Mittwoch, 28. November 2007

Whitsundays

Die Whitsundays vor der Küste von Airlie Beach, weiter nördlich zwischen Mackay und Townsville gelegen, sind das Urlaubsziel Nummer 1 der Australier und auch jeder Deutsche, der irgendwann einmal einen Reiseführer über Australien durchgeblättert hat, kennt Whitehaven Beach. Dieser bezaubernde weiße Sandstrand mit kristallklarem Wasser in verschiedenen Blau- und Türkistönen ist so atemberaubend, dass man sein Glück dort sein zu dürfen, gar nicht erst in Worte fassen kann. Die Bootsfahrt dorthin gibt einem schon das Gefühl, im Paradies angekommen zu sein, aber wenn man seinen Fuß auf eine der wunderschönen Inseln setzt, stellt man fest, dass auch das wieder einer der Orte auf dieser Welt ist, an denen man ohne Reue sterben könnte...Hier oben ist es sehr warm, die Luftfeuchtigkeit hoch und natürlich könnte man sich in dem wohltuend kühlen, zauberhaften Meerwasser abkühlen, aber wir haben Stinger-Saison! Das bedeutet, dass vor der Küste Queenslands zwischen November und April diese ekelhaften Quallen mit meterlangen, durchsichtigen Gifttentakeln herumschwimmen und man leider nicht ohne Schutzanzug ins offene Meer sollte. Erwischen diese Stingers einen, wickeln sie ihre giftigen Tentakel mehrfach um sämtliche Körperteile, die sie erwischen können, und sorgen so für Wunden, die mit Brandwunden zweiten Grades vergleichbar sind, und lassen langsam aber sicher eine nicht unerhebliche Dosis Gift ab. Die Folgen sind Kopfschmerzen, Erbrechen und mit Pech eine so üble Vergiftung, dass der Tod die unvermeidliche Folge ist. Viele Leute sind daran schon gestorben und die unzähligen Warnschilder deuten darauf hin, dass es sich lohnt, diese Gefahr Ernst zu nehmen. So kam es, dass ich am schönsten Strand der Welt leider nicht im Bikini baden gehen konnte!!! Weil die Australier sich jedoch den Badespaß nicht verderben lassen wollen, gibt es in den meisten Küstenorten von sehr engmaschigen Netzen abgegrenzte Schwimmzonen im Meer, die Stinger-sicher sind. Wie Ihr Euch denken könnt, sind Nationalparks davon ausgenommen – und damit auch Whitehaven Beach...Aber ich denke, das ist schon gut so, denn ein Nationalpark sollte wirklich möglichst unangetastet bleiben.

Platypusse in Broken River

Die folgende Nacht verbrachten wir wieder am Ende der Welt, diesmal in Broken River. Das Ende der Welt zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man keinen Handyempfang hat, wie der ein oder andere, der versucht hat mich zu erreichen, schon festgestellt hat. Darüber hinaus gibt es keine Internetcafés, ganz zu schweigen von komfortablen Internetzugang im Zimmer und auch Tankstellen oder Supermärkte sind mindestens 40 km entfernt. Das ist für uns Europäer nur schwer vorstellbar, aber ganz genau so ist es im australischen Hinterland – und das muss gar nicht mal schlecht sein, weil man wirklich abschalten und sich ganz der Natur hingeben kann.Hier in Broken River sollte mein Traum endlich wahr werden! Platypusse beobachten...meinem Lieblingstier, das von vielen Forschern als Laune der Natur betrachtet wird, so nah sein wie nie zuvor. Platypusse sind sehr scheue Tiere, die nachtaktiv sind und ausschließlich in Flussarmen vorkommen, wo sie ihre Höhlen direkt am Ufer bauen. Sie sehen vom Fell her aus wie Biber, haben aber einen Schnabel wie eine Ente – nur in schwarz. Wenn ich von Entenschnabel rede, meine ich nicht etwa einen typischen Entenschnabel, sondern wirklich so einen, wie ihn Donald Duck hat... Dazu hat der Platypus schwarze Schwimmflossen und die Männchen (!) haben einen Giftstachel am Hinterlauf um ihre Revierkämpfchen auszufechten. Unglaublich interessant, zumal der Platypus neben zwei Echidnaarten das einzige Säugetier ist, das Eier legt...Auf zur Beobachtung! Den ersten Versuch startete ich in der Abenddämmerung, was leider wegen des einsetzenden sintflutartigen Regens wenig erfolgreich war. Als Entschädigung gab es ein ausgezeichnetes Abendessen im Restaurant unseres Resorts und ein paar Possums, die dort gefüttert wurden. Bequemerweise befindet sich die Futterstelle gleich vor dem Fenster des Restaurants, so dass man den munteren Kollegen während des Essens beim Essen zuschauen kann.
Da ich ja hartnäckig bin, wenn ich mir mal etwas in den Kopf gesetzt habe, sollte ich am nächsten Morgen schon wieder in aller Herrgottsfrühe aufstehen um einen neuen Versuch zu wagen. Diesmal konnte ich auch ein, zwei Blicke auf den ein oder anderen Platypus erhaschen, aber alles in allem war die Ausbeute wieder nahezu enttäuschend...und das an einem der besten Beobachtungsorte Australiens! Schade, aber sicher ein Grund zurückzukommen – und der gute Weinkeller sowie das ausgezeichnete Essen dort sind auch beim nächsten Mal eine gute Entschädigung.

Forest Flying

Als erstes Abenteuerhighlight unserer gemeinsamen Queensland-Rundreise haben wir uns Forest Flying rausgesucht. Allein der Weg dorthin ist schon ein Abenteuer! Chris, unser kleiner Rennfahrer, musste unser Auto über Schotterstraßen in den tiefsten Busch steuern. Häufig waren diese Straßen nicht breiter als unser Auto selbst und man sollte besser nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn mal Gegenverkehr kommt... Aber da uns ja schon die „No worries“-Lebenseinstellung der Australier in Fleisch und Blut übergegangen ist, entspannen wir uns in solchen Situationen einfach mal...In Finch Hatton Gorge, irgendwo im tiefsten Busch im Hinterland von Mackay haben sich Dave und Donna, ein australisches Ehepaar, einen Stahlseilparcours in bis zu 25m Höhe gebaut, an denen man, gesichert über Klettergurt und Seilwinde, zwischen Baumwimpfeln entlanggleiten kann. Da auch einige Meter Höhenunterschied überwunden werden, kriegt man richtig Tempo drauf – vor allem wenn man nicht bremst! Super Geschichte!!! Die ersten 200m habe ich mit Vollgas zurückgelegt, bin zwischen Palmenwipfeln und Regenwaldvegatation hindurchgefegt und landete zunächst auf der ersten Plattform. Dort erwartete mich Dave, der mich am nächsten Stahlseil befestigte. Dieser etwa 100m lange zweite Teil der Strecke ist besser zum Beobachten der Pflanzen und zahlreichen Fledermäuse geeignet und verleitet zum Glück auch nicht zum Rasen – sonst hätte ich der Versuchung sicher nicht widerstehen können. So aber hatte ich die Gelegenheit, mir die so genannten Fruit Bats genauer anzuschauen. Hier gibt es hunderte, wenn nicht sogar tausende von ihnen. Ich habe noch nie Fledermausbabies aus der Nähe gesehen, die sich, kopfüber an Palmen hängend, an die Körper ihrer Mamas krallen. Nähert man sich ihnen, begleitet vom Surren des Stahlseils, fliegen die meisten Fledermäuse auf und der Himmel wird urplötzlich schwarz.
So konnten wir Adrenalinkick mit Naturbeobachtung verbinden. Was will man mehr?

Regenwaldwanderung

Der Eugenella Nationalpark liegt in guter 1-stündiger Entfernung von Cape Hillsborough entfernt und ist ein wahres Paradies für Spaziergänger, Schwimmer, Wanderer und waghalsige Höhenflieger. Hier sollte unsere erste Regenwaldwanderung stattfinden. Ein schmaler Pfad, gesäumt von Farnen, Palmen, Lianen, riesigen Steinformationen und unglaublich hohen Bäumen, führte uns zunächst zu einem Wasserloch. Schon auf dem Weg kamen uns einige Einheimische in Badesachen entgegen. Dieses Wasserloch ist eine beliebte Abkühlung hier. An dieser Stelle konnten wir uns schon einen ersten Eindruck von der umwerfenden Schönheit des Wasserfalls machen, der unser eigentlicher Grund für die im Endeffekt doch sehr ausgedehnte Regenwaldtour war. Da die Dunkelheit langsam aber sicher hereinzubrechen drohte, mussten wir uns schon sehr beeilen um noch rechtzeitig die weiteren geschätzten 2 km und mehr als 300 Stufen hinter uns zu bringen, die uns vom eigentlichen Wasserfall trennten. Hier bricht die Dunkelheit plötzlich herein, ganz anders als wir es in Deutschland gewohnt sind, wo man doch immer noch eine kurze Vorwarnung in Form von Dämmerung erhält. In Australien ist es so, als würde auf einmal das Licht ausgeschaltet und wenn es gerade noch hell war, so ist es eine Minute später schon stockdunkel. Wenn man dann im Regenwald umherirrt, wo entsprechend viele Steine herumliegen, über die man gut stolpern kann, ist das sicher nicht besonders witzig – ganz zu schweigen von diversen Spinnen, Schlangen und Echsen... Also haben wir die Beine in die Hand genommen und konnten uns sogar noch ein wenig am Wasserfall, der sich in einen natürlichen Swimmingpool ergoss, abkühlen und die Füße ins Wasser halten. Chris und ich sind über verschiedene Steine in Richtung Poolmitte geklettert um einen optimalen Blick auf den sicher 30-50m hohen Wasserfall zu erhaschen. Da ich schon eine Weile auf den Steinen hin- und hergeklettert war, fühlte ich mich auch in der Lage, meine Kamera mitzunehmen damit wir diesen wunderschönen Blick auf den Wasserfall auch gleich festhalten konnten – wie es dann immer so läuft, bin ich natürlich mitsamt Klamotten im Wasser gelandet, konnte die Kamera aber zum Glück noch an Chris weitergeben bevor ich dann völlig im Wasser verschwand. Da gibt es aber auch Schlimmeres! Ich hätte ohnehin ganz gerne dort gebadet, aber aus Zeitmangel hatten wir uns dagegen entschieden – so kam ich dann unfreiwillig doch in den Genuss des klaren, kühlen Wassers und vor allem Chris und Saskia auf ihre Kosten! Ich habe selten so eine dreckige Lache gehört, aber wem erzähle ich das?

Frühstück mit Kängurus

Kaum zu glauben, aber wahr! Frau Thies bemüht sich um 5h aus dem Bett um den Sonnenaufgang in Cape Hillsborough zu genießen. Außer mir schien sich kein Mensch dafür zu interessieren, aber dieser Sonnenaufgang war einer der schönsten, die ich je erlebt habe. Das mag vor allem daran liegen, dass ich zunächst den gesamten Strand für mich hatte, den ich, unter einem Meer an Palmen, in Richtung Osten entlangwandern konnte. Auf einer Landzunge angekommen, die nur bei Ebbe zu erreichen ist, stand ich dann zwischen Mangrovenbäumen, die während der Flut fast restlos im Wasser untergehen. Von dort hatte ich den besten Blick auf diesen imposant aufgehenden Feuerball und hatte das Gefühl, einen einzigartigen Moment NUR FÜR MICH zu erleben – das war mein ganz privater Sonnenaufgang! Als zusätzliches Highlight in dieser absoluten Idylle gesellten sich dann noch 4 Kängurus zu mir, als ich mich zurück in Richtung Cabin aufmachte. Wie schon am Tag zuvor hatten sie sich nicht nur schnell an meine Anwesenheit gewöhnt, sondern wurden auch neugierig und kamen wieder bis auf wenige Zentimeter an mich heran – das allein ist ja schon wunderbar, aber genau dieses Szenario vor einer solchen Kulisse... Hier wäre es nicht schlimm gewesen zu sterben! Ich saß bestimmt eine Stunde im schon um diese Uhrzeit warmen Sand und beobachtete die 4 Kängurus, die sich völlig entspannt in den Sand legten, fraßen, weiterhüpften, zurückkamen und am Ende sogar Revierkämpfe ausfochten. Boxende Kängurus...wow! So etwas hatte ich ja noch nie live gesehen, geschweige denn in freier Wildbahn. Kaum vorstellbar für einen normalen Mitteleuropäer, auch wenn er schon viele Male in Australien war.

BBQ

Zum Abendessen haben wir uns nach guter australischer Manier eine ganze Kuh auf den Grill geworfen. Wir haben die handliche BBQ-Platte erstanden – ein Fest für alle Fleischfresser: 1,5 kg Steak für 4 Personen + Kind. Das ganze schön im Freien zubereitet, ein Alibisalat auf nem Extrateller und lecker Schmausen bis die Sonne untergeht. Die Fleischstücke sind der absolute Wahnsinn! Sie sind so riesig, dass ein normaler Teller gerade noch ausreicht um dem Steak Platz zu bieten. Zwar hängt es dann schon leicht unmanierlich über den Tellerrand hinaus, aber so kann man arbeiten... Für weitere Beilagen wäre eh kein Platz gewesen, daher musste der separate Salatteller reichen – nicht dass wir ernsthaft in Erwägung gezogen hätten noch Kartoffel oder ähnliches zuzubereiten...Zur Sicherheit, man könnte ja verhungern, hatten wir dann noch Lamm-Feta-Frikadellen gekauft, an denen nicht nur wir Gefallen gefunden haben. Wir hatten uns die ganze Zeit darüber gefreut, dass ein Kookaburra in freier Wildbahn gleich neben uns auf einem Ast saß und uns interessiert zu beobachten schien. Die Freude schlug schnell um als er im Sturzflug in Richtung Grill begab und seinen langen Schnabel in eine unserer Frikos stieß! Freches Biest!!! Ehe ich meinen Schuh werfen und das Essen verteidigen konnte, war er aber schon wieder verschwunden – ohne seine Beute. Hoffentlich hat er sich ordentlich den Schnabel verbrannt oder festgestellt, dass er doch Vegetarier ist! Fürs nächste Mal bin ich gerüstet und habe gleich den Schlappen im Anschlag. Als wenn ich mir von nem Vogel mein Abendessen klauen lassen würde! Und dann noch von einem, der einen dann anschließend noch auslacht... Wo kommen wir denn da hin? Da verstehe ich ja überhaupt keinen Spaß... Aber das wir er dann sicher morgen merken – und dann lache ich!

Begegnung am Strand

Ich hatte doch tatsächlich das große Glück schon am späten Nachmittag die ersten Kängurus am Strand zu entdecken! Ein Pärchen hatte es sich dort gemütlich gemacht und ließ mich Stück für Stück näher kommen, so dass ich kaum mehr als 10 Meter von den beiden entfernt im Sand sitzen, sie beobachten und fotografieren konnte. Offenbar hatten sie sich schnell an mich gewöhnt – der eine war dann der Meinung, er müsste mich mal genauer untersuchen und kam in aller Gemütsruhe auf mich zugekrabbelt. Ich, die ich im Sand lag, fand das am Anfang ja noch ganz interessant, aber als der Kollege dann etwa 30 cm neben mir stand und entsprechend größer war als ich, wurde mir doch ganz schnell ganz mulmig... Die scharfen Krallen und die kräftigen Hinterläufe sind ja schon bei den Kängurus in den australischen Streichelzoos imposant. Wenn aber ein wildes Känguru direkt neben einem steht und man keine Ahnung hat wie es auf Menschen reagiert, läuft zumindest vor meinem inneren Auge der Film über boxende Kängurus ab...Also bleibe ich schön liegen, behalte den Kollegen im Auge und hoffe, dass er keine besondere Abneigung gegen Menschen hat, die mit ihrer Kamera bewaffnet auf dem Bauch im Sand liegen. Und schon setzt er zum Sprung an!!!! Ich hab dann mal die Augen geschlossen und gehofft...zum Glück ist er über mich hinweg gesprungen, aber mein Herz hat bis zum Hals geklopft.

Mackay und Cape Hillsborough

Obwohl klar war, dass der Tag kommen würde, an dem Chris und ich unsere alte Heimat Brisbane verlassen würden, fiel es mir sehr schwer. Gleichzeitig freute ich mich allerdings riesig auf Mackay und die Umgebung weiter nördlich. Schließlich erwarten uns Traumstrände, Regenwald, kristallklares Wasser und jede Menge Tiere in freier Wildbahn...Endlich die Whitsundays mal mit eigenen Augen sehen, das war schon immer mein Traum.

Am winzigen Flughafen von Mackay angekommen, merkt man gleich, dass man sich im tropischen Norden Queenslands befindet. Die Luftfeuchtigkeit ist im Vergleich dazu in Brisbane geradezu lächerlich. Bei gemütlichen 27°, die durch die unglaubliche Schwüle gleich wie 35° wirkten, haben wir unseren Mietwagen entgegen genommen und uns sogleich auf den Weg nach Cape Hillsborough gemacht, einen Nationalpark etwa 50km nördlich von Mackay, der dafür bekannt ist, dass dort morgens ganze Känguruhorden am Strand auftauchen. Unsere Cabin liegt keine 20 Meter vom Strand entfernt, ich höre das Rauschen des Meeres während ich diese Zeilen schreibe und habe auch schon das ein oder andere Känguru, die wie Unkraut weit verbreiteten australischen Bush Turkeys und einen Kookaburra gesichtet.



Der Strand hier im recht abgelegenen Cape Hillsborough Nationalpark ist wunderschön und weitestgehend menschenleer. Nur die wenigen anderen Camper teilen ihn sich mit uns – und da die meisten abends lange am Lagerfeuer sitzen und am nächsten Morgen dennoch pünktlich um halb 6 nach den Kängurus am Strand Ausschau halten, dürften sie tagsüber schlafen. Heute habe ich am gesamten Strand gerade mal 8 Menschen gesehen, vier davon waren mit mir da... Ich glaube, ich habe das Paradies gefunden! Ronja findet es auch klasse hier und Saskia, Margret und Chris teilen diese Meinung, so dass wir gleich zu den usprünglichen zwei Übernachtungen noch eine dazu gebucht haben. Herrlich!

Samstag, 17. November 2007

Alte Heimat...


Es ist unglaublich schön, wieder in good old Brissie zu sein! Auch der wolkenverhangene Himmel und die Schauer, die jeden Morgen niederprasseln, können diesem unbeschreiblichen Gefühl von 'Daheimsein' keinen Abbruch tun. Gerade jetzt, wo auch Christian und Saskia da sind, die ja genau wie ich eine besondere Beziehung zu Brisbane haben, ist es noch mal besser! Wir haben so viele gemeinsame Erinnerungen an eine gute Zeit, die schon Lichtjahre entfernt scheint. Und nun sind auch Ronja und Margret dabei, was sicher wieder viele neue tolle Eindrücke bringen wird. Heute sind wir alle zusammen die Queen Street Mall entlanggelaufen und haben im Myer Center vergeblich die Achterbahn für Kinder gesucht, die es vor 7 Jahren unter dem Dach gab. Wie so vieles hat sich auch das geändert - die Achterbahn gibt es schon lange nicht mehr und stattdessen ist ein Kino in die obere Etage gezogen...


Mal sehen, was sich im RE in Toowong getan hat. Zum Glück war ich letztes Jahr noch da, so dass der Schock nicht so groß werden sollte...Die Livebands sind sicherlich noch so gut wie eh und je und der Bundy schmeckt ja immer ;-)

Mein Herz blutet wenn ich nur daran denke, dass der Queenslander, das alte Holzhaus, in dem ich damals gewohnt habe, schon vor Jahren abgerissen und durch einen riesigen Appartmentkomplex ersetzt wurde! Wenn doch wenigstens renoviert würde anstatt die ganzen alten Häuser abzureißen!!!

Donnerstag, 15. November 2007

Brisbane


Angekommen! Habe fuer heute erst mal wieder im Cloud9 eingecheckt, dem Hostel, in dem ich letztes Jahr schon mal uebernachtet habe. Ich hatte noch einen Uebernachtungsgutschein dafuer - gleich genutzt und schon habe ich mein Bett bezogen und tippe ich ein paar Zeilen.


Heute Abend bin ich an der Uni mit den Tennisleuten verabredet und werde das ein oder andere Doppel spielen, worauf ich mich schon riesig freue. Die Jungs habe ich ja jetzt auch schon ein Jahr nicht mehr gesehen. Es wird sicher gut, sich auf den jeweiligen aktuellen Stand zu bringen und den warmen Abend schoen bei ein paar kuehlen Bier ausklingen zu lassen.


Morgen frueh habe ich uebrigens auch hier in Brissie ein Vorstellungsgespraech. Das ist die 2. Runde zum Uebersetzertest, den ich letzten Donnerstag in Melbourne abgelegt habe - dieser Witz an Text, der reine Zeitverschwendung war. Mal sehen wie das Gespraech morgen laeuft und ob die mir was Interessantes anbieten koennen. Wenn nicht, wird es Sydney, denke ich. Aber da warte ich noch auf Antwort...Zwar hat die Personaltante mir schon auf die Mailbox gesprochen dass das Ergebnis des Tests noch nicht da waere und das der Grund sei, warum ich noch nichts weiter gehoert habe, aber wie lange kann es dauern solch einen Test zu analysieren? So kompliziert waren meine Antworten dann auch wieder nicht ;-)


Sicher hoere ich noch vor dem Wochenende was aus Sydney und wahrscheinlich weiss ich morgen auch schon mehr ueber den Job hier in Brisbane. Ich bin gespannt...

Umgezogen!

Endlich! Meine neue Bleibe bei den netten Maedels ist umwerfend sauber - keine vollgepissten Klos mehr, eine Dusche, bei der es gar nicht schlimm ist, wenn man mit irgendeinem Koerperteil den Vorhang (bzw in diesem Fall die Glaswand) streift. Endlich besteht keine taegliche Gefahr mehr, dass ich mir Beulenpest und Cholera hole!
Und weil ich damit nicht umgehen kann, verpisse ich mich erst mal nach Brisbane :-)

Montag, 12. November 2007

Strand...


Am Wochenende war das Wetter so gut, dass ich mal gleich Samstag an den Strand nach Torquay geflitzt bin. Heute sind es schon wieder 25 Grad und wir haben einen wolkenlosen Himmel - also wieder ab ans Meer!


Gestern habe ich den Schluessel zu meiner neuen Wohnung bekommen, in die ich am Mittwoch einziehe. Dort werde ich zunaechst nur eine Nacht verbringen, da es am Donnerstag ja schon nach Brisbane geht. Zwar sieht es im Moment so aus, als wuerde ich leider nicht lange dort wohnen koennen, weil Sydney ruft...aber da erfahre ich im Laufe des Tages mehr und da ich ja eh nicht so viele Klamotten hier habe, duerfte ein Auszug ja auch nicht das Thema sein.

Freitag, 9. November 2007

Mission Sydney erfolgreich

Mein Vorstellungsgespraech in Sydney ist gut gelaufen und ich denke, dass ich auch den seltsamen Test gut gemeistert habe. Gegen Ende des Gespraeches wurde ich dann gleich gefragt, welche Produktmanagerstelle mir denn am besten gefallen wuerde - ganz so als haetten die schon laengst beschlossen mich einzustellen. Am Montag liegt der ausgewertete Test vor und ich erhalte dann schon am Nachmittag Antwort. Als Startdatum haben wir schon mal grob Mitte Januar ins Auge gefasst und mir wurde signalisiert, dass, sollte der Test nicht unterdurchschnittlich sein (wovon ich mal nicht ausgehe), ich an Bord bin.


Leider haben sich Test und Gespraeche ueber den ganzen Tag hingezogen und da Ingram gleich in der Naehe des Flughafens liegt, konnte ich leider nicht mehr in die Stadt fahren um mich mit Hannes zu treffen. Immerhin haben wir telefoniert und er freut sich darauf wenn ich im Dezember oder Januar dann nach Sydney komme um mir ne Bleibe zu suchen. Solange ich keine Unterkunft habe, hat er immer ein Bett fuer mich frei, sagt er... Ist das nicht lieb?!?


Freitag Abend bin ich dann mit dem Taxi zurueck nach Geelong um mit Cat zu feiern! Sie hat ihren Job als Physiotante beim ansaessigen Footballteam, das in diesem Jahr Meister geworden ist, ergattert und ich war doch auch ganz erfolgreich...Da kann man sich ja mal einen Bundy drauf trinken!

Donnerstag, 8. November 2007

Uebersetzertest Melbourne

Ein schoener Tag war das! Ich bin gemuetlich mit der Bahn von Geelong nach Melbourne getuckert, was etwas mehr als eine Stunde gedauert hat. Hatte ich schon erwaehnt, dass ich total auf oeffentliche Verkehrsmittel stehe? Kaum war ich in den Zug eingestiegen, wurden alle Passagiere wieder rausgewunken, weil genau das Abteil, das ich mir ausgesucht hatte, Probleme mit den Tueren hatte und daher leider nur ein einziger Waggon zur Verfuegung stand - naemlich der erste! Tolle Wurst, das bedeutete fuer mich eine Stehplatzgarantie, 25 Minuten Verspaetung und damit wahrscheinlich auch ein nicht ganz puenktlicher Auftritt zum Uebersetzertest, weil ich ja noch die ganze Bourke Street entlanghechten musste...
Egal, stoert mich ja nicht - dafuer kostet der ganze Spass hier wenigstens auch nur umgerechnet 6 Euro fuer Hin- und Rueckweg und da soll man sich mal nicht beschweren, wuerde ich sagen! Zivile Preise! Danke, VLink!!! Dazu kommt, dass heute das Wetter unglaublich toll ist! Wir haben knappe 25 Grad, es ist keine Wolke am strahlend blauen Himmel zu sehen und es ist richtig schoen warm. Der Sommer naht in grossen Schritten und ich freu mich drauf! Da kann doch so ne bloede Bahn meine gute Laune nicht trueben...
Endlich angekommen, bin ich dann zu Red Hat hoch (schoene Aussicht uebrigens!) und die hatten mich schon komplett vergessen. So musste ich auch nicht darauf hinweisen, dass ich knappe 10 Minuten zu spaet war :-) Der Test an sich war ein Witz! Ich musste ein paar typische Softwarephrasen uebersetzen und dann noch irgendeinen wilden Text ueber Serverapplikationen. Insgesamt war das mal gerade eine halbe Seite und die haben mir nicht nur ne Stunde Zeit, sondern auch noch ein Woerterbuch gegeben. Guter Service, dachte ich mir und hab dann grinsend losgelegt. Nach 20 Minuten war ich fertig und hatte schon 2x Korrektur gelesen. Was tun?!? Da ich nicht wollte, dass die mich fuer ein verkorkstes Kellerkind halten, habe ich erst mal geschmeidig weitere 20 Minuten meinen Krimi gelesen und mich dann irgendwann rausbequemt um der Aufpass-Tante mitzuteilen dass ich so weit waere. Die schien ganz verwundert und war dann so nett mir den Weg zum naechsten Schuhgeschaeft zu erklaeren - was nicht so schwierig ist wenn man sich eh schon auf der Bourke Street befindet. Im Grunde also nur geradeaus. Frau Thies braucht naemlich spiessige schwarze Buero-Pumps, weil die Ladies hier alle so aufgebrezelt ins Buero trippeln. Da will ich mal nicht aus dem Rahmen fallen und habe mir als Belohnung fuer meinen gut gelungenen Test mal gleich ein paar Schuhe zugelegt. Von Belohnung kann man nicht wirklich sprechen wenn ich mir vorstelle, dass ich in den Dingern demnaechst zur Arbeit traben darf - ob jetzt in Brisbane, Sydney oder anderswo sei mal dahingestellt... Darum habe ich mir als richtige Belohnung dann einen guten Sub gegoennt!
Morgen geht es auf nach Sydney! Mein Flieger ab Melbourne startet um 9:45, d.h. Taxi ab Geelong wahrscheinlich so gegen 7:30 oder 8:00 (frag ich gleich mal nach) und zurueck geht es dann um 17:15. Das sollte mir genug Zeit lassen um diesen komischen PMB-Test (Professional and Managerial Battery) durchzuziehen und die Tante vom Telefon dann persoenlich zu sprechen. Vielleicht schaffe ich es noch mich mit Hannes auf einen Kaffee zu treffen?!? Das waere natuerlich der Oberhammer und wuerde mich riesig freuen...

Mittwoch, 7. November 2007

Jobsuche geht voran!

Kaum zu glauben... Jetzt habe ich ab Sonntag doch den Schluessel zu meiner neuen Bleibe in Highton, der supertollen Wohnung mit Spa und freundlichen Maedels, die nicht neben das Klo pinkeln und dann das: meine Spassbewerbung nach Sydney hat gefruchtet und ich hatte heute morgen ein Telefoninterview fuer eine Position als Produktmanagerin bei Ingram Micro und die haben sich ueberlegt, sie wuerden mich auch gleich sponsern. Aber damit nicht genug! UEBERMORGEN soll ich nach Sydney kommen, dort einen kleinen Persoenlichkeitstest machen und ein persoenliches Gespraech mit der Tante fuehren, die ich heute schon an der Strippe hatte. Sie ist sehr nett und wir haben uns gleich gut verstanden... ne, ist klar, dann fliege ich eben mal spontan nach Sydney - die Firma zahlt fuer saemtliche Spesen inkl. Flug, Taxi zum/vom Flughafen sowohl hier unten als auch da oben. Was will man mehr? Dann kann ich mich doch noch mal gleich ein bisschen in Sydney umsehen und eventuell Hannes einen Besuch abstatten wenn die Zeit reichen sollte.

Damit mir nicht langweilig wird, findet dann morgen noch mein Uebersetzertest in Melbourne fuer den Job in Brisbane statt und dann kann ich ganz beruhigt naechste Woche in QLD aufschlagen, wo ich mich ja dann mit Familie Thomas treffen werde! Da koennen wir gleich zur Begruessung mal ein Fass aufmachen, weil wir neben dem Wiedersehen auch (hoffentlich!) einen neuen Job zu feiern haben. Und wenn nicht, so weiss ich doch, dass mein Lebenslauf auf jeden Fall interessant genug ist... Das laesst hoffen!!!

Freitag, 2. November 2007

Auch mal Pech gehabt...

Zur allgemeinen Beruhigung muss ich auch mal ein paar Worte darueber verlieren, dass ich nicht immer nur Glueck habe seitdem ich diesen Kontinent betreten habe.
Wie vielleicht der ein oder andere gehoert hat, wurde der Server von kartenhaus.de (Konzertticketanbieter in Deutschland) gehackt und da die Hacker alles richtig gemacht haben, haben sie natuerlich auch gleich meine Kreditkartendaten gestohlen und waren tuechtig einkaufen. Die naechste Abrechnung wird also ne boese Ueberraschung... Ich weiss schon von Abbuchungen in Singapur, HongKong und London - mal schauen, was das Roulette noch so bereit haelt. Da Kartenhaus dagegen versichert ist, bekomme ich die Kohle zurueck. Die Frage ist nur wann. Aber das regelt sich schon! Meine jetzige Karte ist auf jeden Fall gesperrt und ich bekomme dann bei Gelegenheit ne neue. Gut dass ich ein Konto bei der australischen WestPac habe!
Nicht genug! Gestern war ich schoen im Kino in meiner persoenlichen Privatvorstellung von "Deathproof", dem wie ueblich abgedrehten Tarantino-Film und bin gegen Viertel vor 7 abends gemuetlich zum Parkhaus zurueckgeeiert als ich mich schon fragte, warum es nur so still sei und ausser meinem Auto kein weiteres mehr da rumstand. Nun, die Verwunderung wurde schnell zerstreut als eine im Gesicht leicht geroetete alte Dame aus ihrem Verschlag auf mich zustuerzte um mich zu beschimpfen, dass ich 45 Minuten zu spaet sei und ich ja ausserdem Glueck haette dass sie ueberhaupt noch da sei. Das koste natuerlich Strafe! Als sie so auf mich einredete, habe ich mir mal die Zeit genommen mich umzusehen und habe nach laengerem Suchen auch ein DIN A4 grosses Schild entdecken koennen, auf dem handschriftlich vermerkt war, dass das Parkhaus donnerstags schon um 18h schliesst... Besonders zuvorkommend, wenn man bedenkt, dass die Tarife auf einem riesigen Billboard angeschlagen sind!
Damit die Frau nicht noch Opfer eines Herzinfarkts wuerde, habe ich mich mal entschuldigt und mein Auto geholt um dann zusaetzlich zu den 2$ Parkgebuehren geschmeidige 15$ Strafe zu zahlen...
Heute war ich dann wieder da und habe sie mit einem freundlichen "Hello again" begruesst dass ihr fast die Schminke vom Gesicht geplatzt ist. :-) Naja, auf jeden Fall kennt sie mich jetzt und sie hat mich auch freundlich drauf hingewiesen, dass heute langer Einkaufsfreitag sei und ich gerne bis 21:30 im Parkhaus bleiben duerfte... Danke fuer den Hinweis, der uebrigens heute auf einem gedruckten und deutlich groesserem Schild noch einmal fuer die des Lesens maechtigen unter uns direkt bei der Einfahrt positioniert war - und das gut sichtbar! Saecke!!!

Neue Wohnung in Highton!


Ich habe eine neue Bleibe gefunden und zwar in einem wunderschoenen Stadtteil, in Highton. Dort kann ich ab 11. November einziehen und wohne mit 2 Maedels zusammen. Eins der Maedels hat ein Zimmer mit Bad, d.h. wir muessen uns das grosse Badezimmer mit Spa und Dusche nur zu zweit teilen ;-) Die eine ist Radiologin, die andere Lehrerin fuer Naturwissenschaften, sieht also ganz gut aus und die zwei sind sicher keine Toilettenvollpisser! Dazu kommt, dass ich dann auch endlich wieder Internetanschluss und damit auch die Chance habe, mich weiter zu bewerben.
Da ich am Wochenende noch bei Peter und Nikki war, konnte ich die ein oder andere Bewerbung noch abfeuern und habe naechste Woche einen Uebersetzertest in Melbourne fuer eine Softwarefirma mit Sitz in Brisbane, die noch jemanden in ihrem Team gebrauchen koennen. Brisbane ist natuerlich auch nicht schlecht...Das wuerde bedeuten, dass ich schnell wieder aus der Superwohnung ausziehen muesste, aber ich kann ja auch nicht aufs Geratewohl in dem Loch wohnen bleiben nur weil ich evtl. einen Job in Brisbane bekomme... Das wird sich dann schon regeln, denke ich. Die Miete liegt bei 90$/Woche, was einer Monatsmiete von etwa 200 Euro entspricht und damit gut finanzierbar ist.




Meine neue Adresse lautet also:


Daniela Thies

9/143 Barrabool Rd

Highton 3216 VIC

Australia


Meine Festnetznummer teile ich Euch mit wenn ich eingezogen bin und Fotos gibt es dann natuerlich auch bald wieder! Es lebe der private Internetanschluss!!!