Montag, 8. Juni 2009
Taronga Zoo
Vivid Festival
Sonntag, 7. Juni 2009
Ausflug ins Shire und an die Südküste
Dienstag, 2. Juni 2009
Geruch des Todes
Nachdem ich am Sonntag beim Pizzaessen meine Klappe zu weit aufgerissen und mich auf Charlotte's Kosten amüsiert habe, weil sie am Samstag nach ihrem Bikram Yoga tot war, sich übergeben und den Rest des Tages im Bett verbringen und so dann auch noch gleich die geplante Meeresfrüchte-Fress-Verabredung sausen lassen musste, war ich heute dran... Jodi, Charlotte und ich sind gemeinsam zu diesem Oberyogi getigert um Bikram Yoga hautnah zu erleben. Schon seltsam, muss ich sagen. Man kommt und wird begrüßt von einem Yogalehrer, der haargenau aussieht wie William Dafoe als böser Gegner von Batman, Spiderman, Superman oder was auch immer der Kinofilm gewesen sein mag, der vor meinem inneren Auge ablief als ich den Typen gesehen habe. Das gepaart mit dem Duft des Todes, wie ich Räucherstäbchen gerne nenne – vor allem wenn sie Patchouligeruch (wie auch immer man das Kraut des Todes schreibt) verbreiten – hat mich schon mal in eine seltsame Grundstimmung gebracht. Neugier wich Furcht – doch tapfer bin ich weiter, schließlich war ich ja nun schon mal da und der Weg sollte sich ja auch lohnen. Ab in den recht warmen Raum mit einer Luftfeuchtigkeit, die im Regenwald Queenslands definitiv nicht höher ist, und mit samt Yogamatte ausbreiten – vorzugsweise in der letzten Reihe für Anfänger und/oder Leute, die keine Ahnung haben was sie tun. Wir drei sind also ab in die letzte Reihe, die urplötzlich zur vorletzten wurde. Kaum zu glauben, aber da haben sich doch tatsächlich noch ein paar Leutchen hinter uns gequetscht! William Dafoe kam in den Raum, begrüßte die gut 50 Leute, die zur Folter erschienen waren, und fing dann gleich an mit atmen, auf einem Bein stehen, Arme heben, auf dem anderen Bein rumbalancieren... stretchen hier, stretchen da, seltsam atmen... Yoga ist für mich nach wie vor einfach nur langweilig, aber die Tatsache, dass man ganz gut geschwitzt hat, hat mir die Illusion gegeben, ich hätte doch irgendwie Sport getrieben. Wir wurden nicht aufgefordert, unsere Füße, Waden, Körpermitte oder sonst was zu fühlen, was mir sehr entgegen kam, aber nach wie vor ist Yoga nicht mein Ding. Als der Räucherstäbchenmann dann auch noch anfing zu singen, musste ich mich wirklich beherrschen nicht laut loszulachen. Da will man sich erholen von diversen Verrenkungen und dann fängt der an lauthals zu singen! Wie soll man denn da die Muskeln entspannen?!? 90 Minuten später war die schweißtreibende Angelegenheit zu Ende und ich konnte nur noch an Essen denken! Ab nach Hause, Steak in die Pfanne, ein Bier an den Hals und dann ganz viel Wasser hinterher... und die Gewissheit, dass das mein erster und letzter Auftritt bei Bikram Yoga in Darlinghurst war! Muss man mal mitgemacht haben – in meinem Fall aber wirklich nur 1x!