 4 oder 5 Herstellern noch 2 zum Babysitten dazubekommt, von deren Portfolio man keine Ahnung hat, stehen die Chancen unglaublich gut, dass man trotz Übergabe alles versaut. So ist es mir ergangen... Scheiße passiert, aber damit hatte ich ja gerechnet. Bis Weihnachten sollte ich das ganze wieder ausgebügelt haben - da lohnt es sich doch, in Urlaub zu gehen!
Die Woche mit meinen Deutschen war schön. Die beiden waren tagsüber (manchmal auch schon mitten in der Nacht) unterwegs und abends haben wir dann gemeinsam etwas unternommen. Die eine kommt noch mal in knapp 2 Wochen für eine Übernachtung nach Sydney zurück bevor sie die Heimreise antritt, die andere setzt ihre Weltreise fort und erkundet den Rest Australiens bevor sie sich dann nach Neuseeland aufmacht, um von dort über Fiji und Mexico irgendwann wieder in Deutschland anzukommen.
Dieser Freitag in knapp 2 Wochen, an dem die eine Deutsche noch mal einfällt, steht ganz im Zeichen einer Dachterrassenparty mit Feuerzangenbowle, da Madame es geschafft hat, 3 Zuckerhüte nach Australien zu bringen. Ein Riesenlob an dieser Stelle, sie hat sich nur die Glühweingewürzmischung vom Zoll abnehmen lassen, obwohl gerade die außerhalb der Saison besonders schwer zu bekommen war. Ich will hoffen, dass es an dem Freitag schön kalt ist (aber bitte nur an diesem einen Freitag Abend, sonst nie wieder!), damit wir auch was von der Feuerzangenbowle auf der Dachterrasse haben! Danach geht's dann noch schön in irgendeinen Club oder in eine nette Kneipe, wo wir den Abend dann ausklingen lassen werden.
Am kommenden Freitag feiern wir den Abschied meines deutschen Kollegen, der mit seiner Freundin noch ein wenig reisen möchte, bevor er wieder nach Deutschland zurückkehrt. Schade eigentlich, ich werde ihn sehr vermissen, ist er doch mein deutscher Anker bei Ingram und derjenige, mit dem ich immer mal wieder 'in Geheimsprache' reden kann... Wir machen mit sämtlichen Kollegen aus der Abteilung eine Kneipentour durch die Innenstadt und auch Kollegen aus anderen Abteilungen haben sich angeschlossen, weil im Grunde ständig Leute kündigen und es immer einen Abschied zu feiern gibt. Die Fluktuation ist bemerkenswert hoch, was mich aber im Grunde nicht wundert, weil man so viel effizienter sein könnte! Keiner will es sehen, hören, geschweige denn ändern, weil es ja alles immer schon so war - und die Erde ist ne Scheibe. Wenn man das aber laut kundtut wenn man um Feedback geboten wird, kommt das nicht ganz so gut an und man wird als Troublemaker bezeichnet (zumindest von dem Abteilungsleiter, mein direkter Chef ist wenigstens nicht blind, blöd oder wahrnehmungsgestört und sieht das ganze genauso). Mit Offenheit hat es der gemeine Australier nicht so, ich bin nicht zum Lügen geboren und der Meinung, dass ich meine Sicht der Dinge auch vertreten sollte wenn ich drum gebeten werde. Dass ich das auch gerne mal mache wenn ich NICHT darum gebeten werde, wissen wir alle, aber ich halte mich hier sehr zurück. Daher mein Motto: wenn Du kein Feedback willst, frag nicht! Das habe ich dem Menschen auch mitgeteilt... Daraufhin rudert man hier gerne zurück und lügt dann, dass man das Feedback ja zu schätzen wisse, woraufhin ich dann noch einen nachlege und mitteile, dass das weniger so wirkt und ich daraus lerne. In Zukunft würde ich Feedback verweigern oder lügen. Der Gesichtsausdruck, der darauf folgte, war Gold wert! :-) Es geht ja nicht darum, wild zu kritisieren, sonder Verbesserungsvorschläge zu machen. Ich nörgele ja nicht nur rum, hasse ich doch Leute, die immer nur meckern, aber keine Lösungen haben! Meine Verbesserungsvorschläge werden gerne aufgenommen, an den Nächsthöheren - als eigene Idee verkauft - weitergetragen und dann wieder vergessen, weil eine Umsetzung ja mühsam wäre... Daher besteht wenig Hoffnung auf Besserung und wir Produktmanager werden weiterhin den halben Tag damit verbringen, Formulare auszufüllen, Unterschriften zu jagen und uns alles schriftlich geben zu lassen um uns gegenüber den Abteilungen, die gegen uns arbeiten, abzusichern damit man später besser Schuldzuweisungen treffen kann. Es ist sehr mühsam, ständig seinen Arsch zu retten und extrem kontraproduktiv, ist man doch eigentlich dafür eingestellt, ein Produkt zu vermarkten. Dafür bleibt dann aber leider kaum noch Zeit! Schade, aber die Konkurrenz hat angedeutet, dass es dort anders liefe... ich werde mir das eventuell mal mit eigenen Augen ansehen - das hängt allerdings auch vom Angebot ab, das sie mir unterbreiten werden.
Ha, die Sonne kommt raus!!! Ab an die frische Luft!!

1 Jahr Oz

Kaum zu glauben, aber morgen bin ich schon ein Jahr in Australien! Die Zeit ist wie im Zeitraffer verflogen und gerade meine 8 Monate in Sydney sind, sicher bedingt durch die Arbeit, im Nu vergangen. Bei uns wird es langsam wärmer, der Frühling naht und gestern hat sich schon einmal der Sommer die Ehre gegeben und einen ersten Vorgeschmack auf die Strandsaison hinterlassen. Wir hatten gestern mal wie aus dem Nichts 30 Grad und ich musst ausgerechnet in der Mittagshitze Tennis spielen. Schlau wie ich manchmal bin, habe ich der Wettervorhersage nicht geglaubt und bin ich langer schwarzer Tennishose aufgeschlagen. Ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass ich meine Ignoranz bitter bereut habe und so viel geschwitzt habe wie noch nie zuvor in meinem Leben - Sauna eingeschlossen! Zurückblickend ist es eigentlich doppelt schlimm: sich der Wettervorhersage nicht bewusst zu sein und diesen Fehler zu machen, ist ja eine Sache, aber sich die Wettevorhersage anzuschauen, dieser dann ganz bewusst keinen Glauben zu schenken und sich dann so zu kleiden als wären sämtliche Meteorologen unwissend, ist ja mal hochgradig bekloppt! Recht so, da muss man eben schwitzen! Typisch Thies, derartige Anwandlungen habe ich ja immer mal wieder in regelmäßigen Abständen, ich bilde mir aber ein, dass die Abstände größer werden... Hoffentlich stimmt das, sonst muss mich doch noch mal irgendwann wer erschießen.
Auf jeden Fall war der gestrige Tag wunderschön, eigentlich der perfekte Strandtag, aber dazu kam ich ja irgendwie nicht... Daher hatte ich für heute geplant, mich schön in Coogee am Strand auf mein Globell-Badehandtuch zu fläzen, aber - wer hätte das gedacht - es regnet! Der Regen war übrigens nicht angesagt... Es war lediglich von einem Gewitter gestern Abend die Rede, das dann auch an mir vorübergezogen ist.
In diesem Sinne feiere ich mein Einjähriges morgen Abend mit einem Glas Sekt auf dem Balkon sitzend eventuell mit einer Mondfinsternis - wer weiß das schon?!?

Freitag, 5. September 2008

Van She Konzert

Bis Mittags hatte ich noch gar nichts Besonderes geplant für Donnerstag Abend und dachte, ich würde den Abend in Ruhe vor dem Fernseher verbringen - bis Jade anrief, weil sie eine coole Band aus Sydney ausfindig gemacht hat, die im Fisho's in Manly spielen sollte. Da ich schon das ein oder andere Lied gehört hatte und diese Songs mal richtig gut fand und außerdem das Fisho's nicht kannte, habe ich gleich ein Ticket erstanden und somit war der Donnerstag Abend schnell verplant... Das Fisho's an sich ist schon sehenswert. Ein Angel- und Sportverein, an dessen Tür man sich ausweisen und samt Adresse in eine Gästeliste eintragen muss, ist schon seltsam. Dass man aber gar nicht erst reingekommen wäre, wenn man keine australische Adresse hat, grenzt schon an Diskriminierung... Egal, wir also rein um von Eindrücken nur so erschlagen zu werden. Die gesamte Bevölkerung von Manly über 50, die ausserdem an Leberzirrhose leiden muss, hat sich da mal gemütlich zum Saufen und Zocken versammelt! Die üblichen Pokies in jeder Ecke, Pokertische und unzählige Fernseher, damit der geneigte Australier auch seine gesamte Kohle auf Pferde- oder Hunderennen verwetten kann, beherrschten das Bild. Und wie die Leute gekleidet waren! Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas in der Stadt jemals zu Gesicht bekäme! Ich hatte das Gefühl, irgendwo im Outback in nem dreckigen Pub zu sitzen... Es hat mich daher mehr als überrascht, dass dieses Konzert ausgerechnet dort stattfinden sollte und wie sich herausstellte, hatten die noch einen Konzertraum, der etwa so groß ist wie der kleinere Konzertsaal in der Kufa, und auf einmal kamen die ganzen Studenten aus ihren Löchern...schon witzig! Die Atmosphäre hat sich gleich gewandelt, wahrscheinlich haben sich die notorischen Spieler und Trinker gestört gefühlt und das Weite gesucht...morgen ist ja auch noch ein Tag, an dem man schön saufen und Geld verzocken kann...
Van She waren grandios! Live gelungener Alternative Rock, auf CD etwas mehr Electro angehaucht, haben die Jungs ne gute Show geboten und waren mit 2 ebenfalls guten Vorbands, die allerdings deutlich mehr Elektro waren, ihre 30$ definitiv wert! Die Konzertatmosphäre war auch anders als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Das liegt vielleicht schon daran, dass so eine Kneipe wie das Fisho's einen derartigen Gig gar nicht abbekäme... Die Australier beschäftigen sich während die ersetn beiden Bands spielen überwiegend mit Saufen und hängen auf dem Boden oder auf irgendwelchen Stühlen/Sesseln rum, die im Konzertsaal aufgestellt sind. Ich habe mir auch gleich einen gemütlichen Sessel ergattert, um dann aber irgendwann festzustellen dass man so schlecht abrocken kann... war aber bei dem Elektrokram auch erst mal nicht so wichtig...Dann plötzlich kommen Van SHE auf die Bühne, alle Mann taumeln nach vorne - wie wir wissen, macht der typische Australier keine halben Sachen wenn es ums Saufen geht und ist daher entsprechend voll, wenn er 2 Stunden Zeit hat sich einen anzusaufen. Die Band spielt, macht gute Stimmung (ich habe mir auch gleich das Album dort gekauft, kleine Bands soll man ja unterstützen) und kündigen dann irgendwann ihr letztes Lied an - und kaum zu glauben, letztes Lied heißt hier auch wirklich letztes Lied. Keine Zugabenrufe, kein nie verebbender Applaus, die Ansage wir so akzeptiert und die Band einfach so von der Bühne gelassen. Das ist wieder soooo britisch, genau wie von den Türstehern dann rausgeschmissen zu werden... Ein schöner Abend mit interessanten Beobachtungen!