Samstag, 26. April 2008

...und ein Tag in Sydney als Tourist

Heute sind wir den ganzen Tag durch Sydney gelaufen. Wir haben mit dem Botanischen Garten begonnen, haben uns am Circular Quay eine Kontorsionistin angeschaut, die auf der Straße aufgetreten ist, und sind dann über den wunderschönen Markt in "The Rocks", dem ältesten Stadtteil Sydneys, gebummelt. Dort gibt es wunderschöne Fotoalben, Holzspielzeug, Öle und Salben sämtlicher Art, Gemälde, alte Fotografien und vieles, vieles mehr. Dieser Markt gehört sicher zu den schönsten in Sydney und ich überlege schon, ob ich morgen noch einmal hingehe, weil er einfach so eine nette Atmosphäre hat.

Center Point, der hohe goldfarbene Turm im Herzen Sydneys, war unser nächstes Ziel. Bei strahlend blauem Himmel, den ich nun ja immerhin zwei Wochen nicht mehr gesehen hatte, wurde unser langes Anstehen mit einer wunderschönen Aussicht belohnt: auf der einen Seite Wasser so weit das Auge reicht, auf der anderen Seite der Blick in Richtung Blue Mountains... Als ich dort oben stand und auf unseren Stadtteil (siehe Foto rechts) heruntersah, wurde mir wieder bewusst wieviel Glück ich eigentlich habe, in dieser wunderschönen Stadt leben zu dürfen und ich all das, wofür so viele Touristen um die halbe Welt reisen, jeden Tag vor meiner Haustür habe. Im Grunde kann ich jedes Wochenende mit einem Buch in den Botanischen Garten wandern, mir einen Platz auf dem Rasen mit Blick auf Oper und Hafenbrücke suchen und den ganzen Tag dort verweilen... Bisher nehme ich das alles noch nicht als selbstverständlich hin und ich werde mich auch bemühen, dass es nie so weit kommt und ich es immer zu schätzen weiß.

Ein Tag in den Blue Mountains

Die Blue Mountains hatte ich schon lange nicht mehr gesehen - zuletzt vor 8 Jahren mit Nina. Im Jahr 2000 zum Weltnaturerbe erklärt, verdient dieser Park wirklich alle Anerkennung! Die Blue Mountains sind über 1.000 m hoch und Teil der Great Dividing Range. Dort ist es meistens etwa 10 Grad kühler als in der Stadt und soweit das Auge reicht, kann man Millionen und Abermillionen von Eukalyptusbäumen 91 verschiedener Arten bewundern. Schon seltsam, dass man einen der schönsten Nationalparks Australiens direkt vor der Haustür hat und es doch irgendwie nie schafft, ihn sich mal näher anzusehen. Dabei ist er atemberaubend, die unendlichen Weiten dieses Plateaus, über dem wegen der ausdünstenden Eukalyptusbäume ständig ein blauer Dunst liegt, geben einem das Gefühl unendlicher Freiheit. Zahlreiche Wanderwege durch dicht bewaldete Natur hin zu Wasserfällen oder die berühmten "Three Sisters" (eine Felsformation am Echo Point in Katoomba, dem Hauptort dort) machen einen glauben, man befände sich in einer anderen Welt...und irgendwie stimmt das auch. Der Legende nach waren diese Felsen drei Schwestern, die zum Schutz während eines Angriffs von einem anderen Stamm von einem Medizinmann verwandelt wurden. Der Medizinmann wurde allerdings bei diesem Angriff getötet und da niemand sonst seinen Zauber lösen konnte, war es unmöglich die Verwandlung der Schwestern rückgängig zu machen. Und so stehen sie noch heute dort.

Da ich Klaudia ja die Gegend zeigen wollte, war ihr Besuch ein willkommener Anlass für mich und meine Tennisfreundin Ruki, endlich mal in die Blue Mountains zu fahren und wir hatten einen wunderschönen Tag. Leider hatten wir wegen des Staus auf dem Hinweg nicht genug Zeit, uns die Höhlen dort anzusehen, aber das steht für eines der nächsten Wochenenden auf dem Programm...

Besuch aus Deutschland

Donnerstag Morgen ist Klaudia angekommen! Sie hat beruflich in Melbourne zu tun und sich überlegt, ein paar Tage bei mir in Sydney zu verbringen. Als sie sich vor einigen Wochen ankündigte, schien noch alles so weit weg...und plötzlich war es so weit! Da ich am Donnerstag noch arbeiten musste, habe ich sie vom Flughafen abgeholt und dann sich selbst überlassen. Zu allem Überfluss hat es noch immer nicht aufgehört zu regnen, aber die Stadt bietet ja auch im Regen genug Abwechslung. Freitag war Feiertag, Anzac-Day, an dem allen im Krieg gefallenen Australiern und Neuseeländern gedacht wird. Bei Sonnenaufgang gibt es eine Soldatenparade durch die Stadt und im Laufe des Tages werden Kränze an den Denkmälern in der Stadt niedergelegt...Besonders schön war, dass ich so einen Tag mehr mit Klaudia verbringen und ihr die Umgebung zeigen konnte. Wir hatten eine Mordszeit und jetzt, da sie schon im Flieger nach Melbourne sitzt, finde ich es schade, dass sie schon wieder weg ist...

Samstag, 19. April 2008

Der Teufel kackt immer auf den größten Haufen...

Mein Auto habe ich tatsächlich zum Wochenende zurückbekommen! Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet...umso besser :-)

Nach sehr stressigen 2 Wochen, in denen auf der Arbeit die Hölle los war, ich meinen Unfall hatte und sich dann auch noch der Australier, den ich ins Auge gefasst hatte, eine Freundin angelacht hat, lag ich zu allem Überfluss auch noch 2 Tage mit Fieber im Bett. Bekanntlich kackt der Teufel ja immer auf den größten Haufen. In diesem Fall dürfte ihm die Auswahl noch nicht mal schwer gefallen sein... Wenn man dann völlig geplättet mit Schüttelfrost im Bett liegt ist es auch optimal, sich einen Arzt in der neuen Stadt zu suchen. Wer kommt eigentlich auf diese bekloppte Idee, man müsste einen Krankenschein einreichen wenn man der Arbeit an einem Freitag oder Montag fernbleibt?!? Wenn ich genug Energie habe zum Arzt zu gehen, habe ich auch genug Kraft mich zur Arbeit zu schleppen...Super Ding! Ich also auf zum nächsten Arzt um mir den Wisch abzuholen und auf dem Weg dahin erreicht mich der Anruf meiner Werkstatt ich solle bitte mein Auto noch am selben Tag abholen. So hat sich dann das fiebergeplagte Danytier mit Bus und Bahn durch halb Sydney gequält - war sicher den ein oder anderen Lacher wert wie ich mich einer 90-jährigen Oma ähnelnd Schritt für Schritt vorangequält habe. Ich habe geschwitzt als hätte ich einen viel zu langen Lauf hinter mir und mir wurde immer wieder schwindelig. Die Welt ist so ungerecht!!!

Aber eigentlich muss ich doch festhalten, dass ich immer Glück im Unglück hatte: ich habe den Unfall unverletzt überstanden, mein Auto ist repariert, der Typ ist abgehakt und ich habe auch noch gute 3-5 kg abgenommen durch den ganzen Scheiß, der da auf mich eingeprasselt ist. Da es mir heute besser geht, gehe ich jetzt erst mal shoppen. Ach ja, und damit Ihr auch alle sehen könnt wie gut es mir wieder geht, habe ich ein Foto von mir in meinem im Januar gekauften Kleid gemacht, das ich seitdem noch nicht anhatte, weil ich zu fett war. :-)

Dienstag, 15. April 2008

Versicherung - erstaunlich gut organisiert

Ich muss die Geschichte ja noch zu Ende erzählen. Ich bin echt erstaunt wie gut organisiert die Versicherungen hier sind und wie schnell alles so seinen Lauf nimmt! Nachdem die Polizei sich ja nen feuchten Dreck gekümmert hat, hat meine Versicherung mir direkt für den nächsten Tag einen Termin bei einem Gutachter in der Nähe meiner Arbeit besorgt. Der hat dann den Schaden unter die Lupe genommen und eine Ausschreibung gestartet. Am übernächsten Tag hatte ich dann Bescheid welche Werkstatt mein Auto reparieren wird und da bringe ich es heute hin. Es ist nicht weit von zu Hause und weil hier ja alles sehr unkompliziert ist, arbeite ich daher von daheim und bringe zwischendurch mein Auto weg. Einen Mietwagen habe ich auch organisiert, so dass ich heute Abend schön zum Tennis fahren kann und die nächsten Tage zur Arbeit. Mein Wagen muss nämlich 4 Tage in der Werkstatt bleiben. Mal sehen, ob ich ihn am Wochenende zurück habe. Bisher ist alles so gut gelaufen, dass sicher noch irgendwas schiefgehen wird...

Dienstag, 8. April 2008

Autounfall

Es bleibt spannend an diesem Ende der Welt! Heute ist mir ein Führerscheinneuling in die Karre gebrettert - sauber die Vorfahrt genommen, ich konnte leider nicht mehr bremsen, es hat ordentlich gescheppert und ich bin auf ner Verkehrsinsel gelandet. Gar nicht schlecht für den Anfang...ich war gerade auf dem Weg zu nem Tennisturnier, das ich mir dann auch abschminken konnte weil ich ja zu spät war. Die Polizei habe ich zwar angerufen, hier bemüht man sich aber erst zur Unfallaufnahme wenn es Tote oder Verletzte gibt. Ist das nicht der Fall, tauschen die Verkehrsteilnehmer nur ihre Daten aus und jeder benachrichtigt seine Versicherung. Wie die die Schuldfrage klären weiß ich nicht, aber die Sachlage ist sowieso so offensichtlich dass das in meinem Fall wohl keine Rolle spielen wird.
Sowohl dem jungen Blindfisch als auch mir geht es gut, meine Beifahrerseite ist dafür aber komplett zertrümmert, Scheinwerfer und Blinker kaputt, Kotflügel und damit es sich auch lohnt hat er auch gleich noch die Motorhaube mit anvisiert. Da bin ich ja mal gespannt was die Versicherung morgen so zu sagen hat...

Sonntag, 6. April 2008

Probezeit überstanden!

Meine Probezeit habe ich auch überstanden. Morgen arbeite ich genau 3 Monate bei Ingram Micro und Anthony (mein Boss) und ich mussten am Freitag einen wirklich albernen Fragebogen durchgehen, den wir morgen bei der Personalabteilung einreichen, damit mein Sponsorship-Visum beantragt werden kann. Über meine Urlaubspläne haben wir uns auch in aller Ausführlichkeit unterhalten und ich bin mir sicher, dass ich die 16 Tage bekomme, die ich gerne hätte, auch wenn ich bis dahin noch nicht genug Urlaubstage angespart habe. Die Australier sind in der Hinsicht etwas anders drauf als wir Deutschen. Bei uns wäre es sicher kein Thema, 16 Tage zu nehmen obwohl man erst 12 angespart hat...hier geht das nicht so ohne weiteres. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich 12 bezahlte und 4 unbezahlte Tage bekommen werde. Soll mir ja eh egal sein, aber wie bürokratisch sind die auf einmal?! Das passt so gar nicht zu der hier vorherrschenden NO WORRIES Grundeinstellung zum Leben. Mir ist es recht, denn das bedeutet für mich, dass ich 4 Urlaubstage mehr habe als gedacht :-) Dann kann ich ja noch mal über ein langes Wochenende zu Peter und Nikki fliegen oder zwischen Weihnachten und Neujahr ein paar Tage einschieben... Gerne! Ich habe dann gleich den Vorschlag gemacht, dass ich auch nur 10 bezahlte Tage nehmen könnte...aber Anthony ist ja nicht doof und hat es gleich gerafft und mir mit nem breiten Grinsen gesagt:"Go away!" Gleich darauf hat er mir seinen Parkplatz in der Tiefgarage angeboten, damit mein Auto sicher steht. Gar keine schlechte Idee,wenn ich mir überlege, dass ich ja im Grunde eh schon in Flughafennähe bin wenn ich arbeite. Daher werde ich wohl meinen Koffer gepackt mit zur Arbeit bringen, mein Auto dann dort stehenlassen und mri ein Taxi zum Flughafen nehmen...
Wenn dann im Laufe der Woche meine Urlaubsplanung durch ist, werde ich mich langsam um meinen Flug kümmern... FREU!! Deutschland, nimm Dich in acht! Die Thies rockt an und zwar wird der voraussichtliche Aufschlag am 25. Juli erfolgen...verstreichen werde ich mich dann wahrscheinlich wieder am 12. August gleich nach Ronjas Einschulung.

Red Bull Flugtag

Wow, war das voll! Unglaublich welch Menschenmassen sich in den Botanischen Garten begeben haben! Die coolsten sind natürlich mit ihrem Boot rangefahren und sind dort vor Anker gegangen um sich das Treiben vom Wasser aus anzuschauen. Sämtliche Hügel, Felsvorsprünge und Bäume waren besetzt, so dass wir wenig Chancen hatten einen Platz mit guter Aussicht zu ergattern. Die heiß begehrte Rampe konntn wir nur von weitem sehen und dann macht es auch nicht wirklich Spaß länger zuzugucken, weil man leider die liebevollen Details der Fluggeräte, die dann ja ziemlich schnell im Wasser landen, noch nicht einmal erahnen kann. Zwar gab es eine Leinwand, aber auch die hat nicht wirklich viel mehr einfangen können. Trotzdem war die Stimmung bemerkenswert, die Leute haben laut gejubelt und es sich auf ihre typisch australische Art wieder mit Picknickdecken, Eskis gefüllt mit Wein und Bier sowie diversen Crackern auf den Rasenflächen gemütlich gemacht und die ganze Aktion wieder in ein Picknick verwandelt... Schon witzig!

Da Jade und ich aber nach unserer durchzechten Nacht von Hunger geplagt waren, haben wir uns nach kurzer Zeit in Richtung The Rocks aufgemacht. The Rocks ist der älteste Stadtteil Sydneys , zwischen dem imposanten Bogen der Sydney Harbour Bridge und der Oper gelegen, grenzt er gleich an die Westseite vom Circular Quay, wo die Fähren in alle möglichen Richtungen, so auch nach Manly Beach, abfahren. Am Circular Key ist immer jede Menge los. Unzählige Artisten zeigen ihr Können, Aboriginees sitzen dort und spielen Didgeridoos und die vielen überteuerten Touristencafés sind ein gut funktionierender Publikumsmagnet. The Rocks ist zwar auch recht touristisch, die vielen schmalen Gassen, gemütlichen Cafés und Restaurants mit imposanten Innenhöfen, neben diversen Kunstgalerien gelegen, sorgen jedoch für eine sehr angenehme Urlaubsatmosphäre. Die Gebäue sind zumeist aus Sandstein gebaut, viele Eisentorbögen und antike Schilder geben einem das Gefühl, in ein anderes Jahrhundert zu reisen. Wir haben uns für ein gemütliches Café entschieden, in dem wir bei Live Jazzmusik eine Kleinigkeit gegessen haben. Eigentlich ist ja Jazz gar nicht mein Fall, aber es passt ausgezeichnet zur gesamten Atmosphäre. Danach haben wir noch den ein oder anderen Surfshop unsicher gemacht, bevor wir uns langsam aber sicher auf den Rückweg gemacht haben. Am Martin Place sind wir dann über das Lindt Café gestolpert und haben uns ne heiße Schokolade auf die Hand genommen, die so reichhaltig war, dass wir jeder gut die Hälfte übriglassen mussten. Aber lecker war's! Ganz so, wie man es von guter Lindt-Schokolade erwartet...

Glebe Markets und Newtown

Nach einem gelungenen Freitag, der mit After Work Drinks begann und in einem ausgezeichneten vietnamesischen Restaurant endete, habe ich gestern Glebe Markets erforscht und mich in Newtown, dem alternativen Szenestadtteil, umgeschaut. Sowohl der Markt als auch Newtown hatten unglaublich Atmosphäre. Glebe Markets finden auf dem Schulhof einer Grundschule statt und es werden viele Klamotten verkauft, aber auch wunderschönes Holzspielzeug, Schmuck und alte Bücher. Ramsch findet man hier so gut wie gar nicht und diesen ganzen typischen Touristenkram konnten die Organisatoren bisher auch fernhalten. Es gibt eine große Rasenfläche, die praktischerweise schön von der Sonne gewärmt wird, und hierhin kann man sich mit seinem dort gekauften Mittagessen verkrümeln und Live Musik anhören, die von Irish Folk über spanische Musik bis hin zu normaler australischer Pubmusik reicht. Ich muss schon sagen, hier kann man Stunden verbringen und das haben Jade und ich auch gemacht. Das ein oder andere Schnäppchen war auch drin und weil die Atmosphäre so schön war, haben wir uns beide noch eine Massage an dem asiatischen Massagestand gegönnt um dann wie neu geboren nach Newtown zu wandern. Dort gibt es viele kleine alternative Klamottenläden, die wunderschöne Kleider und Röcke anbieten...da lohnt es sich jeden einzelnen kleinen Laden mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Gestern Abend waren wir in Darling Harbour unterwegs und haben uns ne andere House-Bar reingezogen...ich warte noch immer auf die Bar, die meine Lieblingsbar werden könnte...
Heute findet der Red Bull Flugtag statt und dahin werde ich mich jetzt begeben.