Dienstag, 30. Dezember 2008

Silvester in Sydney

Heute nach der Arbeit beginnen die Vorbereitungen fuer die grosse Silvestersause auf unserer Dachterrasse. Meine Nachbarn Hannes, Alan und Philo feiern definitiv im Haus und wir werden uns wohl gemeinsam einen Bereich auf der Dachterrasse sichern. Das ist wohl leider noetig, da in den letzten Jahren so viele Gaeste gekommen sind, dass man sonst kaum noch Platz gefunden hat. Ich habe gehoert, dass vor zwei Jahren sogar Eintrittskarten fuer jeweils 10 Dollar verkauft worden sind um dem Ansturm Herr zu werden.
So werden morgen Mittag schon die ersten Tische und Stuehle aufgebaut. Philo, Jade und Evan muessen nicht arbeiten und werden sich dieser Mission annehmen. Ich kann mich dann ins gemachte Nest setzen wenn ich von der Arbeit komme - schoen waer's... ganz so laeuft es nicht. Ich bin heute Abend mit einkaufen dran, werde also Kaese, Cracker, Brote, Dips usw. besorgen und mich wohl noch in die Kueche stellen und Frikos braten. Philo wollte eine Antipastiplatte machen, jeder der Gaeste bringt was zu essen und zu trinken mit...das wird sicher nett. Neben Sekt gibt es von meiner Seite aus noch die leckere Caipirinhabowle, die mein Bruder Jens im Sommer mal fuer eine Gartenparty zubereitet hat. Hmmm...
Von der Dachterrasse aus kann man das obere Drittel der Harbour Bridge sehen und ich bin mir sicher, dass schon das 21h-Feuerwerk beeindruckend sein wird. Meine Kamera darf natuerlich nicht fehlen und ich werde viele, viele Bilder einstellen. Dies wird schon mein 2. Silvester in warmen Gefilden... letztes Jahr war ich mit Pe und dem Corbet-Clan auf Kangaroo Island, was auch mal richtig schoen war! Mal sehen, was dieses Silvester zu bieten hat.
Euch allen wuensche ich einen guten Rutsch ins Neue Jahr!!! Lasst es richtig krachen und es Euch gut gehen!!! Nur das beste fuer 2009 und dass all Eure Wuensche in Erfuellung gehen moegen!

Besuch aus Deutschland

Meine Mama und mein Bruder hatten ja angekündigt, mich im Januar besuchen zu wollen. Da das Drama, wer sich wann und wie um den Hund kümmert, ohnhin schon nicht ganz unkompliziert war und es dann ewig dauerte bis eine geeignete Tierpension ausgekundschaftet war, hatten die beiden bis letzte Woche nicht gebucht. Dazu fing Momo plötzlich auch noch an zu humpeln und an den Hinterläufen zu zittern, so dass wir alle dachten, dass nun ihre HD-geschädigte Hüfte den Geist aufgibt und sie auch noch operiert werden müsste. Dem ist nun zum Glück nicht so, weil sie sich offenbar 'nur' was ausgerenkt hat, was der Tierarzt dann wohl wieder mit nem lauten Knack in Ordnung gebracht hat...
Nun weiß ich seit Sonntag, dass meine Familie mich am kommenden Sonntag (ja, nur noch 5 Tage!) besuchen kommen wird! Wie cool ist das?!? Ich freue mich schon riesig, habe auch 2 Wochen frei bekommen und wir werden gemeinsam reisen - richtig, entlang meiner Lieblingsstrecke: Great Ocean Road und Kangaroo Island. Auf dem Weg treffen wir ein paar alte Bekannte...

Auflösung goldenes Riesengeschenk

Da die Beschwerde-Emails stoßweise eintrudeln, hier nun die Auflösung... Bin ganz verblüfft dass doch so viele Leutchen diesen Blog lesen. Witzig...
Das goldene Riesengeschenk ist ein wunderschöner Kerzenständer aus Metall, der sich, leicht geschwungen mit metallenen kleinen Blättern dran aufwärts windet. Insgesamt ist Platz für 7 Vanilleduftkerzen, die in kleinen Gläsern sitzen und von Metallschlaufen gehalten werden. Sehr schön - perfekt für meine gemütlichen Leseabende im Bett, die ich im Zeitalter der Fernsehkinder der dummen Glotze deutlich vorziehe.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Weihnachten in Sydney

Schon komisch wenn Weihnachten im Sommer stattfindet. Das ist auf jeden Fall etwas, an das ich mich niemals werde gewöhnen können! Da ja meine Familie in Deutschland sitzt und Heiligabend hier nicht der große Tag ist, war ich gestern schön unweihnachtlich zu einem "Weihnachtsdinner" bei meiner Tennisfreundin Karen eingeladen. Neben mir waren noch sicher ein Dutzend andere Leute da, die gemütlich auf der Terrasse beisammen gesessen, geklönt und lecker Weinchen oder Sekt getrunken haben. Karen und ihr Mann Ross haben ordentlich aufgefahren und es sich, wie Karen behauptete, besonders leicht gemacht. Da sie wenig Lust hatte zu kochen, haben die zwei kiloweise Garnelen, Austern, Hummer und Meeresforelle gekauft. Dazu gab es noch einen obligatorischen Pie... passt nicht, gehört hier aber dazu :) So haben wir schön geschlemmt bis uns fast schlecht wurde und am Ende war noch immer so viel übrig, dass die zwei sicherlich auch heute noch den ganzen Tag davon essen konnten. Ich nehme mal an, dass Ross einkaufen war und Hunger hatte als er zum Fischmarkt gefahren ist. Männer eben...
Gegen Mitternacht habe ich dann ein Taxi nach Hause genommen und meine Familie in Deutschland angerufen. Ein bißchen Heimweh hatte ich schon - trotz des guten Wetters und der nicht vorhandenen Weihnachtsstimmung... Jens hat gleich noch auf die Tränendrüse gedrückt und mir ein Video mit Botschaften von so einigen mir in meinem Leben besonders wichtigen Personen geschickt - vielen Dank an alle Mitwirkenden, Ihr seid die Coolsten und ich habe mich riesig gefreut!
Heute, am 1. Weihnachtsfeiertag, war in Australien große Bescherung. Die Kinder glauben hier, der Weihnachtsmann käme über Nacht, auch wenn die Geschenke schon vorher wochenlang unterm Weihnachtsbaum gelagert werden. Ich frag mich, was kann er dann noch bringen bzw. wie kann man so was als Kind glauben?!? Unser Christkind ist da ja geschickter, aber gut... So haben meine "Kinder" dann heute Morgen auch in voller Aufregung ihre Geschenke ausgepackt und sich trotz ihres Katers, den sie sich gestern mit zwei Freunden und je einer Flasche Johnny Walker und Vodka in unserem Wohnzimmer angesoffen haben, gefreut. Dann mussten sie sich aber beeilen und schnell zu ihrem Familienmittagessen fahren - natürlich sieht das Wohnzimmer aus als wäre eine Bombe eingeschlagen, weil nicht jeder im besoffenen Kopf noch aufräumt oder am nächsten Morgen früh genug aufsteht um das Chaos zu beseitigen... aber wir haben ja Weihnachten! Ich war auch eingeladen, habe aber vorgezogen nicht wieder ein Familienweihnachten zu feiern, noch dazu mit einer Familie, die nicht meine ist. Peter und Nikki hatten mich ebenfalls nach Fairhaven zu Peters Eltern eingeladen und auch Nikkis Eltern, die dieses Jahr woanders feiern, haben mir angeboten vorbeizukommen. Ihr seht, man kümmert sich bestens um mich damit ich bloß Weihnachten nicht allein verbringen muss. Sehr lieb sind sie zu mir, meine Australier! :)
Jan muss über Weihnachten arbeiten und sollte eigentlich gegen Mittag freihaben. Wir hatten vor, gemeinsam den Rest des Tages zu verbringen und abends schön essen zu gehen, aber leider ist ihm ein Notfall dazwischengekommen: einer von Jans Patienten, ein kleiner Junge, liegt auf der Intensivstation. Er hat einen Rückfall bekommen und braucht wahrscheinlich eine neue Knochenmarkstransplantation... und das an Weihnachten, der Arme! So ist bisher nichts aus unserem Nachmittag geworden - vielleicht wird's was mit dem Abendessen, aber ich gehe mal eher nicht davon aus.
So habe ich es mir mit meinem Buch auf dem Balkon in der Sonne bequem gemacht und genieße die Ruhe ohne meine Kinder. Euch allen ein Frohes Weihnachtsfest! Feiert schön im Kreis Eurer Familien und denkt das ein oder andere Mal an mich, so wie ich an Euch denke!

Sonntag, 21. Dezember 2008

Carols by Candlelight

Samstag Abend war es so weit: Carols by Candlelight in the Domain! Einmal im Jahr trifft sich ganz Sydney in einem der Parks und rückt mit Picknickdecken, Eskis (Kühltaschen gefüllt mit Eis und ordentlich Alkohol), Essen, Campingstühlen und Kerzen an um gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. In der Domain, dem Park ganz in unserer Nähe, wird eine riesige Bühne aufgebaut, es gibt tolle Beleuchtung, gute Chöre und Bands und zum Schluss ein Feuerwerk. Die meisten Leute kommen schon früh morgens um einen Platz zu reservieren, einige campen sogar in der Nacht zuvor im Park um möglichst nah an der Bühne sitzen zu dürfen. Sicher waren einige tausend Leute da.. schwer zu schätzen wieviel tausend, aber ich würde mal auf 20.000 bis 30.000 tippen - gemessen an den Massen, die man so vom Rock am Ring gewöhnt ist, glaube ich, dass ich da ein ganz gutes Auge haben sollte. Die Stimmung war überwältigend. Ein Lichtermeer erstrahlte bei Einbruch der Dämmerung, weil wirklich jeder seine eigene Kerze dabei hatte.

Natürlich hatten wir auch unseren Eski mit ordentlich Sekt und Wein am Start, dazu ne gepflegte Käseplatte und sogar Baguette und selbstgemachte Kräuterbutter. Wir waren gut gerüstet und haben schön gepicknickt, um dann irgendwann völlig betrunken nach Hause zu wanken... Mittlerweile bin ich dank dieser Veranstaltung doch ein wenig in Weihnachtsstimmung, auch wenn mein Gehirn es immer noch nicht auf die Kette kriegt, Weihnachen und sommerliche Temperaturen in Einklang zu bringen. So saßen wir dann noch mit 2 holländischen Freunden vor unserem Plastiktannenbaum, den Jade liebevoll und äußerst bunt in mühsamer Kleinarbeit geschmückt hat. Die Geschenke liegen hier übrigens schon unter dem Baum sobald man sie gekauft hat, um das Leben der besonders Neugierigen unnötig zu erschweren. Mein Geschenk steht da auch schon länger und der Anblick nervt mich täglich... ich bin doch soooo neugierig und wüsste zu gerne was drin ist...Meins ist das lange goldene - hat irgendwer ne Idee was das sein könnte? Ein Heizstrahler für den Winter ist es nicht, das habe ich schon gefragt...

Freitag, 19. Dezember 2008

Company BBQ

Heute geht meine 2. Woche bei Simms zu Ende und waehrend ich noch immer in engem Kontakt zu meinen Kollegen stehe und mir jeden Tag neue Schauermaerchen zu Ohren kommen, freue ich mich immer mehr und mehr hier zu sein. Ich dachte, das Glueck findet keine Steigerung mehr, aber doch...

Heute hatten wir unser Weihnachts-BBQ. Sehr cool und typisch ausralisch natuerlich. Gegen 12h wurden die Bierflaschen rausgeholt, der Grill angeschmissen und die firmeneigene Tischtennisplatte rausgeholt. So haben wir schoen vor uns hingegrillt, getrunken und erzaehlt, das ganze auf dem Buergersteig vor dem Haupteingang...ich lach mich kaputt! Diverse Hersteller kamen noch kurz vorbei um Frohe Weihnachten zu wuenschen, der ein oder andere hat noch nen Kasten Corona dagelassen - nette Geste, so laesst es sich leben!

Wir mussten uns als einen unserer Company-Values verkleiden: Passion. So bin ich in Tennisklamotten aufgelaufen, mein Chef kam als Angler, der Geschäftsführer war in Fahrradmontur unterwegs und ansonsten gab es kaum Verkleidungen - leicht enttäuschend, aber Spaß hat es trotzdem gemacht!

Abends dann habe ich mich noch mit meinen Ex-Kollegen in einer Kneipe in Rosebery getroffen um das Wochenende zu begießen. Das war auch mal richtig schön, meine Leutchen wiederzusehen!!!

Freitag, 12. Dezember 2008

Beer-o'clock

Genau meine Firma! Ausgezeichnet... darauf hatte ich schon lange gewartet. In typisch australischer Manier werden hier freitags um 16h die Bier- und Weinflaschen rausgeholt und man kann sich bei nem Drink, entspannter Unterhaltung oder (falls noetig) unter Fortsetzung der Arbeit schon mal seelisch aufs Wochenende einstellen. Ich hatte ja schon gehoert und in anderen Lebensbereichen hautnah erfahren, dass die Australier ein Saeufervolk sind, aber jetzt ist es zum ersten Mal in der Bueroumgebung der Fall und ich muss sagen, das liegt mir... Bei meinem alten Arbeitgeber war Alkohol am Freitag nur in der letzten Viertelstunde der Arbeitszeit gestattet und dann wurde man auch moeglichst schnell herauskomplimentiert.

1. Zahnfuellung

Letzte Woche dachte ich, ich sei besonders schlau und habe noch mal schnell nen Kontrolltermin beim Zahnarzt eingeschoben bevor ich meinen neuen Job beginnen sollte. Da meine Zaehne ja immer schoen in Ordnung waren, hatte ich gar nicht damit gerechnet dass ich noch mal hin muesste... Irrtum, ich habe jetzt meine erste Fuellung!!! Schockschwere Not, riesige Katastrophe und meine Angst vor Spritzen macht mich nicht gluecklicher! Sicher war es eine Frage der Zeit bis auch ich meine erste Fuellung bekommen wuerde, aber ich bin schon schwer enttaeuscht von der Widerstandskraft meines Zahnschmelzes. Dazu kommt, dass ich ja mittlerweile ueber eine australische KV versichert bin und die mal gleich, damit es doppelt schoen ist, einen nur geringen Beitrag zu ner Fuellung zahlt. Hallo, Fuellung!! Wir reden nicht ueber ne Zahnhygiene, die ich mir selbst ausgesucht habe... da hatte ich mal keine Wahl. Halsabschneider!!! Gesundheitssysteme, ts ts...
Darueber kann ich mich mit wachsender Begeisterung aufregen und die Tatsache, dass meine Nase noch immer leicht taub ist, gepaart mit dem verdammten Regen und entsprechenden Temperaturen IM SOMMER!!! tragen nicht gerade zu meiner guten Laune am heutigen Tag bei. Zum Glueck muss ich nicht auch noch bei Ingram im Buero sitzen und mir die uebliche Scheisse reinziehen, sondern nehme die positiven Vibes der neuen Firma auf. Das ist wenigstens etwas Gutes heute.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Neuer Job

Seit Montag arbeite ich nun in meinem neuen Job auf der anderen Seite der Harbour Bridge. Nach wie vor bin ich Produktmanagerin bei einem Distributor, zum Glueck aber jetzt bei einem kleineren, bei dem ich mehr Freiheiten habe, kreativer arbeiten kann und vor allem weniger Papierkrieg fuehren muss. Die Kollegen hier sind ebenfalls nett - das ist ja so ziemlich das einzige gewesen, was mich am Ende noch bei Ingram gehalten hat, die Leute dort, die einfach super in Ordnung waren... Ich habe ein volles Trainingsprogramm, d.h. die ganze Woche ist durchgeplant so dass ich einen guten Ueberblick bekomme, Fragen noch und noecher stellen kann und ueberhaupt sind alle sehr freundlich, hilfsbereit und freuen sich nen Ast ab dass ich an Bord bin. Das ist doch was! Naechsten Freitag haben wir ein Xmas-BBQ - typisch australisch. Da hoeren alle um 12h auf zu arbeiten und konzentrieren sich stattdessen auf 'Socialising', auch als SAUFEN bekannt. Da einer unserer Company Values "Passion" ist, muessen wir uns als unsere Passion verkleiden...da faellt die Wahl nicht schwer - ne Flasche Bundy sieht etwas schlecht aus wenn man gerade mal 2 Wochen in einer neuen Firma arbeitet, also wird es wohl der Tennisschlaeger werden.
Zur Arbeit fahre ich morgens auch nur 10-15 Minuten, der Heimweg nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch wegen des Rueckstaus an der Mautstation zum Hafentunnel, aber damit kann ich gut leben. Ich fuehle mich sehr wohl hier, habe das Gefuehl, dass ich gut ins Team passe und vor allem noch richtig was bewegen kann. Endlich wieder mehr Marketing!! Das habe ich ja schon sehr vermisst seitdem ich meine lieben Kollegen in Holland verlassen habe...
Dass ich mit dem Jobwechsel die richtige Entscheidung getroffen habe, ist mir gestern noch einmal bestaetigt worden, als mir mein Ex-Chef sagte, dass eine Email rumgegangen sei dass ordentlich Leute entlassen wuerden. Da haben wir mal wieder alles richtig gemacht!!! :-)

Sonntag, 30. November 2008

Noosa

Zum Abschluss haben wir noch einen Abstecher nach Noosa an der Sunshine Coast gemacht. Jan wollte sich gerne mit einem ehemaligen Studienkollegen treffen, der vor 10 Jahren von Südafrika nach Australien ausgewandert ist und nun mit seiner Familie in Gympie wohnt, und wenn es um einen Flug nach Brisbane geht, muss man mich ja bekanntermaßen nicht 2x bitten... So haben wir dann noch 2 Nächste in Noosa verbracht, da dieser nette Küstenort ca. 100 km nördlich von Brisbane auch für Jans Freunde eine willkommene Abwechslung darstellt. Mit dem Wetter hatten wir leider weniger Glück, da es recht bewölkt und windig war, so dass man nicht klassisch den ganzen Tag am Strand hätte verbringen können, aber immerhin ist das Wasser dort kalt genug und die Stinger gibt es nicht. Somit muss man sich auch nicht als unförmiger Schlumpf verkleidet in die Fluten stürzen... eine willkommene Abwechslung!
Heute ging es dann zurück nach Sydney, aber nicht ohne vor unserem Abflug aus Brisbane noch einen Abstecher zur Uni zu machen. Irgendwie zieht mich dieser Ort immer wieder magisch an, wenn ich dort bin und ich kann einfach nicht umhin, mir die altehrwürdigen Sandsteingebäude und Arkaden wieder und wieder anzuschauen. Mittlerweile ist es ja schon 8 Jahre her, dass ich dort ein Semester verbracht habe und es hat sich vieles verändert, aber es ist doch immer wieder schön zurückzukehren...anders als unsere Uni Duisburg. Woran das wohl liegen mag?!?
In Sydney angekommen, begrüßte mich gleich ein sintflutartiger Regen, der augenblicklich eine Post-Urlaubs-Depression ausgelöst hat. Mal gut, dass ich am Montag noch nicht arbeiten muss, sondern noch eine Woche Schonfrist habe. Mein Visum für die neue Firma ist übrigens schon genehmigt, so dass ich ohne Probleme wie geplant am 8. Dezember meinen neuen Job antreten kann.

Mittwoch, 26. November 2008

Segeln mit der Malaita

Zur Abwechslung hatten wir uns ueberlegt, mit der Malaita, einem wunderschoenen hoelzernen Segelboot, das etwa 20 Passagiere fasst, nach Low Isles zu segeln. Dort kann man schoen schnorcheln und Schildkroeten beobachten, von denen wir bisher wenig gesehen hatten, da am Reef draussen doch mehr Fische und Korallen zu bestaunen waren. Schildkroeten habe ich keine gesichtet und auch nicht gehoert, dass einer der anderen Taucher eine entdeckt haette. So sollte es also die Malaita sein. Skipper Ed hat die Malaita zusammen mit einer Crew auf den Soloman Islands selbst gebaut und dann nach Port Douglas gesegelt... Mir kommt es vor, als kenne wir mittlerweile das ganze Dorf, bzw. alle, die einen Job auf dem Wasser haben - mit Ausnahme der Quicksilver/McDonald's Crew...
Dieser Tag war ebenfalls unvergesslich, wenn auch ganz anders und auf seine besondere Weise entspannend. Das Schnorcheln war nicht besonders beeindruckend, weil das Reef hier direkt vor der Kueste doch ein wenig mitgenommen ist und nicht in den vielen bunten Farben erstrahlt wie weiter draussen, wo uns die Aristocat immer hinfuehrt. Ich war schon recht gelangweilt und hatte die Nase voll als sich die ersten Schildkroeten zeigten und auf einmal wollte ich gar nicht mehr aus dem Wasser. Ich haette den ganzen Tag dort rumpaddeln und diese faszinierenden Kreaturen bei ihrem Flug entlang der Reefkante beobachten koennen... Als es der Crew dann gelungen war, mich aus dem Wasser zu kommandieren (habe erst ganz schlecht gehoert, musste wohl Wasser in meinem Ohr gewesen sein), habe ich noch laenger sehnsuchtsvoll aufs Wasser geschaut und gehofft, zumindest noch mal einen Schatten erahnen zu koennen, aber es sollte nicht sein. Viel zu kurz war ich Gast in dieser Unterwasserwelt!
Auf dem Heimweg kam ordentlich Wind auf, so dass wir die Segel setzen und uns mit ordentlich Geschwindigkeit und Wellengang auf den Weg nach Port Douglas machen konnten. Dieser Teil des Tages hat mir sogar noch besser gefallen als die Schnorchelei mit Schildkroeten - zumindest bis sich der bekloppte asiatische Tourist vollgekotzt hat und wir den Motor anschmeissen mussten um schnellstmoeglich zurueck in den Hafen zu kommen... Am naechsten Tag sollte es mal wieder zum Tauchen gehen - so war ich also gnaedig gestimmt und wusste, ich wuerde bald wieder einmal Gast in dieser faszinierenden Unterwasserwelt sein! Ein Traum!!!

Aristocat

Tauchverrueckt wie ich hier im Norden Queenslands auf einmal und voellig unangekuendigt zu sein scheine, musste ich logischerweise ein gutes Tauchboot finden. Jan, dem jegliche Form von Wasseraktivitaet wie gerufen kommt, hat sich zum Glueck gefreut dass er so die Chance hat, endlich mal nen Introtauchgang zu machen und so sind wir ab zur Marina um uns die Boote anzuschauen und das auszuwaehlen, was uns am besten gefaellt. Man soll es kaum glauben, aber selbst in diesem beschaulichen kleinen Doerfchen Port Douglas gibt es Massentourismus - in Form der Quicksilver-Flotte. Die Boote (ja, Boote! - derer 3 oder 4) fassen je 450 Passagiere. Ich habe keine Ahnung woher die die ganzen Leute nehmen, die sich auf so ein Riesenboot quetschen, aber gut... Offenbar funktioniert deren Marketing vor allem in England ausgesprochen gut, so dass fast jeder englische Touri mit nem Ticket fuer die Quicksilver in der Hand in Australien aus dem Flieger steigt. Bemerkenswert und durchaus clever, aber ueberhaupt nichts fuer mich. Ich bin ja kein Freund von Menschenmassen und wenn die dann auch noch ungeschickt im Wasser mit Haenden und Fuessen durch die Gegend wedeln, saemtliche Fische vertreiben und mit Pech auch noch das Reef zerstoeren, weil sie meinen sie wuerden ertrinken und es sei ne tolle Idee sich auf ne Koralle zu stellen, kriege ich milde ausgedrueckt Brechreiz! Die Quicksilver, von den Einheimischen weniger liebevoll McDonals's genannt, sollte es also nicht werden... Das hat mich nicht viel weiter gebracht, aber es soll ja schon mal ganz gut sein, wenn man zumindest weiss was man nicht will. Was ich wollte wusste ich dann noch immer nicht bis mir die Aristocat ins Auge fiel. Die gefiel, hatte eine angenehme Groesse und dann auch einen guten Ruf als wir im Office Beratung gesucht haben. So haben wir gleich fuer den naechsten Tag gebucht und waren total begeistert von einer sehr freundlichen Crew, einem tollen Boot, atemberaubenden Reefs schoen weit draussen, wo so gut wie keine anderen Boote vor Anker lagen, tollen Tauchlehrern und legendaeren Tauchgaengen. Kein Wunder dass wir uns waherend unseres Aufenthalts in Port Douglas insgesamt 5 Mal an Bord der Aristocat wiederfinden sollten...

Dienstag, 25. November 2008

Lady Douglas

Bei Lady Douglas handelt es sich nicht etwa um eine Dame, die hier in Port Douglas wohnt und aus irgendwelchen Gruenden besonders beruehmt ist, sondern um ein nettes kleines Raddampferboot (mit Motor fuer alle Faelle), mit dem wir eine schoene Sonnenuntergangstour im Inlet bedreht haben. Auf dem Weg kann man sich die Mangroven genauer anschauen, der Skipper ist gleichzeitig Tourguide und hat ein unfassbares Wissen ueber saemtliche Flora und Fauna in der Gegend und mit etwas Glueck bekommt man auch das ein oder andere Krokodil zu Gesicht. Zuerst sah es so aus, als haetten die Biester beschlossen sich vor uns zu verstecken, aber wen kuemmert das schon?!? Ich hatte mein Glas Sekt und ohnehin ja schon die Everglades gesehen. Gerade war ich in der "auch egal"-Stimmung, da tauchte eins auf... :-) Es war zwar nur ein kleines, aber immerhin...

Dienstag, 18. November 2008

Allein in Port Douglas

Jan musste leider am Wochenende arbeiten und anstatt in Sydney zu bleiben, habe ich mich entschlossen, schon mal vorzufliegen und das Wochenende allein in Port Douglas zu verbringen. Warum auch nicht?!? Am Flughafen in Cairns angekommen, hat mich gleich der Shuttleservice zum Mantra Treetops Resort und Spa in Port Douglas abgeholt. Neben mir war nur ein kanadisches Rentnerpaerchen an Bord, so dass ich den "Ehrenplatz" gleich neben unserem Busfahrer John angeboten wurde. John ist irgendwas zwischen 70 und 80 und mittlerweile schon das vierte Mal in Rente gegangen, dann aber so gelangweilt, dass er doch wieder anfaengt zu arbeiten. Mittlerweile arbeitet er 3x die Woche eben als Shuttlebusfahrer... was ich sonst noch alles ueber ihn weiss, erspare ich dem geneigten Leser, aber das ist mal wieder typisch fuer mich. Als ich dann noch gefragt habe, wo man denn abends am besten in Port Douglas essen koennte, hat John ueberaus freundlich gleich seinen Tipp abgefeuert: der Combined Club, in dem er natuerlich Mitglied ist und da hat er gleich mal grosszuegig angeboten, mich und auch das kanadische Paerchen im Hotel abzuholen. Das fand ich ja wirklich suess, liebenswerter, vielleicht etwas einsamer alter Herr fuehrt Touristen zum Abendessen aus... Der Combined Club ist echt ein Geheimtip. Gleich am Inlet gelegen, hat man von der Terrasse aus einen traumhaften Blick auf den Meeresarm, der auf die See hinausfuehrt und im Hintergrund nur Regenwald... in dieser Atmosphaere dann auch noch ein ungeschlagen gutes und guenstiges Stueck Fisch mit Salat essen zu duerfen und das gleich am ersten Abend, ist schon mehr als man erwarten kann! Wir hatten riesig viel Spass, John musste dann frueh nach Hause, weil er am naechsten Morgen um 4h Schicht hatte und die Kanadier und ich sind dann noch zu Fuss durch die Stadt, haben uns noch einen Absacker gegoennt und sind dann heim gelaufen.
Sonntags findet in Port Douglas der Markt statt. Hier gibt es so ziemlich alles: Hippie-Klamotten, Raeucherstaebchen, Mobiles, Essen, Getraenke, asiatische Massagestaende, tolles Holzkinderspielzeug und wunderschoene Kerzen (die angeblich nicht in der Sonne schmelzen...). Da habe ich mir gleich mal eine ergattert. Sie ist eher ein Windlicht, besteht aber aus Wachs, ist dreieckig und hat von innen ein grosses Teelicht, das die vielen kleinen Muscheln, Seesterne und kunstvoll eingearbeiteten Steinchen traumhaft schoen beleuchtet... Gut dass die Dame in die ganze Welt verschickt, so wird der ein oder andere Deutsche doch vielleicht noch von mir mit einer unwiderstehlich schoenen Kerze bedacht.

Ihr merkt schon dass mir der natuerliche Zynismus derzeit irgendwie fehlt. Das liegt daran, dass ich vor lauter Tauchen an gar nichts anderes mehr denken kann. Dort unten am Meeresgrund fuehlt man sich so friedlich, zufrieden und vollkommen als Gast in dieser bunten, faszinierenden Unterwasserwelt... Jan ist uebrigens mittlerweile angekommen, wir haben die ersten Krokodile im Inlet (jenem Flussarm, an dem wir bereits zu Abend gegessen hatten) entdeckt und waren dann auch schon am Reef draussen. Dazu bei Gelegenheit mehr...

Freitag, 14. November 2008

Gekündigt!

Montag habe ich dann wie geplant meine Kündigung eingereicht. Mit Anthony war ja alles schon am Freitag besprochen, ich habe dann nur noch die wichtigsten Aufgaben erledigt, damit ich für den Rest des Teams kein absolutes Chaos hinterlasse, und dann habe ich mal schön meine Kündigung aufgesetzt. Mal wieder sind ein paar Tränchen geflossen, aber die Entscheidung stand ja nun mal fest - schließlich war der Vertrag bei der Konkurrenz ja bereits unterzeichnet und ich stehe zu meinem Wort. Anthonys Boss, unser Business Manager, war leider im Urlaub. Das wusste ich zwar vorher, aber ich hätte doch die ein oder andere Bemerkung noch loswerden wollen. So bleibt ihm das erspart, manchmal muss man auch Glück haben im Leben... Als meine Kündigung dann unterschrieben und eingereicht war, tauchte der Category Manager auf, der Wind davon bekommen hatte, dass ich mich verdrücken wollte. So wurde ich also in ein Meeting gerufen, in dem er meine Kündigungsgründe wissen wollte. Da ich ja mit Feedback nicht geizig bin, habe ich ihm mal den Rundumeinblick verschafft und das ganze aber an der großen Unsicherheit, die derzeit hier herrscht und meinem Wettbewerbsnachteil auf dem Arbeitsmarkt bedingt durch mein zeitlich befristetes Visum und die damit verbundene Abhängigkeit von einem Sponsor aufgehängt. Weil ich nen dreisten Moment hatte, habe ich ihm angeboten, mir diese Unsicherheit zu nehmen, indem er mir ein permanentes Sponsorship-Visum bei Ingram anböte. Das war dann der Moment, in dem die Personaltante aufmarschierte. Die blöde Alte hatte schon Christian, meinem deutschen Kollegen, der vor wenigen Wochen gekündigt hat, das Leben schwer gemacht und sie ist einfach kein Sympathieträger, was sie gleich mit ihrem Auftritt wieder unterstrichen hat. Sie meinte, sie könnte sich gerne erkundigen ob das in meinem Fall möglich wäre, sie könne sich aber nicht vorstellen, dass ich die Bedingungen für dieses permanente Visum erfülle. Da ich aber meine Hausaufgaben mache bevor ich mich mit solchen Luftpumpen unterhalte, wusste ich sehr wohl, dass ich qualifiziert bin. Das habe ich ihr dann auch gesagt und sie gebeten, sich mit ihrem Immigrationsagenten zu unterhalten, der hätte wenigstens Ahnung... Am nächsten Tag kam das versprochene Feedback natürlich nicht - aber warum sollte Ingram auch meine Erwartungen enttäuschen? Es wäre ja schon nahezu ein Schock gewesen, wenn die einmal ihr Wort gehalten hätten... So also habe ich mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht Anthony gebeten Matt zu signalisieren, dass seiner Anordnung leider mal wieder nicht Folge geleistet wurde und ich wenig Bock hätte die Kündigung weiter herauszuzögern. Meine Geduld sei am Ende und wenn sei mich halten wollten, müssten sie mal den Hintern zeitnah bewegen... Der wurde dann wohl leicht blass und hektisch, hat die Persozicke angerufen, die dann Feedback für den nächsten Tag versprach - gähn! Feedback kam dann nachdem ich noch mal nachgehakt habe, was ja an sich schon ein Unding ist... Wunder, oh Wunder, ich sei qualifiziert und Ingram würde mich da auch sponsern obwohl dieses Visum eigentlich für Topmanager und Leute, die schon länger in der Firma sind, reserviert sei. Daher müsste ich die Gebühren von 8000$ auch selbst tragen und zusätzlich einen Vertrag unterschreiben, dass ich die nächsten 3 Jahre bei Ingram arbeiten würde... Etwas einseitig, das habe ich ihr auch gleich mal unverblümt mitgeteilt. Mich behalten wollen, die Gebühren zahlen lassen und meinen Arsch für die nächsten 3 Jahre auf Ingram festnageln?!? Hört sich nicht fair an... Mein Kompromissvorschlag war dann Ingram würde zahlen, ich unterschreibe den Vertrag (der ist hier eh nicht haltbar) und zahle anteilig Geld zurück für den Fall dass ich die Firma eher verlassen würde. Nö, wollten sie nicht und dann wollte ich auch nicht mehr... Eigentlich hatte ich den Papp am Dienstag schon auf, als die Alte ihr Wort nicht gehalten hat. Das war mal wieder so typisch!!! Wie dämlich kann man sein? Jetzt habe ich ihnen natürlich gesagt, das ich zur Konkurrenz gehe, was zur Folge hat, dass sie mich freistellen mussten. Somit zahlen die Hornochsen mir 4 Wochen Urlaub, was schon mehr als die Hälfte des Visums gewesen wäre... Jemand Neues zu finden, einzuarbeiten und der damit verbundene Zeitaufwand wird nicht berechnet und dürfte deutlich höher sein als die Investition, die sie hätten tätigen können. Da aber die 8000$ wieder bei irgendeiner Kostenstelle auflaufen und jemand dafür unterzeichnen müsste, der Rest dagegen aber nicht auffällt, entscheidet man sich dann eben so.
Soll mir Recht sein, ich wollte eh wieder in einer kleineren Firma arbeiten. Die ganzen Prozesse, Formulare und Unterschriftensammlerei ist ja was für einen, der Vater und Mutter erschlagen hat. Die Zeit könnte man besser in die Vermarktung der Produkte stecken - der ganze Kram ist etwa so notwendig wie ein Kropf!
Somit genieße ich heute meinen freien Tag, erledige die restlichen Besorgungen, wasche, bügele, packe und schaffe es hoffentlich noch, ein bißchen an den Strand zu fahren...
In den nächsten 2 Wochen (ja, 2 Wochen, da ich ja nun unverhofft freigestellt bin!!) werde ich mich in Cairns und Umgebung herumtreiben, d.h. es gibt sicher bald wieder Neues zu lesen und ganz ganz viele Fotos vom Regenwald, Reef und Strand...

Samstag, 8. November 2008

Bingo

Gestern war dann der große Tag, an dem sich unser neuer Geschäftsführer der Belegschaft von Ingram Australien präsentiert hat. An sich macht er einen ganz guten Eindruck, scheint nicht unnahbar und durch seinen Akzent, der eine witzige Mischung aus neuseeländischem und australischem ist, muss ich gestehen, dass er durchaus sympathisch wirkt. Sein amerikanischer Boss allerdings ging mal wieder gar nicht! Uns wurde ja im übrigen auch der Mund verboten. Etwaige Fragen mussten wir im Vorfeld schriftlich bei der Personalabteilung einreichen - offizielle Begründung war natürlich, dass es sonst zu viele Fragen gäbe und die Zeit dafür nicht ausreichen würde... mal wieder Quatsch mit Soße, aber wen wundert das noch?!?Unser Casual Friday wurde auch plötzlich abgesagt und es gab Jeansverbot...wie ich diese Falschheit und Heuchelei doch hasse!!! Wo ist das Problem, zum Casual Friday zu stehen? Da kann ich ja gar nicht drauf und habe mich schon gleich wie ein verratener und verkaufter Pfingstochse gefühlt. Verdammte rückgratlose Kreaturen!
Überraschenderweise ging eine durchaus interessante Frage durch die Zensur und das war die, die auf Entlassungen und eine Adaption des neuseeländischen Modells auf Australien anspielte. Die typische politische Antwort ließ natürlich nicht lange auf sich warten, bis sich dann der plötzliche Durchbruch eines Anflugs von Ehrlichkeit seinen Weg nach außen bahnte... Entlassungen seien zunächst nicht geplant, da wir ja durch die etwa 20% Fluktuationsrate gepaart mit einem Einstellungsstop schon automatisch Leute loswürden und damit Kosten sparen. Natürlich hinge der Rest vom Umsatz in diesem Quartal ab, es könnte nicht versprochen werden, dass keine weiteren Einsparungen gemacht werden müssten sofern der Umsatz nicht entsprechend steigt... Der normaldenkende Mensch fragt sich, wie man auf eine solche Fluktuationsrate stolz sein kann. Mich würde das mal zum Nachdenken anregen und ich würde einen Weg finden wollen, die Leute länger zu halten, aber das hält man hier nicht für nötig.
Ich glaube zwar nicht, dass ausgerechnet ich geschmissen würde, weil ich mich um den zweit- und drittgrößten Hersteller in unserem Team kümmere, aber da der Business Manager und ich nicht die besten Freunde sind und mein Verbleib in diesem Lande von meiner Arbeit abhängt, habe ich mich entschlossen, das Angebot der Konkurrenz anzunehmen. Unsicherheit bei Ingram gepaart mit wenig Unterstützung aus dem Management (mein direkter Chef, der absolut super ist, steht sicherlich auch auf der Abschussliste) hat letztlich den Ausschlag gegeben. Ich möchte auf der sicheren Seite sein und selbst entscheiden was weiterhin passiert und nicht eines Morgens zur Arbeit kommen um wieder gehen dürfen und mich dann 4 Wochen später im Flugzeug nach Deutschland wiederzufinden. Ich will gehen wenn ich entscheide, dass die Zeit gekommen ist! Da lasse ich mir von diesen Luftpumpen keinen Strich durch die Rechnung machen!
Gesagt getan, Vertrag der Konkurrenz unterzeichnet, abgeschickt und Montag wird gekündigt! Es wird mir ein Fest! Schade nur, dass mein Business Manager im Urlaub ist und ich ihm leider nicht all das persönlich mitteilen kann, was ich von ihm und seinem Führungsstil halte. Somit muss ich bei Anthony, meinem verständnisvollen und überhaupt super Chef, kündigen. Er weiß schon Bescheid, wir haben in den letzten Wochen mehrfach die Situation und mein Angebot besprochen. Sobald die Personalabteilung eingeschaltet wird, dürfte meine Kündigung mal richtig interessant werden, da ich doch Geleit zum Aufzug bekommen dürfte, weil ich bei der Konkurrenz arbeiten werde...
Ich will sehr hoffen, dass die Geschichte für Anthony und den Rest meines Teams gut ausgeht. Immerhin bedeutet meine Kündigung, dass mein Portfolio aufgeteilt wird und es damit schwieriger wird, meine Leutchen zu entlassen... So hat es doch für alle etwas Gutes!
Die neue Firma wird dann mein Sponsorship-Visum übernehmen, alles in allem wird das etwa 3-4 Wochen in Anspruch nehmen, aber Ingram schuldet mir ohnehin 5 Wochen Gehalt und somit werde ich noch vor Weihnachten bei Simms anfangen. Dort arbeite ich auch als Produktmanager und kümmere mich um Kingston, einen meiner bisherigen Hersteller. Welch ein Luxus, nur einen Hersteller zu haben und sich endlich mal auf die Vermarktung der Produkte konzentrieren zu können! Kein Papierkrieg mehr, weniger Bürokratie und der erste Eindruck meiner zukünftigen Kollegen ist auch sehr, sehr positiv. Ingram zu verlassen ist nicht schwierig, meine 3, 4 Leutchen, die mittlerweile zu Freunden geworden sind, zurückzulassen, ist dagegen schon nicht leicht und ich muss gestehen, dass ich da gestern auch das ein oder andere Tränchen drüber verdrückt habe... Positiv ist, ich freue mich auf etwa 4 Wochen bezahlten Urlaub und neue Herausforderungen!

Dienstag, 4. November 2008

Neuigkeiten an der Arbeitsfront

Als wäre meine Entscheidung nicht ohnehin schon schwierig genug, kommen nun noch Umstände hinzu, die das ganze Spiel noch interessanter gestalten als es ohnehin schon ist. Unser Geschäftsführer verlässt ja zum Jahresende die Firma und sein Nachfolger ist ein Ami, der in Neuseeland die gesamte Firma umgekrempelt hat, d.h. sich vor allem durch Massenentlassungen einen Namen gemacht hat. Sicher gibt es meiner Ansicht nach so einige Kandidaten, die ich auch schnell verschwinden lassen würde, die Frage ist nur, rafft er das?!? Auf jeden Fall kam gestern ganz plötzlich die Ankündigung, dass der Neue mit seinem amerikanischen Boss spontan mal nächste Woche auf der Matte stehen! So viel Quatsch mit Soße habe ich ja noch nie gehört...spontan, dass ich nicht lache! Solche Leute sind nicht mal eben von einer Woche auf die nächste Verfügbar. Unseren Category Manager kriegt man mit Glück mal irgendwann in 6 Wochen zu Gesicht, wenn man sich jetzt für einen Termin einbucht und der ist bei weitem unwichtiger als diese zwei Gestalten. Ich wittere Ungemach!

Melbourne Cup Day

Endlich war er da, Melbourne Cup Day. Diesem Tag fiebern alle Australier, groß und klein, in etwa so sehr entgegen wie Weihnachten. Melbourne Cup ist das jährlich stattfindende Pferderennen, bei dem schon mancher Australier Haus, Hof und Weib verspielt hat... Ich habe den Melbourne Cup bisher schon 2x während meiner Australienaufenthalte erlebt und muss sagen, dass der diesjährige der bislang langweiligste war. Victoria hat natürlich die Gelegenheit genutzt und gleich mal nen Feiertag draus gemacht und da sich der gemeine Australier ohnehin durch ausgeprägte Faulheit auszeichnet, geben die meisten Firmen nach und unterstützen diese Angewohnheit am Melbourne Cup wenig bis gar nicht zu arbeiten, auch noch mit Drinks und Knabbereien. Bisher habe ich selten einen Australier gesehen, der nach 12 Uhr mittags noch nüchtern war. Vor 2 Jahren in Brisbane beispielsweise kamen sie scharenweise in Anzug und Kostümchen in die Kneipen geströmt und haben sich mal schnell innerhalb von 3 Stunden so abgeschossen, dass sie das etwa 3-minütige Rennen gar nicht mehr erlebt haben. Ihr seht, es geht hier mehr um die Vorbereitung auf das Rennen und die anschließende Siegesfeier bzw. das Frustbesäufnis wenn man alles verloren hat... Das Rennen selbst tritt völlig in den Hintergrund, ist aber eine sehr willkommene Ausrede, sich mal mit seinen Kollegen so richtig einen zu geben!
Nicht so bei uns... Unsere Firma hat zwar überraschenderweise auch Alkohol ausgeschenkt (zwischen 15 Uhr und 15:15) und ein paar Chipsschalen ausgegeben, weil es sich eben so gehört in diesem Land, aber man wurde dann im Grunde auch gleich wieder an seinen Schreibtisch zurückgescheucht... sehr enttäuschend! Nicht dass mir heute nach Saufen zumute gewesen wäre, aber dafür, dass Melbourne Cup ein Ereignis ist, das die ganze Nation für diese 3 Minuten Rennen zum Stillstand bringt, war Ingram's Performance wenig beeindruckend...

Dienstag, 28. Oktober 2008

Urlaub gebucht!

In der 3. Novemberwoche geht's eine Woche lang nach Port Douglas in den Mantra Treetop Resort, ein nettes Hotel im Regenwald, das ganz in Strandnähe im Norden Queenslands gelegen ist. Port Douglas ist etwa 30 km nördlich von Cairns und damit perfekt gelegen für sämtliche Ausflüge zum Reef und damit Tauchen/Schnorcheln, in den Regenwald, zum Raften und natürlich auch einfach nur zum Faulenzen. Damit ich nicht mir selbst auf den Geist gehen muss, nehme ich Jan mit, der dann gleich noch eine Woche länger Urlaub hat um sich dann wieder von mir zu erholen...
Tja, wer weiß?!? Vielleicht habe ich ja unverhofft auf einmal auch mehr 'Urlaub'?!? Mir liegt mittlerweile das Jobangebot der Konkurrenz schriftlich vor - ich bin nicht übermäßig beeindruckt und daher mal in die Verhandlungsphase gegangen. Ob sich da was ergeben wird, ist noch unklar... Mal sehen, was passiert. Wenn sich was ergeben würde, kann ich mir gut vorstellen, dass ich augenblicklich freigestellt würde. Auch mal ne Erfahrung! Aber wie gesagt, das steht noch in den Sternen.

Wochenende in Fairhaven bei Peter und Nikki

Das letzte Wochenende habe ich mit Nikki, Peter, den beiden süßen Kids und (leider) auch Peter's Eltern in Fairhaven an der Great Ocean Road verbracht. Gleich nach der Arbeit habe ich am Freitag einen Flug ergattern können, bin dann nach Geelong geflogen, wo Peter mich abgeholt und nach Hause chauffiert hat. Derzeit wohnen die beiden mit ihren Kindern bei Peter's Eltern bis sie endlich ihr Haus in Cavendish verkauft haben und sich eine eigene Unterkunft in Geelong leisten können. Das Haus von Peter's Eltern ist wunderschön gelegen und wir hatten ja schon mal eher ein Wochenende dort verbracht, nur waren seine Eltern damals in Italien und nun zu allem Überfluss daheim. PJ's Vater ist ein ganz Witziger, die Mutter hat aber ordentlich einen an der Klatsche - Künstler eben... die sind irgendwie anders...

Der kleine Elliot läuft schon, fängt an zu sprechen und ist ein typischer Junge. Er spielt mit Bällen und Stöcken, klettert rum und steht ziemlich schnell wieder auf wenn er hinfällt, sich den Kopf stößt oder sonstwie einsteckt.
Ayla, der neueste Familienzuwachs, ist ja 5 Wochen zu früh geboren und mittlerweile mit 2,4 kg 6 Wochen alt - ein Winzling, aber ein ganz süßer! Wenn die Blähungen nicht wären...wie man von Muttermilch so dermaßen stinken kann, ist mir ein Rätsel... nun habe ich ja auch so gut wie keine Toleranzschwelle und einen recht empfindlichen Würgereflex, aber so was hat die Welt noch nicht gesehen! Süß ist sie trotzdem, kann aber eben noch nichts außer pupsen, schlafen, Milch trinken und schreien.


Wie winzig sie ist, kann man erahnen, wenn man sich das Verhältnis zwischen Kamera und Babykopf mal genauer vor Augen führt.
Das Wochenende war richtig schön ruhig und entspannend. Wir waren im Surf-Outlet shoppen und haben die Kinder natürlich mitgenommen. Besonders witztig war, als wir Elliot einen Shortie (Neoprenanzug mit kurzen Armen und Beinen) angezogen haben, er dann mal wieder 2 Schritte zu schnell unterwegs war und sich langlegte - und dann nicht mehr aufstehen konnte, weil der Anzug ihn so einengte. Ich hab mir nen Ast abgelacht wie der arme Kleine da auf dem Bauch lag, ungefähr wie ne Schildkröte auf dem Rücken... Als ich mich erholt hatte und den Lachkrampf wieder im Griff hatte, habe ich ihn dann erlöst und ihm aufgeholfen. Fand er nicht ganz so witzig... da er aber noch keine vollständigen Sätze sprechen kann, habe ich nur einen abschätzigen Blick geerntet. Mein Glück! Abends haben wir dann gemeinsam gekocht, schön gequatscht und die Aussicht aufs Meer genossen. Am Strand waren wir dann am nächsten Tag, obwohl es doch ziemlich bewölkt war und wir eher kein Badewetter hatten... Schön war es trotzdem, die Füße in den Sand zu graben und aufs Meer zu schauen - Elliot hat dann mit den Füßen gleich mal die Wassertemperatur getestet und ist dann dummerweise mal wieder auf dem Popo gelandet... muss wohl kalt gewesen sein, so wie er geplärrt hat. Der Kleiner erholt sich aber immer ganz schnell von sämtlichen Schocks und war innerhalb kürzester Zeit wieder bester Laune. Er ist ne kleine Frohnatur wie der Papa.

Sonntag ging es dann zurück zum Flughafen und ab nach Hause. Natürlich war das Wochenende viel zu schnell vorbei!

Montag, 6. Oktober 2008

Latin Festival in Darling Harbour

Nachdem der Tag mal wieder wenig vielversprechend mit Regen begonnen hatte, kam gegen Mittag endlich die Sonne raus und es wurde von jetzt auf gleich richtig warm. So habe ich mich entschlossen, das Latin Festival in Darling Harbour zu besuchen und mir von einem bisschen Guter-Laune-Musik gepaart mit leckerem Essen den Tag versüßen zu lassen. Nach der ersten Portion Garnelen fing es dann leider wieder an zu regnen, aber die Leute waren in derart guter Stimmung und die Musik war so ansteckend fröhlich, dass sich hunderte von Menschen trotz eines Wolkenbruchs nicht von der Stelle bewegt und weiter zur Livemusik einer Band aus Ecuador getanzt haben. Nach einer Weile dann wurde es mir aber doch zu kalt. Mit völlig durchnässtem Shirt und einer ordentlichen Gäsehaut habe ich mich auf den Heimweg gemacht - zu schade, hätte ich doch gerne noch Salsatanzen gelernt, der angekündigten kolumbianischen Band oder Mambotanzgruppe zugeschaut oder gar die köstlich aussehende Paella probiert!
Kaum zu Hause angekommen, schien die Sonne wieder! Verdammtes Aprilwetter hier im Oktober :-) In der Hoffnung, dass die Tennisplätze nun zumindest wieder trocken sind, mache ich mich jetzt mit Ruki auf den Weg zum Platz...

Sonntag, 28. September 2008

Nachwuchs bei Familie Corbet

Eigentlich wäre sie heute noch nicht geboren, wäre alles glatt gegangen, aber Nikki hat ihr 2. Baby bekommen! Das ist schon etwas länger her und hätte auch an anderer Stelle erscheinen sollen, Ayla Grace hat am 8. September 5 Wochen zu früh das Licht dieser Welt erblickt, aber irgendwie bin ich noch nicht dazu gekommen, von ihr zu berichten - das liegt vielleicht daran, dass ich sie noch nicht kenne. Das werde ich ändern und schnellstmöglich einen Flug nach Geelong buchen um den neuen australischen Familiennachwuchs mal gleich einzunorden...

Feuerzangenbowle

Nina war ja so freundlich, Zuckerhüte aus Deutschland mitzubringen und so war Freitag dann der Abend, an dem wir die Bude abgefackelt haben - fast... Stimmt so nicht, wir hatten einen geselligen Abend mit etwa 20 Leuten, Arbeitskollegen, Nachbarn, Freunden, der als Dachterrassenparty mit BBQ geplant war, dann aber wegen des Footyspiels zwischen Melbourne und den Cronulla Sharks dann doch in unserer Wohnung stattgefunden hat. Alle waren gut drauf, es ist ordentlich Alkohol geflossen und ich bin selten nach einer Party so oft mit leeren Flaschen im Arm zum Container gelaufen... Sogar Jägermeister hat wie durch Zauberhand seinen Weg in unsere Wohnung gefunden - ich hatte damit nichts zu tun, war aber wohl an der Vernichtung desselben beteiligt, nachdem die Feuerzangenbowle restlos ausgetrunken war und Wein und Bier nicht mehr recht schmecken wollten. Highlight des Abends war Kollege Norman, neben dem sich sämtliche Drinks in sekundenschnelle ins Nichts auflösten - egal was es war, ob Jägermeister, Bier, Wein, Sekt, Feuerzangenbowle...alles war in Windeseile verdunstet. Weniger schnell verdunstete dann der Würg in meinem Badezimmer, den ich zum Glück nicht gesehen habe. Norm hat sich vor lauter Scham dort eingeschlossen und erst mal gründlich geputzt - das erinnert mich an Nina und den Gartenschlauch...aber das ist ne andere Geschichte, nicht wahr ;-) Kollege Juane hat das ganze dann begutachtet und war der Meinung, dass die Körperbeherrschung ja zunächst zu Wünschen übrig gelassen hätte, aber das Ergebnis der Grundreinigung dann doch ausgezeichnet war - besonders für einen Menschen in dem Zustand. Einzig der Geruch blieb ein Problem, weshalb mein neuer Lieblingskollege (der übrigens jetzt jede Woche zu Besuch kommen darf) das komplette Badezimmer noch mal mit ordentlich viel Reiniger gewienert hat. Solche Gäste lobe ich mir! Wofür Kinder doch wieder gut sind... Juane hat gleich zwei davon und die waren kürzlich auch noch krank, weshalb er an den Geruch gewöhnt sein dürfte. Gut für mich!

Sonst gab es keine weiteren Zwischenfälle, Spontanübernachtungen zähle ich mal nicht - es war mir ein Fest dass endlich mal meine Leute morgens im Wohnzimmer lagen und nicht ständig die schwachsinnigen Kumpels meines Mitbewohners, die rülpsen, furzen und mein Klo vollpissen... dann lieber nen kotzenden Norman, der alles wieder saubermacht!

Die Feuerzangenbowle hat endgültig den Frühling eingeläutet. Es war ja letzte Woche schon sehr warm, aber es sah zunächst so aus als würde es wieder kühler. Nun, da auch dieses Wochenende so wunderschön war, glaube ich fest daran, dass es nicht wieder richtig kühl wird. Es lebe die Wärme!!! Ich war heute wieder den ganzen Tag in Coogee und habe mich sogar, wenn auch nur kurz, ins Meer getraut! Bitterkalt, aber schön erfrischend wenn es so warm ist... Gegen Nachmittag kam dann Wind auf, der mich dann von der 2. Runde Schwimmen abgehalten hat, aber ich freue mich schon aufs nächste Wochenende. Wenn doch nur die Arbeitswoche nicht wäre - da denke ich voller Neid an Christian, meinen ehemaligen Arbeitskollegen, der jetzt mit seiner Freundin Heike auf Tahiti am Strand sitzt und das auch tun wird, während wir armen Ex-Kollegen alle im Büro sitzen... Tja, wieder alles richtig gemacht :-)

Rasentennis

Ladies Spring Badge, die Turnierrunde, die samstags von 13-15h stattfindet, ist traditionell Rasentennis. Die meisten Vereine hier sind mittlerweile auf Kunstrasen mit Quarzsand umgestiegen, aber es gibt doch tatsächlich noch ein paar traditionelle Vereine, die echte Rasenplätze haben! Der Club, für den mich eine Bekannte vom Dienstagstennis angemeldet hat, ist einer davon. Ich hätte ja nie gedacht, dass ich irgendwann mal Mitglied eines Rasenvereins würde... Samstag war es dann soweit, wir hatten unser erstes Heimspiel auf mir unbekanntem Terrain. Es ist schon ein schönes, weiches und flauschiges Gefühl unter den Füßen, das ich so mit Tennis überhaupt gar nicht in Verbindung gebracht habe, aber da der Platz in keinem besonders guten Zustand war, kam mir das Tennisspielen eher vor wie Querfeldeinlaufen und es ist auch nicht so, dass das bessere Team gewonnen hätte! Dass Karen und ich alle 3 Sätze vergeigt haben, versteht sich von selbst - unser Heimrasen hat uns im Stich gelassen und immer genau dann, wenn wir den Punkt schön herausgespielt hatten, haben unsere Gegner es geschafft mit ihren Lullibratpfannenzufallstreffern wieder einen Platzfehler anzuspielen, so dass der Ball in alle möglichen Richtungen versprungen ist. Dass Rasentennis traditionell Serve und Volleytennis ist, war ja klar, aber dass man es noch nicht einmal riskieren kann, den Ball aufspringen zu lassen, weil man auch gleich eine Münze werfen könnte, das hatte ich mir so nicht vorgestellt! Die blinden Hühner hatten mehr Glück als Verstand und wenn ich jetzt nur einen von Euch in Gedanken sagen höre dass die Platzverhältnisse für alle gleich schlecht sind, dann kann ich nur sagen: der Schwächere profitiert immer von Wind, Platzfehlern und sonstigem Ungemach!!! Er trifft die Kugel ja eh nur mit Glück oder wenn der Ballanziehungsmagnet vernünftig geeicht ist...
Kurzum: meine Premiere auf Rasen war eine Katastrophe und hat mich rasend gemacht - gut dass wir nächste Woche auswärts spielen!!! Mir wurde gesagt, dass die Plätze besser würden über den Sommer... ich harre der Dinge, die da kommen!

Samstag, 20. September 2008

1. Strandtag!!!

Heute war es endlich wieder richtig heiß! Nachdem ich ja letzte Woche übelst auf die Schnauze gefallen bin, weil ich der Wettervorhersage nicht getraut und mir infolgedessen den Arsch abgeschwitzt habe, hatte ich gelernt und bin heute Morgen mit meiner Strandtasche nach Coogee gefahren. Um 10 Uhr sah es zwar noch nicht so aus als würde es wirklich so heiß werden wie angekündigt und auch die Bewölkung sprach nicht dafür, aber ich habe meinen Plan an den Strand zu gehen tapfer durchgezogen. Wie sich herausstellen sollte, hat wohl auch der Rest der Sydneysider dem Wetterbericht Vertrauen geschenkt, so dass Coogee komplett zugeparkt war und ich erst nach 45 Minuten in der Nähe des Tennisplatzes einen Parkplatz bekommen habe. Wie es in Bondi heute ausgesehen hat, möchte ich mir gar nicht erst vorstellen! Auf jeden Fall hatten wir die versprochenene 25-30° und einen fast wolkenfreien Himmel ab 11 Uhr. So habe ich mich den ganzen Tag faul am Strand geräkelt, habe auch mal einen Fuß ins 16 Grad kalte Wasser gehalten und mich dann gegen ein bißchen Bodysurfen bei vielversprechendem Wellengang entschieden... Ich bin eben ein Weichei! Ich hätte nichts gegen einen weiteren Tag am Strand - mal sehen, was der Sonntag bringt! Es scheint, als wäre der Frühling endlich da und der Sommer würde schon gleich von Anfang an sein Gesicht zeigen! YAY, so kann es weitergehen!!!

Pubcrawl zu Chris' und Cassidy's Abschied

Traurig aber wahr, es verlassen uns wieder 2 gute und vor allem sehr nette Kollegen! Der eine geht mit seiner Freundin nach einem Abstecher nach Tahiti und Neuseeland sowie einer kleinen Australienrundreise wieder nach Deutschland zurück, der andere, ein Franzose, bleibt zwar im Land, wechselt aber die Firma. Der hat sich also auch gegen Ingram entschieden, wie so viele Kollegen jede Woche...

So traurig es auch ist, so sehr kam uns natürlich der Grund zum Feiern gelegen und so haben wir einen Pubcrawl organisiert. Insgesamt waren wir locker über 20 Leute, die über Martins Place Bar, Bar 333, Bavarian Beer Cafe (wo wir auch zu Abend gegessen haben), CBD und Cargobar mit der Auflage, mindestens ein alkoholisches Getränk pro Location zu sich zu nehmen, durch die Stadt gestolpert sind - schönes Rudelerlebnis mit geschätzten 10 Kameras am Start... Ich bin mal gespannt, welche Fotos am Montag bei der Arbeit auftauchen, wenn wir alle unsere Fotos auf ein Laufwerk schmeißen!
Auch unser Chef war dabei, d.h. der direkte, unser Group Product Manager, aber der ist ja eh ne coole Sau! Der drüber hat wie gewohnt gekniffen, sich aber doch noch auf den Weg in die Stadt gemacht, um dann wieder zu fahren und irgendeinem Kollegen 20$ für Chris in die Hand zu drücken, damit wir ihm ein Bier kaufen... Ich habe das Geld nicht angenommen, bei mir hat er's nämlich zuerst probiert. Ich finde es einfach nicht in Ordnung Geld für ein Bier dazulassen. Wenn er ihn einladen möchte, soll er's doch tun, aber sich nicht irgendwie halbherzig aus ner Situation freikaufen, in die er sich gar nicht erst hätte bringen müssen! Abgesehen von diesem Zwischenfall war alles super, wir hatten jede Menge Spaß, gute Gespräche und von allem Etwas: Essen, Trinken, Musik, Quatschen, Tanzen..

Der Abend war rundum gelungen und natürlich haben Chris und ich ihn bei McD ausklingen lassen - eine 10er-Packung Chicken McNuggets müssen dann einfach noch sein um den Magen zu beruhigen. Nur so kann man schlafen, sind wir doch der Meinung!

Sonntag, 14. September 2008

Invasion der Deutschen

Meine Deutschen sind wieder abgefahren. Gestern haben sie mich verlassen und sich mit einem Camper Richtung Süden aufgemacht. Sie werden die schöne Tour entlang der Küste, Wilsons Prom Nationalpark, Melbourne, Great Ocean Road, Grampians und Kangaroo Island machen. Zurück in meine alte Heimat... Schön, ich wäre gerne dabei, aber irgendwas hält mich zurück. Was war das noch? Ach ja, die Arbeit! Seit meiner Rückkehr bin ich damit beschäftigt, alles auszubügeln, was während meiner Abwesenheit so schiefgelaufen ist. Das Problem in unserer Firma ist, dass sowieso jeder mit seinem eigenen Portfolio schon zeitlich überfordert ist. Wenn dann jemand in Urlaub geht und man dann zu seinen 4 oder 5 Herstellern noch 2 zum Babysitten dazubekommt, von deren Portfolio man keine Ahnung hat, stehen die Chancen unglaublich gut, dass man trotz Übergabe alles versaut. So ist es mir ergangen... Scheiße passiert, aber damit hatte ich ja gerechnet. Bis Weihnachten sollte ich das ganze wieder ausgebügelt haben - da lohnt es sich doch, in Urlaub zu gehen!
Die Woche mit meinen Deutschen war schön. Die beiden waren tagsüber (manchmal auch schon mitten in der Nacht) unterwegs und abends haben wir dann gemeinsam etwas unternommen. Die eine kommt noch mal in knapp 2 Wochen für eine Übernachtung nach Sydney zurück bevor sie die Heimreise antritt, die andere setzt ihre Weltreise fort und erkundet den Rest Australiens bevor sie sich dann nach Neuseeland aufmacht, um von dort über Fiji und Mexico irgendwann wieder in Deutschland anzukommen.
Dieser Freitag in knapp 2 Wochen, an dem die eine Deutsche noch mal einfällt, steht ganz im Zeichen einer Dachterrassenparty mit Feuerzangenbowle, da Madame es geschafft hat, 3 Zuckerhüte nach Australien zu bringen. Ein Riesenlob an dieser Stelle, sie hat sich nur die Glühweingewürzmischung vom Zoll abnehmen lassen, obwohl gerade die außerhalb der Saison besonders schwer zu bekommen war. Ich will hoffen, dass es an dem Freitag schön kalt ist (aber bitte nur an diesem einen Freitag Abend, sonst nie wieder!), damit wir auch was von der Feuerzangenbowle auf der Dachterrasse haben! Danach geht's dann noch schön in irgendeinen Club oder in eine nette Kneipe, wo wir den Abend dann ausklingen lassen werden.
Am kommenden Freitag feiern wir den Abschied meines deutschen Kollegen, der mit seiner Freundin noch ein wenig reisen möchte, bevor er wieder nach Deutschland zurückkehrt. Schade eigentlich, ich werde ihn sehr vermissen, ist er doch mein deutscher Anker bei Ingram und derjenige, mit dem ich immer mal wieder 'in Geheimsprache' reden kann... Wir machen mit sämtlichen Kollegen aus der Abteilung eine Kneipentour durch die Innenstadt und auch Kollegen aus anderen Abteilungen haben sich angeschlossen, weil im Grunde ständig Leute kündigen und es immer einen Abschied zu feiern gibt. Die Fluktuation ist bemerkenswert hoch, was mich aber im Grunde nicht wundert, weil man so viel effizienter sein könnte! Keiner will es sehen, hören, geschweige denn ändern, weil es ja alles immer schon so war - und die Erde ist ne Scheibe. Wenn man das aber laut kundtut wenn man um Feedback geboten wird, kommt das nicht ganz so gut an und man wird als Troublemaker bezeichnet (zumindest von dem Abteilungsleiter, mein direkter Chef ist wenigstens nicht blind, blöd oder wahrnehmungsgestört und sieht das ganze genauso). Mit Offenheit hat es der gemeine Australier nicht so, ich bin nicht zum Lügen geboren und der Meinung, dass ich meine Sicht der Dinge auch vertreten sollte wenn ich drum gebeten werde. Dass ich das auch gerne mal mache wenn ich NICHT darum gebeten werde, wissen wir alle, aber ich halte mich hier sehr zurück. Daher mein Motto: wenn Du kein Feedback willst, frag nicht! Das habe ich dem Menschen auch mitgeteilt... Daraufhin rudert man hier gerne zurück und lügt dann, dass man das Feedback ja zu schätzen wisse, woraufhin ich dann noch einen nachlege und mitteile, dass das weniger so wirkt und ich daraus lerne. In Zukunft würde ich Feedback verweigern oder lügen. Der Gesichtsausdruck, der darauf folgte, war Gold wert! :-) Es geht ja nicht darum, wild zu kritisieren, sonder Verbesserungsvorschläge zu machen. Ich nörgele ja nicht nur rum, hasse ich doch Leute, die immer nur meckern, aber keine Lösungen haben! Meine Verbesserungsvorschläge werden gerne aufgenommen, an den Nächsthöheren - als eigene Idee verkauft - weitergetragen und dann wieder vergessen, weil eine Umsetzung ja mühsam wäre... Daher besteht wenig Hoffnung auf Besserung und wir Produktmanager werden weiterhin den halben Tag damit verbringen, Formulare auszufüllen, Unterschriften zu jagen und uns alles schriftlich geben zu lassen um uns gegenüber den Abteilungen, die gegen uns arbeiten, abzusichern damit man später besser Schuldzuweisungen treffen kann. Es ist sehr mühsam, ständig seinen Arsch zu retten und extrem kontraproduktiv, ist man doch eigentlich dafür eingestellt, ein Produkt zu vermarkten. Dafür bleibt dann aber leider kaum noch Zeit! Schade, aber die Konkurrenz hat angedeutet, dass es dort anders liefe... ich werde mir das eventuell mal mit eigenen Augen ansehen - das hängt allerdings auch vom Angebot ab, das sie mir unterbreiten werden.
Ha, die Sonne kommt raus!!! Ab an die frische Luft!!

1 Jahr Oz

Kaum zu glauben, aber morgen bin ich schon ein Jahr in Australien! Die Zeit ist wie im Zeitraffer verflogen und gerade meine 8 Monate in Sydney sind, sicher bedingt durch die Arbeit, im Nu vergangen. Bei uns wird es langsam wärmer, der Frühling naht und gestern hat sich schon einmal der Sommer die Ehre gegeben und einen ersten Vorgeschmack auf die Strandsaison hinterlassen. Wir hatten gestern mal wie aus dem Nichts 30 Grad und ich musst ausgerechnet in der Mittagshitze Tennis spielen. Schlau wie ich manchmal bin, habe ich der Wettervorhersage nicht geglaubt und bin ich langer schwarzer Tennishose aufgeschlagen. Ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass ich meine Ignoranz bitter bereut habe und so viel geschwitzt habe wie noch nie zuvor in meinem Leben - Sauna eingeschlossen! Zurückblickend ist es eigentlich doppelt schlimm: sich der Wettervorhersage nicht bewusst zu sein und diesen Fehler zu machen, ist ja eine Sache, aber sich die Wettevorhersage anzuschauen, dieser dann ganz bewusst keinen Glauben zu schenken und sich dann so zu kleiden als wären sämtliche Meteorologen unwissend, ist ja mal hochgradig bekloppt! Recht so, da muss man eben schwitzen! Typisch Thies, derartige Anwandlungen habe ich ja immer mal wieder in regelmäßigen Abständen, ich bilde mir aber ein, dass die Abstände größer werden... Hoffentlich stimmt das, sonst muss mich doch noch mal irgendwann wer erschießen.
Auf jeden Fall war der gestrige Tag wunderschön, eigentlich der perfekte Strandtag, aber dazu kam ich ja irgendwie nicht... Daher hatte ich für heute geplant, mich schön in Coogee am Strand auf mein Globell-Badehandtuch zu fläzen, aber - wer hätte das gedacht - es regnet! Der Regen war übrigens nicht angesagt... Es war lediglich von einem Gewitter gestern Abend die Rede, das dann auch an mir vorübergezogen ist.
In diesem Sinne feiere ich mein Einjähriges morgen Abend mit einem Glas Sekt auf dem Balkon sitzend eventuell mit einer Mondfinsternis - wer weiß das schon?!?

Freitag, 5. September 2008

Van She Konzert

Bis Mittags hatte ich noch gar nichts Besonderes geplant für Donnerstag Abend und dachte, ich würde den Abend in Ruhe vor dem Fernseher verbringen - bis Jade anrief, weil sie eine coole Band aus Sydney ausfindig gemacht hat, die im Fisho's in Manly spielen sollte. Da ich schon das ein oder andere Lied gehört hatte und diese Songs mal richtig gut fand und außerdem das Fisho's nicht kannte, habe ich gleich ein Ticket erstanden und somit war der Donnerstag Abend schnell verplant... Das Fisho's an sich ist schon sehenswert. Ein Angel- und Sportverein, an dessen Tür man sich ausweisen und samt Adresse in eine Gästeliste eintragen muss, ist schon seltsam. Dass man aber gar nicht erst reingekommen wäre, wenn man keine australische Adresse hat, grenzt schon an Diskriminierung... Egal, wir also rein um von Eindrücken nur so erschlagen zu werden. Die gesamte Bevölkerung von Manly über 50, die ausserdem an Leberzirrhose leiden muss, hat sich da mal gemütlich zum Saufen und Zocken versammelt! Die üblichen Pokies in jeder Ecke, Pokertische und unzählige Fernseher, damit der geneigte Australier auch seine gesamte Kohle auf Pferde- oder Hunderennen verwetten kann, beherrschten das Bild. Und wie die Leute gekleidet waren! Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas in der Stadt jemals zu Gesicht bekäme! Ich hatte das Gefühl, irgendwo im Outback in nem dreckigen Pub zu sitzen... Es hat mich daher mehr als überrascht, dass dieses Konzert ausgerechnet dort stattfinden sollte und wie sich herausstellte, hatten die noch einen Konzertraum, der etwa so groß ist wie der kleinere Konzertsaal in der Kufa, und auf einmal kamen die ganzen Studenten aus ihren Löchern...schon witzig! Die Atmosphäre hat sich gleich gewandelt, wahrscheinlich haben sich die notorischen Spieler und Trinker gestört gefühlt und das Weite gesucht...morgen ist ja auch noch ein Tag, an dem man schön saufen und Geld verzocken kann...
Van She waren grandios! Live gelungener Alternative Rock, auf CD etwas mehr Electro angehaucht, haben die Jungs ne gute Show geboten und waren mit 2 ebenfalls guten Vorbands, die allerdings deutlich mehr Elektro waren, ihre 30$ definitiv wert! Die Konzertatmosphäre war auch anders als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Das liegt vielleicht schon daran, dass so eine Kneipe wie das Fisho's einen derartigen Gig gar nicht abbekäme... Die Australier beschäftigen sich während die ersetn beiden Bands spielen überwiegend mit Saufen und hängen auf dem Boden oder auf irgendwelchen Stühlen/Sesseln rum, die im Konzertsaal aufgestellt sind. Ich habe mir auch gleich einen gemütlichen Sessel ergattert, um dann aber irgendwann festzustellen dass man so schlecht abrocken kann... war aber bei dem Elektrokram auch erst mal nicht so wichtig...Dann plötzlich kommen Van SHE auf die Bühne, alle Mann taumeln nach vorne - wie wir wissen, macht der typische Australier keine halben Sachen wenn es ums Saufen geht und ist daher entsprechend voll, wenn er 2 Stunden Zeit hat sich einen anzusaufen. Die Band spielt, macht gute Stimmung (ich habe mir auch gleich das Album dort gekauft, kleine Bands soll man ja unterstützen) und kündigen dann irgendwann ihr letztes Lied an - und kaum zu glauben, letztes Lied heißt hier auch wirklich letztes Lied. Keine Zugabenrufe, kein nie verebbender Applaus, die Ansage wir so akzeptiert und die Band einfach so von der Bühne gelassen. Das ist wieder soooo britisch, genau wie von den Türstehern dann rausgeschmissen zu werden... Ein schöner Abend mit interessanten Beobachtungen!

Montag, 18. August 2008

Back in Oz

Nach einem nie enden wollenden Flug bin ich gestern wieder in Sydney gelandet. Christian, mein Arbeitskollege, hat seine Freundin abgeholt, die zufällig im selben Flieger saß, und so hat er auch mich nach Hause gebracht. Praktisch... Es ist schön, gleich am Flughafen ein bekanntes und liebes Gesicht zu sehen, konnte doch mein Freund mich leider nicht abholen! Ich war unglaublich fertig und habe mich daher erst mal ein paar Stündchen ins Bett gelegt, um dann, noch nicht ansatzweise ausgeschlafen, aber voller guter Dinge, den Tag irgendwie zu überstehen. Musste ja auch gehen, da am Montag (quasi gleich) der erste Arbeitstag auf mich wartet. Was mich da geritten hat, weiß ich bis heute nicht, aber da muss ich jetzt mal durch! Heute Abend bin ich sicher wieder früh im Bett und dann will ich hoffen, dass der Jetlag mich loslässt und ab Dienstag wieder alles rund läuft.
Schön ist es zurück zu sein, aber es ist auch traurig, Deutschland und meine Familie und all meine lieben Freunde erneut zurückzulassen. Ich hatte eine Bombenzeit, zu der jeder dieser lieben Leute seinen eigenen Anteil beigetragen hat! Danke dafür und für all die Tränen, die Ihr heimlich verdrückt habt :-) Ich übrigens auch... So fiel der Abschied immer noch schwer genug, aber ich weiß es sehr zu schätzen, dass Ihr es mir so leicht wie möglich gemacht habt. Daher von Herzen DANKE!!!
Es ist rattenkalt hier, ich friere mir sonstwas ab und traue mich auch eigentlich gerade gar nicht aus dem Bett. Da aber die Arbeit ruft, werde ich jetzt eine Gänsehaut mit anschließender Lungenentzündung riskieren und mich auf den Weg zu meinem Kleiderschrank machen. Bibber...

Donnerstag, 31. Juli 2008

Freizeitstress

Wow, ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel unterwegs sein würde, müssen doch eigentlich alle ihren Alltag weiterleben und arbeiten... Der ein oder andere hat sich aber ne Woche freigenommen oder sowieso gerade Ferien und dadurch habe ich seit meiner Ankunft am Freitag noch nicht eine Minute Langeweile gehabt. Nach der gelungenen "Überraschungs"-Party, die deshalb keine Überraschung wurde, weil meine Mutter so stolz auf sich und ihre Idee war, dass sie sie nicht für sich behalten konnte mir schon davon erzählt hat als ich noch in Australien war. Wir haben gemütlich bei schönen Sommertemparaturen im Garten gesessen und Jens hat kiloweise Fleisch gegrillt. Der muss ordentlich geschwitzt haben! Dazu gab es lecker Caipirinha-Bowle, die ich auch vorher noch nie getrunken hatte. Ich habe mich aber zurückgehalten, da am Samstag die Hochzeit von Anne und Tim stattfand, die traumhaft war! Die beiden sind so süß im Umgang miteinander und natürlich haben wir ein rauschendes Fest gefeiert, bei dem der Hirsch auch nicht fehlen durfte... Hätte ich mal doch mehr Caipirinha-Bowle getrunken - dann wäre mir der Jägermeister sicher nicht so locker die Kehle runtergelaufen! Nun ist meine Anne auch unter der Haube. Ich stelle fest, dass die Einschläge immer dichter werden, aber ich halte mich wacker wie ein Fels in der Brandung... Die nächste Hochzeit feiern Verena und Markus im September, aber die werde ich aus der Ferne beobachten, stark hoffend, dass sich das ein oder andere Foto nach Australien verirren wird. Immerhin kann ich den Junggesellinnenabschied mitfeiern... Das ist ja schon mal etwas!


Montag war ich dann mit Corinna und Anke in Xanten schwimmen bis uns ein Gewitter vertrieben hat und wir den Rest des Abends mal wieder gemütlich grillend auf Mamas Terrasse verbracht haben. Pe war auch gleich noch am Start und in diesem Stil sollte es auch weitergehen. Gestern habe ich mit Jens einen Geschwistertag in Köln verbracht. Wir sind den ganzen Tag gemeinsam durch die Stadt gelaufen und haben uns abends dann mit Pe getroffen, Tapas gegessen, lecker Weinchen getrunken und die Speisekarte rauf- und runtergefuttert.

Jeder einzelne Tag war bisher so schön, dass ich es mir im Moment nur schlecht vorstellen kann, in etwas über 2 Wochen wieder in den Flieger zu steigen und den "Heim"weg nach Sydney anzutreten...Es bleibt einfach nicht genug Zeit, sich mit allen Freunden und Bekannten zu treffen und das ist sehr schade, aber ich weiß schon jetzt, daß ich im Mai/Juni meinen nächsten Deutschlandurlaub antreten werde und vielleicht kann ich ja dann all die treffen, die zu langsam waren, einen Tag zu "reservieren"... Hätte der Tag doch nur mehr als 24 Stunden!

Montag, 28. Juli 2008

Heimaturlaub

Nach sagenhaften 32 Stunden, die ich von Haustür zu Haustür unterwegs war, bin ich am Freitag endlich in good old Germany angekommen. Es ist unglaublich schön wieder hier zu sein und auf der Zugfahrt von Frankfurt nach Duisburg hatte ich erst mal nen Sentimentalen und habe ein paar Tränchen verdrückt... In Duisburg angekommen, haben mich Mama, Jens und Andrea abgeholt und die gesamte Müdigkeit, die mich kurz zuvor noch fest im Griff hatte, wich einer Euphorie, die mich den ganzen Tag noch wachgehalten und mir über den Jetlag hinweggeholfen hat. Zu Hause angekommen, (und dann wurde mir erst mal bewusst, dass ich im Moment beide Zuhause als solche bezeichne) beschlich mich die Erkenntnis, hier nur zu Gast zu sein...das ist mal richtig komisch! Es ist wahnsinnig toll, meine Familie, Momo und all die lieben Freunde wiederzusehen! Danke, dass Ihr mir immer wieder zeigt, warum es so wichtig ist, nach Hause zu kommen!

Sonntag, 20. Juli 2008

Chinatown oder Flucht vor gelben Rucksäcken

Heute reisen sie endlich alle ab, die gelben Rucksäcke! Es sei denn sie sind gestern Nacht auf der Rennbahn in Randwick erfroren. Tolle Idee auch, mitten im Winter im Freien zu schlafen...aber wir sind ja in Australien, da muss es ja warm sein!
Freitag Abend habe ich mich mit Cat's Vater aus Geelong (bei denen habe ich übernachtet bevor ich meine erste Wohnung hatte) und seinem Kumpel Brendan zum Abendessen getroffen. Da sämtliche Straßen gespert waren, habe ich von der Arbeit nach Hause geschlagene 45 Minuten gebraucht. Normal sind für den Rückweg 15 wenn die Ampeln schlecht geschaltet sind... Das war ja schon mal gar nichts für meine Geduld und hat meine Toleranz gegenüber den gelben Rucksäcken auch nicht erhöht! In die Stadt bin ich dann gelaufen, immer wieder vom Bürgersteig auf die Straße ausweichend, weil die Bekloppten den gesamten Gehsteig blockieren. Ich habe Gerüchte gehört, dass die sich immer nachmitags gegen 15h auf den Bürgersteig setzen, ne Siesta machen und schön singen. Zum Glück bin ich kein Augenzeuge dessen geworden, sonst hätte ich mich vermutlich noch aufgeregt und angefangen, die Pilger an ihren Rucksäcken vom Gehsteig auf die Straße zu zerren und wir wissen ja, was das kostet...
Schlau sein, Sau sein, dachten wir uns, und sind nach Chinatown geflüchtet, wo wirklich so gut wie keine gelben Rucksäcke zu sehen waren... an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den Rucksacksponsor, so ist man wenigstens schon gewarnt, dass man sich in der Gegenwart von Pilgern befindet - die Rucksäcke leuchten schon aus der Ferne. Auf so was sollte man nicht ohne Vorwarnung treffen, die fangen nämlich an einen in Gespräche zu verwickeln und sind fast so lästig wie die Zeugen Jehovas in Deutschland. So kann man sich seinen Ruf natürlich auch ruinieren...
Aber zurück zu Chinatown. Glück gehabt, wenig gelbe Rucksäcke, und wir haben uns ein Restaurant ausgesucht, das schön voll war mit Asiaten. Die Speisekarte konnten wir nicht lesen, aber wir haben mal von allem was bestellt, das ne gerade Zahl hatte, und als die Kellnerin dann unsere Bestellung aufgenommen hatte, blieb sie am Tisch stehen und fing an wild auf ihrem Schreibblock rumzukritzeln. Ich war etwas verwirrt, hatte Hunger und war kurz davor, die Gute in die Küche zu jagen, als sie mir mit einem breiten Grinsen die Summe nannte und abkassieren wollte bevor wir überhaupt angefangen hatten zu essen. Komisch, dachte ich mir, was haben wir nur bestellt dass sie Angst hat, wir würden flüchten ohne zu bezahlen. Noch nicht mal beim Take Away läuft es so ab, dass man im Vorhinein bezahlt! Da bekommt man wenigstens das Essen gleichzeitig mit der Geldübergabe. Mal wieder ein Beispiel dafür, dass viele Asiaten hier einfach anders ticken. Etwas komisch war mir schon zumute, aber als das Essen kam, war alle Verwirrung vergessen. Es war ausgezeichnet und ich gehe sicher irgendwann wieder hin, wenn ich flüchten muss oder mich mit dem Gedanken angefreundet habe, dass es nicht unhöflich gemeint ist, im Vorfeld abzukassieren...

Donnerstag, 17. Juli 2008

Verdammte Pilger!

So was hat die Welt noch nicht gesehen! Falsch, der Weltjugendtag scheint mir um die halbe Welt zu folgen - als wäre das Chaos im letzten Jahr in Köln noch nicht genug gewesen, treiben sich hier Scharen von uniformierten Gläubigen rum, die überall stehenbleiben, rechts und links nicht unterscheiden können, singen und zu guter letzt noch ein Kreuz durch die Gegend schleppen, weshalb die gesamte Innenstadt abgeriegelt wird! Kaum zu glauben, am Wochenende sind so gut wie alle Hauptstraßen gesperrt - und zwar Samstag und Sonntag! Man kann mit Glück noch laufen oder mit dem Zug fahren, Busse sollten auch noch in Betrieb sein, aber mit dem Auto kommt man keinen Zentimeter weit. AAAAAAAAAAHHHHH! So weit das Auge reicht gibt es hier WYD-T-Shirts und Pullover in allen Souvenirläden, kleine Kreuzchen und sonstwas für'n Zeug, das kein normaler Tourist kaufen würde. Kitschiger denn eh und je! Pfui Teufel! Zu allem Überfluss hat die Regierung sogar noch extra ein Gesetz erlassen, dass jeder Australier, der die Pilger 'verärgert', mit einer Geldstrafe von bis zu 5000$ rechnen darf. Was mich da alles so verärgert, will ich gar nicht mal in Worte fassen... wie ungerecht die Welt doch sein kann! Sicher habe ich bei meinem Glück noch gleich die schlimmsten Ausnahmefälle links und rechts neben mir im Flugzeug sitzen wenn ich nächste Woche meinen Heimaturlaub antrete... Dann kann ich wirklich für gar nichts mehr garantieren!

Sonntag, 13. Juli 2008

Black & White

Ruki, meine Freundin vom Tennis, kennt Gott und die Welt. Gut so, denn sie ist ständig auf Parties eingeladen und damit darf ich öfter mal mitkommen. Gestern fand eine Black & White Party bei ihren Freunden aus Sri Lanka statt und Ruki hat sicher ein Preisgeld dafür bekommen, weiße Freunde anzuschleppen. Jade und ich lassen uns natürlich nicht lange bitten und sind dann, sie komplett in schwarz, ich komplett in weiß gekleidet, da aufgeschlagen, wo sie uns hinbestellt hatte: ein topmoderner Appartmentkomplex direkt am Kasino in Darling Harbour, 8. Etage, tolle Aussicht, nette Leute, fast alle in schwarz gekleidet... Ich bin in weiß etwas aufgefallen, aber mit dem Auffallen ist das ja bei mir realistisch betrachtet eh nur ne Frage der Zeit, also habe ich mich mal damit abgefunden. Witzig war nur, dass Ruki - ganz ihren Sri Lankischen Wurzeln getreu - deutlich zu spät aufschlug. So hatten Jade und ich uns schon allen vorgestellt und wurden zum Glück sehr freundlich empfangen (wir fühlten uns trotzdem wie Gatecrasher), als Zweifel aufkamen ob Ruki überhaupt auftauchen würde. Madame war vorher zum Abendessen bei einer Freundin eingeladen und da sie gerne erzählt und trinkt, konnte ich mir im Grunde ausrechnen, dass sie es nicht pünktlich schaffen würde. Für 10 waren wir hinbestellt, aber da ich ja auch ein Problem mit Pünktlichkeit habe und Jade nicht gerade die Schnellste ist wenn es darum geht, sich fertigzumachen, habe wir es trotz starker Bemühungen natürlich selbst nicht um 10 geschafft. Um 11 sind wir dann mit schlechtem Gewissen angerollt, schließlich waren wir eine Stunde zu spät, aber Ruki hat dem ganzen dann die Krone aufgesetzt und ist irgendwann völlig blau gegen Mitternacht aufgeschlagen... Ihre Freunde aus Sri Lanka meinten nur, dass es doch völlig normal sei 2 Stunden später zu kommen als verabredet, das sei halt so üblich in Sri Lanka. Witzig... gut dass ich nicht vor der Tür gewartet habe! Überlegt Euch mal wie blöd das ganze gelaufen wäre, wenn ich schüchtern wäre...

Nachtrag: aus mit Kellie

Was ich natürlich nicht erwähnt habe... Am nächsten Tag bin ich schön zur Arbeit gelaufen um mein Auto abzuholen. Es erschien mir eine gute Idee zu sein, ein bißchen frische Luft zu schnappen und kein Taxi zu nehmen. Dass der Weg ne knappe Stunde in Anspruch nehmen würde, hatte ich geahnt, weshalb ich auf dem Hinweg gleich eine Mittagspause beim Thai eingelegt habe. Endlich angekommen, springt meine blöde Karre nicht an - wir erinnern uns an das Licht, das ich Tags zuvor während der gesamten Arbeitszeit hatte brennen lassen! AAAAAAAAHHHHHHHH, der Spaziergang hat sich dann wohl gelohnt! Zum Glück hatte Evan Zeit vorbeizukommen und er hat dann mein Auto angeschubst, so dass es wieder angesprungen ist. Seitdem habe ich keine Probleme mit der Batterie, warte aber darauf, dass es sich das Auto irgendwann anders überlegt und vorzieht doch nicht mehr anzuspringen...

Sonntag, 6. Juli 2008

Aromafestival

Heute findet in the Rocks das jährliche Aroma-Festival statt. Alles dreht sich um Kaffee, Tee, Gewürze und Schokolade und dass mich vor allem die diversen Chilisorten interesssieren, kann der geneigte Leser sich ohnehin schon denken... Das Wetter spielt auch mit, ich sehe blauen Himmel und hoffe auf über 20°C. Das wird ein Tag! Abends bin ich dann bei Ruki zum Abendessen eingeladen. Sie kocht für ein paar Freunde Sri Lankan Curry. Auch das wird sicher schön. Gestern waren Jade's Eltern zu Besuch und wir haben fleißig zusammen gekocht, was auch richtig Spaß gemacht hat. Es gab Bruschetta, Lasagne und zum Dessert Tiramisu... Mein Wochenende verläuft also eher ruhig dieses Mal, was nicht schaden kann, da ich es nämlich am Freitag richtig hab krachen lassen: Arbeitskollege Tim hatte seinen letzten Tag und wir haben das fleißig mit Wein und Bier noch im Büro begossen, als mein schlechter Einfluß, Kollegin Kellie, der Meinung war, es sei doch die beste Idee jetzt noch in ne Kneipe umzuziehen. Gesagt getan, Auto vom Parkplatz, der am Wochenende abgesperrt wird, auf die Straße gestellt, und ab nach Newtown, wo wir uns dann mit noch 2 anderen Kollegen lecker einen hinter die Binde gekippt haben. Die gesamte Speisekarte müssen wir auch hoch- und runtergefressen haben... Als wir dann mit dem Taxi nach Hause sind, ist mir doch die grandiose Idee gekommen, wir müssten noch nen Absacker im Victoria Room nehmen - und das war dann wohl zu viel. Ich erinnere mich daran, wie ich um 6 Uhr Samstag Morgen in meinem Bett aufwache, Festbeleuchtung an (aber immerhin nicht mit Schuhen an den Füßen, sondern sogar im Schlafanzug) und einen unglaublichen Durst habe... So viel dazu! Nie wieder Alkohol! Mal wieder...

Donnerstag, 26. Juni 2008

FINAAAALE!!!

Heute Morgen habe ich's mal wieder ins Casino geschafft! Ich bin schön um 3:45 aufgestanden um Christan abzuholen, der leider kein Auto hatte und mich daher um wertvolle Minuten meines wohlverdienten Schlafs gebracht hat, und dann sind wir ab ins Casino. Wenn das mal kein Einsatz ist! Sollte ich am Montag dann mein wohlverdientes Knöllchen bekommen, schicke ich das mal gleich an den DFB weiter und bitte um Rückerstattung, damit das mal klar ist!
Diesmal waren wir pünktlich zur Hymne da, aber das Bier wollte nicht so recht schmecken... Kein Wunder, hatte ich doch schon wieder nicht dazugelernt und mir das erste (und einzige!) Bier mal wieder auf die frischgeputzten Zähne geschüttet! So viel zum Thema ich bin jetzt brünett...
Das Spiel war natürlich nervenzerreißend und das Publikum entsprechend aufgewühlt. Wir hatten viele Türken im Casino, die ordentlich Stimmung gemacht haben, aber ich muss sagen, wir waren auch nicht gerade leise... Selbstverständlich hatte ich meine Kamera im Halbschlaf wieder zu Hause vergessen, aber zum Finale am Montag ist sie am Start, das verspreche ich. Schließlich schulde ich Euch ja das ein oder andere Foto.
Mein Arbeitstag war entsprechend lang und ich bin jetzt supermüde, werde früh ins Bett gehen und habe jetzt schon Angst vor Montag, der ja nicht nur Monatsende, sondern auch noch Jahresabschluss für uns bedeutet...und leider gleichzeitig den Anfang einer laaaaangen Woche, die man ja mal in aller Ruhe völlig übermüdet beginnen kann wenn man weiss, dass man einen besonders erholsamen Urlaub vor der Brust hat! FINAAAAALE!!!

Sex and the City

Ich stelle gerade fest, dass ich noch gar nicht berichtet habe, wie unser Mädelsabend in der Gold Class so war... Nach gepflegten 2 Caipirinhas mit ordentlich Cachaca drin haben Jade, Ruki und ich uns, bereits aufgebrezelt, auf den Weg in die City gemacht, um uns in einer angesagten Bar neben dem Kino, dem Equilibrium, noch einen Cosmopolitan zu genehmigen. Die Mission war natürlich auch erfolgreich, so dass wir extrem angeschickert ins Kino geeiert sind. Hoch die Rolltreppe, ab durch die VIP-Glastür und ab an die Bar! Gleich noch ne Flasche leckeren Sekt bestellt und ab in die Businessclass-Sitze der Gold Class. Popcorn und Nachos wurden von weniger talentierten Kellnern in den Kinosaal gebracht - aber ich will mal nicht meckern, schließlich musste ich weder laufen noch den Kram selbst tragen...meine Aufgabe bestand in trinken, zurücklehnen, genießen UND natürlich Mr Big hassen, weinen und lachen!! :-) Wir hatten das gesamte Kino für unsere Gruppe gebucht und hatten einen unglaublichen Spaß mit insgesamt 40 Mädels.

Danach sind wir dann noch zum Feiern zur King Street Wharf in Darling Harbour ins "Loft", wo ich dann ne Begegnung mit einem alten Bekannten hatte: dem kleinen Jägermeister! Das Wiedersehen musste gefeiert werden - und zwar ordentlich. So ordentlich, dass ich mich an den Big Mac, den ich noch in derselben Nacht gegessen haben musste, erst wieder erinnern konnte, als er am nächsten Morgen gegen 10h wieder seinen Rückweg durch meine Speiseröhre suchte... Yuk, Big Mac-Würg... Jade fand die Begegnung mit dem kleinen Braunen übrigens nicht so richtig toll, wie man sehen kann! Da sie sich ja noch in der Ausbildung befindet, glaube ich schon, dass sie grundsätzlich Pontenzial hat. Wer Vodka saufen kann (widerlich, bei dem Gedanken kriege ich schon ne Gänsehaut und Kopfschmerzen), der sollte doch wohl locker den ein oder anderen Jägermeister verpacken können! Das üben wir noch mal...

Samstag, 21. Juni 2008

Heute werde ich brünett

Heute ist es so weit! Ich habe meine Frisörtermin gebucht und lasse mir heute die Haare brünett färben. Wenn ich richtig gut drauf bin, kommen noch kupferfarbene Strähnchen rein, aber das weiß ich im Moment noch nicht... ein bißchen Zeit habe ich ja noch, mich zu entscheiden! Heute Abend haben wir dann unseren Mädelsabend und schauen uns gemeinsam Sex and the City in der Gold Class an. Gold Class gibt es bei uns zu Hause nicht, so weit ich weiß... Es handelt sich um Liegesitze mit Rückenmassageknopf, einer Bar, wo man den ganzen Abend frei trinken und essen kann und überhaupt fühlt man sich wie ein König. Das ganze kostet dann auch gleich etwas mehr, aber für Sex and the City lohnt es sich auf jeden Fall! Wir sind 40 Mädels und gehen alle als Charaktere der Serie...das heißt ich werde mich heute aufbrezeln. Immer wieder hoffend dass er sich seine Knöchel nicht brechen möge, wagt sich der Esel wieder aufs Eis und schmeißt sich in Pumps...

Freitag, 20. Juni 2008

FINAAAAAALE, wir kommen!

Heute Morgen habe ich mich tatsächlich um 4 Uhr aus dem Bett gequält um mir im Casino in Darling Harbour das Fußballspiel gegen Portugal anzuschauen. Zum Glück konnte ich meinen deutschen Kollegen Christian dafür begeistern und so haben wir uns um halb 5 gepflegt auf 2 Bierchen dort getroffen und das Spiel auf der Großleinwand verfolgt. Außer uns waren erstaunlich viele Zuschauer da und zwar zu etwa gleichen Anteilen Deutsche und Portugiesen... Erstaunlich, dass einem schon in der Früh das Bier so gut schmeckt... der erste Schluck zwar nicht, weil der schmeckte noch nach Zahnpasta, aber danach lief uns das Cooper's Pale Ale ganz gut den Rachen herunter. Da war doch was?!? Hatten wir nicht gesagt, dass wir nicht zur Arbeit kommen würden wenn Deutschland gewinnt?!? Dummerweise hatten Chris und ich nicht wirklich mit diesem grandiosen Sieg in einem sehr attraktiven Spiel gerechnet und waren beide mit dem Auto angereist. Zu allem Überfluss hatte ich auch noch in einer Straße geparkt, wo man stündlich 3.30$ Parkgebühren zahlen darf. Parktickets/Strafzettel sind hier gleich so teuer, dass es sich eigentlich nicht lohnt NICHT zu zahlen, aber da ich heute Morgen kein Kleingeld hatte und ohnehin schon drohte zu spät zum Anstoß zu sein, habe ich mal Fünfe gerade sein lassen und aufs Geldeinwerfen verzichtet - bin auch nicht erwischt worden! FREU!!! Wo war ich? Ach ja, attraktives Spiel, viel Spaß, gute Stimmung und das alles mitten in der Nacht...Was man nicht alles so macht - und am Donnerstag Morgen schlagen wir wieder dort auf und treffen uns mit Günther. Günther ist auch wieder so eine Kreatur, die sich sicher gut mit dem Ding aus der Jugendherberge in Adelaide verstehen würde und wen muss der anquatschen? Klar... Günther war mir gleich von Anfang an aufgefallen, was auch nicht weiter verwunderlich war, da er zum einen sehr laut und zum anderen sehr besoffen war UND er hat die ganze Zeit Schweini angefeuert, aber mit australischem Akzent. Meine Aufmerksamkeit hat er allerdings dadurch auf sich gezogen, dass er lupenrein "Schweinsteiger" sagen konnte. Ein Australier, der Deutschland anfeuert, ist ja nicht ungewöhntlich - schließlich mag man uns hier... Aber ein Australier, der diesen Nachnamen akzentfrei aussprechen kann, ist irgendwie ein Programmierfehler in der Matrix! So habe ich ihn wahrscheinlich skeptisch angeschaut, was ihn natürlich dazu veranlasst hat, uns in ein Gespräch zu verwickeln. Gut, jetzt weiß ich, dass Günther (geschätzte Ende 50) mit 5 Jahren hergezogen ist, seitdem leider nie wieder in Deutschland war, aber daher in der Lage ist, den Namen auszusprechen. Er wollte uns auch gleich zu nem Bier einladen, aber da wir ja noch fahren mussten, haben wir dankend abgelehnt. Günther hat auch extrem süßlich nach Kotze gerochen, was für mich wieder eine Herausforderung war, weil ich ja unter diesem hartnäckigen Trockenwürgereflex leide, was weder höflich noch kontrollierbar ist.
Los wurden wir ihm, als Christian versprach, wir würden am Donnerstag wiederkommen und könnten ja dann gemeinsam ein Bierchen trinken... Na dann PROST!!! Auf die nächste Runde!!!