Dienstag, 29. Dezember 2009

Wohnungschaos nächster Teil

Klar hat sich die bescheuerte Agentur nicht gerührt und wir haben noch immer keine Schlüssel zu den Fenstern. Wen wundert es auch?!? Eine böse Email später kam dann leider auch nur ein Out Of Office zurück und es sieht daher nicht so aus als würde sich das ganze bald klären. Ich muss also am Ball bleiben und Montag gleich als erstes wieder zum Telefon greifen und nerven, nerven, nerven. Zu allem Übel kommt noch hinzu dass mein Einbauschrank an einer Stelle einen feuchten Teppich hat, so dass mein ganzes Zimmer nett feucht riecht und ich nach der 2. Nacht dort Halsschmerzen hatte. Könnte ich nun lüften, wäre das ganze sicherlich etwas besser, aber alles in allem sieht es so als als müsste der Teppich rausgerissen, die Ursache für die Feuchtigkeit gefunden und alles entsprechend repariert werden und zwar ASAP - je wärmer es wird, desto mehr Bakterien werden sich dort entwickeln. Mittlerweile schlafe ich im Wohnzimmer - sicher ist sicher! Ich habe keinen Bock auf Asthma...

Sonntag, 27. Dezember 2009

Das war's mal wieder...

Meine Güte, die Zeit verging wie im Flug und ehe ich mich versah saß ich schon wieder im Flieger zurück nach Australien. Ich blicke auf einen wunderschönen, wenn auch sehr kurzen Heimaturlaub zurück und freue mich über jeden, den ich in der kurzen Zeit sehen konnte. Gleichzeitig tut es mir um all diejenigen Leid, die ich nicht habe treffen können – aber mehr passte wirklich so gar nicht in meinen Terminkalender...beim nächsten Mal ziehe ich nicht ein paar Tage vorher um und organisiere alles noch etwas besser!
Bei einer Außentemperatur von 25°C am Flughafen in Kuala Lumpur sitzend, nach einem Flug, der in diese Richtung zum Glück nur 11 Stunden und nicht (wie in die Gegenrichtung 14!) gedauert hat, ziehen unendlich viele Bilder vor meinem inneren Auge vorbei und alle sind mit tollen Erinnerungen verbunden. Wie viel Glück kann ein Mensch haben? Als hätte Deutschland es geahnt dass ich Schnee irgendwie vermisst habe obwohl ich doch so ein Sonnenkind bin, habe ich doch glatt auch noch ordentlich Schneefall mitbekommen – wenn auch nur für 2 Tage. Aber vor allem der tolle Schneefall am Sonntag, dem Tag als wir in Düsseldorf auf dem Weihnachtsmarkt waren, hat es geschafft dass sich das Rheinland aus dem grauen Winterdriss heraus gehievt und besonders einladend dargestellt hat. Aber egal wie grau und schmuddelig das Wetter sonst auch sein mag, Freunde sind Freunde und Familie ist Familie. Freunde habe ich zwar auch in Sydney, aber natürlich keine so langjährigen und Familie habe ich dort eben gar nicht. Aber so ist das, wenn man sich selbst eine solche Entscheidung ans Bein bindet – ist ja auch keine schlechte, denn während ich hier so sitze und nachdenke, freue ich mich auch schon sehr auf alles, was mich dort erwartet und das sind eben neben dem tollen Wetter, Sand, Strand und Meer auch wieder gute Freunde. Silvester naht und wird u.a. mit Peter und Nikki auf unserer alten Dachterrasse mit Aussicht auf die Harbour Bridge gefeiert. Vorher steht wohl noch Kistenauspacken an... darauf habe ich so gar keine Lust, aber ohne finden die beiden keinen Platz und müssen auf dem Balkon schlafen. Wenn das nicht Ansporn genug ist! Außerdem muss ich mich um Marlies' und Martijns Kaninchen Kobus kümmern, weil die beiden auch über Weihnachten nach Hause geflogen sind. Und natürlich ruft der Strand bei hoffentlich richtig gutem Wetter. Noch vor ein paar Tagen waren weit über 30°, als ich dann aber mit nem Freund in Australien am 1. Weihnachtstag gechattet habe, waren es doch nur noch 20° und Regen... das wäre ja nicht so der tolle Empfang, soll mir aber auch Recht sein, schließlich komme ich abends um 20h an und werde nicht viel mehr machen als mich direkt ins Bett zu schmeißen. Charlotte schlägt erst am Mittwoch wieder auf – also genug Zeit für mich das Gröbste von dem zu erledigen, was sie für mich übrig gelassen hat. Hoffentlich hat sie zumindest angefangen Kisten auszupacken, aber davon gehe ich aus. Schließlich räumt sie grundsätzlich besser auf als ich – nicht dass das schwierig wäre...

Freitag, 25. Dezember 2009

Fast vorbei...

...mein Deutschlandurlaub neigt sich dem Ende zu. Sehr, sehr schade - ich habe die Zeit hier sehr genossen und einige Freunde treffen können. Leider bei weitem nicht alle, die mir lieb und wichtig sind. Wie man es macht, macht man es verkehrt. Weihnachten gibt mir aber wenigstens die Gelegenheit viel Zeit mit Jens und Mama zu verbringen, was mich sehr freut. Jetzt geht's erst mal auf zur Oma...

Fotos von der Wohnung

Auf vielfachen Wunsch hier nun endlich die Fotos unserer neuen Wohnung in Coogee. Warum ich ausgerechnet am 1. Weihnachtstag, den ich in Deutschland feiere, daran denke die Fotos zu posten weiß der Henker... Nun denn - an dieser Stelle schon mal Frohe Weihnachten Euch allen!!

Von links nach rechts: Aussicht vom Balkon mit Meer im Hintergrund, Küche, Wohnzimmer, unser kleiner Innenhof, Gebäude von außen







Dienstag, 15. Dezember 2009

Endlich wieder Heimaturlaub

...vielleicht kam der Heimaturlaub auch etwas plötzlich, schließlich stehen die Umzugskisten noch immer unausgepackt im Wohnzimmer in Coogee herum, aber wen stört's? Solange Charlotte damit leben kann...sie ist ja diejenige, die die Kisten noch eine Woche ertragen muss während ich schon lange in Deutschland bin und Urlaub bei meiner Familie und meinen Freunden mache. Gut dass mein Koffer schon vor dem Umzug gepackt war – sonst hätte ich mit 100% Sicherheit NICHTS von dem gefunden, was ich gebraucht hätte.
Der Flug war mal wieder unnötig lang – erst wenn man über 20 Stunden im Flieger sitzt wird einem bewusst wie fern Australien eigentlich ist...dann, und wenn man sich die australischen Nachrichten im Fernsehen ansieht, aber das ist eine andere Geschichte. Auf den Rückflug freue ich mich schon mal definitiv nicht!
Der achtstündige Flug von Sydney nach Kuala Lumpur ging eigentlich ganz fix vorüber, in Kuala Lumpur dann habe ich mich am Flughafen in Malaysia ausgestreckt und ein wenig geschlafen, was auch ganz gut funktionierte bis sich die ersten grauen deutschen Nörgelfressen am Gate 24 einfanden – vorneweg Anja, die sich radebrechender weise mit einem Neuseeländer unterhielt... Doch halt, Unterhaltung kann man das nicht wirklich nennen, weil sie nämlich redete und er zuhören musste, obwohl er kein Wort verstand von dem, was sie da mitzuteilen hatte. Sobald er dann seinen Beitrag zur Unterhaltung leisten wollte, unterbrach sie ihn und blubberte weiter unverständliches Denglisch. Ganz unterhaltsam für mich und es war auf jeden Fall das Opfer wert dass ich nicht pennen konnte – das war mal wieder Muppetshow von der Loge aus und zwar von der allerfeinsten Sorte!
Der nicht enden wollende Flug von Kuala Lumpur nach Frankfurt hat mir dann doch einiges abverlangt, auch wenn ich sicherlich mehr geschlafen habe als ich hätte erwarten können. Von den insgesamt knapp 14 Stunden habe ich locker 8 geschlafen, sehr zum Leidwesen des armen Holländers, der zwischen mit und dem Fenster eingekesselt war. Selbst schuld – schließlich wäre der Fensterplatz meiner gewesen, aber er saß da schon als ich ins Flugzeug stieg und weil ich keinen Bock auf Diskussion hatte, habe ich ihm den Platz gelassen. Es sieht so aus, als müsste er seine Wahl langfristig mit Blasenkrebs bezahlen... Das Leben ist eben doch irgendwie fair!

Endlich in Frankfurt angekommen, hat sich mir das nächste herrliche Schauspiel am Gepäckband geboten. Typisch deutsch wurden wieder sämtliche Koffertrolleys gekapert als wäre es das letzte, was man im Leben noch zu tun hätte bevor man stirbt: Mission Trolley... Kaum erfolgreich Beute gemacht, stellt der gute Deutsche seinen Trolley dann so nah wie möglich an das Gepäckband um den Leuten, die dahinter stehen, auch möglichst wenig Raum zu geben, an die Koffer zu kommen. Isolieren, abkapseln und Stellung halten...das scheint hier irgendwie im Blut zu liegen. Das Gepäckband war umlagert wie eine Festung und die Menschen in der zweiten oder dritten Reihe haben ihre Koffer sicher hilflos das ein oder andere Mal vorbeifahren sehen ohne die Möglichkeit zu haben auch nur ansatzweise danach greifen zu können – klar, weil die Damen und Herren in der ersten Reihe natürlich vom Schicksal mal wieder verarscht wurden und ewig auf ihr Gepäck warten durften... herrlich! Da auch ich in einer der hinteren Reihen stand, weil ich diese Eigenart neben der 'wir reservieren Liegen am Pool gerne mal um 6h morgens mit unserem Handtuch'-Einstellung komplett ausgeblendet und somit nicht vorhergesehen geschweige denn eine Gegenstrategie entwickelt hatte, sah auch ich meinen Koffer vorbeiziehen. Das Schauspiel habe ich allerdings sehr genossen und ich glaube, es wäre auch einfach langweilig gewesen hätte ich den Koffer ohne Hindernisse gleich greifen können...Nachdem sich dann irgendwann die erste Reihe gelichtet hatte und die Panzer abgezogen waren, kam ich durch und konnte meinen mittlerweile schon an Drehschwindel leidenden Koffer an mich nehmen. Schnell durch den Zoll – nix zu verzollen diesmal – und schon stand mein Bruder am Ausgang! Wie glücklich bin ich dass ich um 6h morgens in Frankfurt von meinem Bruder abgeholt werde! Es war so unbeschreiblich schön ihn endlich wiederzusehen und den Vormittag mit ihm und Andrea in Karlsruhe zu verbringen bevor wir dann an den Niederrhein hochgefahren sind, wo Mama und Momo auf uns warteten. Auf dem Weg haben wir, weil Pe Geburtstag hatte, noch kurz in Köln gehalten und mit nem Sekt auf die nächsten 100 Lebensjahre angestoßen. Auch schön!
Gegen Abend dann kamen wir endlich auf dem Orsoyerberg an – schön Mama und Momo wiederzusehen! Dieses Gefühl ist unbeschreiblich und kommt so unvorhergesehen – ich war überwältigt, auch wenn ich knatschkaputt war und an nicht viel mehr als schlafen denken konnte. Schön wieder in dem Haus zu sein, in dem ich aufgewachsen bin, in meinem alten Kinderzimmer in meiner Lieblingsbettwäsche zu schlafen, das sich noch immer wie zu Hause anfühlt, mit meiner Familie bei nem Glas Prosecco im Wohnzimmer zu sitzen, ne Pizza aus Budberg zu essen wie in alten Zeiten und einfach das Gefühl zu genießen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein – wenn auch nur auf Zeit.
Momo hatte ich ja nun schon fast 1.5 Jahre lang nicht mehr gesehen und sie ist wirklich sehr alt geworden... Wenn ich Pech habe, wird diese unsere Begegnung die letzte sein und darüber darf ich gar nicht nachdenken, weil es mich so unendlich traurig macht. Nun sitze ich mit meinem Jetlag morgens um 7h wach im Bett, tippe diese Zeilen und höre wie sie wild bellt, weil sie draußen wieder irgendetwas gehört hat. Wie leer wird dieses Haus eines Tages sein... Traurig, so traurig dass mir die Tränen kommen! Mein Gott, wie melancholisch – Quintessenz: ICH FREUE MICH RIESIG WIEDER HIER ZU SEIN und würde gerne öfter heimkommen... Fühlt sich einfach irgendwie richtig an... Ich freue mich auf alle meine Freunde, die ich in den nächsten 2 Wochen werde treffen würden und bin unendlich dankbar dass mein Leben so ist wie es ist. Schwein gehabt! So, nun kann ich mich selbstzufrieden wieder hinlegen und versuchen noch ne Stunde zu pennen...

Dienstag, 8. Dezember 2009

Umzug

Der Umzug an sich ging dann heute Morgen relativ entspannt über die Bühne. Zwar war das Umzugsunternehmen die notorische australische Stunde zu spät dran, aber dafür waren die Jungs sehr in Ordnung, hilfreich und haben nen guten Job gemacht. So weit so gut... Nachdem die Wohnung in Woolloomooloo dann leergeräumt war, trafen wir uns in Coogee und natürlich kam ich mit meinem Auto als erste an. So wurde ich auch gleich von ner neugierigen alten Dame begrüßte, die sich als Elaine vorstellte und mir gleich mal die Hausordnung in die Hand drückte. Als Nachsatz kam dann noch sie sei die Sekretärin der Hausverwaltung... OK, ich freue mich auch Sie kennenzulernen. Wir haben zwar nen privaten Innenhof, aber da dürften wir auf keinen Fall Wäsche aufhängen, weil man ja in den Innenhof runterschauen kann von oben und gerade vom Treppenhaus aus wäre es ja dann eine Zumutung wenn sich jeder vorbeilaufende Mensch unsere Unterwäsche anschauen müsste... Warum gibt es in jedem Haus so eine Person, die leider so gar nichts im Leben zu tun hat, nur neugierig ist und dann allen anderen mit ihrer kleinkarierten Sicht der Scheibenwelt auf den Geist gehen muss? Und die interessantere Frage: Warum laufen die mir immer als erstes über den Weg?
So weit, so gut... da hatte ich noch ein Schmunzeln auf dem Gesicht und habe gute Miene zum bösen Spiel gemacht - bis Rumpelstilzchen dann komplett ausgerastet ist... Erst mal hat sie meine farbigen Umzugshelfer komplett ignoriert, obwohl sie sie freundlich gegrüßt haben. Wir haben das nicht gerne wenn "die" ihren LKW in der Auffahrt abstellen. Geht's noch? Erst mal haben "die" keine wirkliche Alternative es sei denn "die" müssen für jedes Möbelstück 200m die Straße hoch- und dann wieder zurücklaufen und außerdem kann die Alte sich mal um ihren eigenen Scheiß kümmern! Dumm ist, dass die beiden bei der Abfahrt eine Blume überfahren haben - BLUME! NICHT STRAUCH, BAUM oder seltene Kaktee! Da hat sich dann eben Rumpelstilzchen von der besten Seite gezeigt und sich nun auch noch mit mir angelegt... das sei ja mein Veschulden dass die beiden über die Blume gefahren wären. Da hätte ich ja aufzupassen dass die alles ordentlich hinterlassen.. BLABLABLA... Darum haben wir "die" nicht gerne in der Auffahrt stehen - wir geben uns hier Mühe alles schön zu halten und "die" behandeln unser Eigentum respektlos... Und ich dachte, Alan wäre schlimm gewesen mit seinem Gezeter als ich nach dem Sandsturm nicht jedes einzelne Blatt seiner heißgeliebten Balkonpflanzen abgestaubt habe... hahaha, ich hatte so was von keine Ahnung! Elaine schlägt dem Faß den Boden aus! Ich freue mich schon auf ihr Aufeinandertreffen mit Charlotte - das wird mir ein Fest, weiß ich doch schon heute was da kommen wird... Ich bin vorbereitet, bringe meinen Klappstuhl und nen Eimer Popcorn mit. Hoffentlich bekomme ich das vor meinem Abflug noch zu Gesicht, sonst verpasse ich den Klamauk des Jahrtausends!
Noch sitze ich in der alten, mittlerweile leeren Wohnung - daher auch noch der Internetanschluss. Morgen Abend putzen wir den Rest und schleppen die übrigen Klamotten rüber und dann findet am Donnerstag die Schlüsselübergabe statt... Bis das Internet dann verbunden ist, dürfte es bis zu 10 Tage dauern, aber damit kann sich ja dann Charlotte herumschlagen. Wundert Euch also nicht falls ich auf Emails oder ähnliches in den nächsten Tagen nicht antworte. Falls was Dringendes ist, schreibt mir bitte auf die Firmenemail: DThies@simms.com.au oder schickt mir ne SMS +61 434 628 715

Die hat sie doch nicht alle!

So, gleich mal Butter bei die Fische! Die Immobilienmaklerin, die uns betreut hat - ich korrigiere: uns NICHT betreut hat - hat sie doch nicht alle! Wenn die mir jemals vor die Flinte laufen sollte... Prost Mahlzeit! Vor ungefähr 3 Wochen haben wir unsere Kaution für die Wohnung in Coogee hinterlegt und mussten dann erst mal Urzeiten der Bestätigung des Zahlungseingangs hinterherlaufen, für den wir bis heute noch keine Quittung haben. Nach dreimaligem Nachfragen gab es dann per Email ein:"Ja, alles ok.". WTF?!?
Na egal, damit kann man ja noch leben... dann plötzlich Funkstille, was besonders beruhigend ist wenn man noch keinen Mietvertrag unterschrieben hat, weil die Kaution als Garantie gilt dass man die Wohnung auch bekommt...wird einem so gesagt... Könnte sein, könnte aber auch nicht sein. Vielleicht nimmt der Immobilienmakler mehr als eine Kaution an?!? Weiß man das? NÖ! So kündigt der geneigte Australier dann gerne seinen bestehenden Mietvertrag und harrt geduldig bis faul der Dinge, die da kommen mögen. Eine Einstellung, die weder Engländern noch Deutschen liegt. Wir haben uns schon auf der Straße, im Hotel oder bei Freunden und unsere Möbel in nem ollen Lager gesehen... Da kann man ja doch mal 2 Tage bevor der Mietvertrag beginnen soll, nachfragen was jetzt Stand der Dinge ist. Wieder Schweigen im Walde... nach mehreren Anrufen, hinterlassenen Nachrichten auf dem AB und Emails bekam Charlotte dann eine Antwort:" Ich habe viel zu tun und es ist nun wirklich nicht schwierig einen Mietvertrag zu unterschreiben. Ich kann am Montag um 16:30 eine halbe Stunde freimachen." Hat die Alte Fieber oder geht's noch?!? Jetzt hat die alte Kuh über 2 Wochen Zeit uns zu erklären was überhaupt so passiert, ihre Gedanken mit uns zu teilen oder sich mit uns auf einen Termin zu einigen - weil wir ja nun auch beide arbeiten und uns entsprechend organisieren müssen - und dann rührt sie keinen Finger, schreibt nicht mal ne kurze Email mit dem Ablaufplan (NEIN, Gedanken kann ich nach wie vor nicht lesen!) und tut dann auch noch so als hätten wir um ne Audienz beim Papst gebeten. Kundservice hoch 10, Kommunikation auf allerhöchstem Niveau - da können sich sogar Eplus und die Telekom noch ne Scheibe von abschneiden! Hin und her - halt, da stimmt was nicht an der Geschichte...denn das bedeutet, sie hätte sich noch einmal gemeldet oder ansatzweise auf irgendetwas reagiert, sei es die falsch berechnete Miete, Kaution oder aber die Dauer des Mietvertrags, den sich auch noch danebengesetzt hat. Was die angefasst hat, ist schiefgegangen! Deutlich überfordert mit ihrem Job, die Alte! Wir hatten beide am Montag Nachmittag keine Zeit, haben dann Montag Morgen stattdessen vorgeschlagen und - richtig - keine Antwort bekommen so dass wir wohl oder übel irgendwie dann um die von ihr diktierte Uhrzeit aufschlagen mussten. Nun - Trommelwirbel... - Wer war nicht da?!? Genau... Den Vertrag haben wir nun trotzdem unterschrieben und zwar bei der Rezeptionistin. Wenn ich die Trulla in die Finger kriege...

Sonntag, 22. November 2009

Strandtag

Gestern war das Wetter mal wieder so gut dass Marlies und ich gleich nach dem Boxen um 10:15 zum Strand sind. Martijn hat sich dazugesellt und Jodi hatte witzigerweise irgendwie das perfekte Timing und mich angerufen als wir gerade unsere Strandtaschen aus dem Kofferraum nehmen wollten. Sie war beim Yoga, hatte gleich Lust mitzukommen, aber leider keine Sachen dabei. So habe ich sie mit einem Handtuch versorgt und Madame ist dann schön in Unterwäsche schwimmen gegangen - sehr lustig zwischen all den Leuten, die sich in normaler Bademode am Strand breitgemacht haben... Das Wasser hat ungefähr 19° und wird auch im Sommer nicht mehr viel wärmer - perfekt also! Nachdem Marlies dann erst Anzeichen von Sonnenbrand auf ihrer weißen Haut zeigte sind wir gemeinsam kurz zur neuen Wohnung gelaufen, damit die beiden auch wissen wo sie uns besuchen müssen. Jodi wusste ja bereits wohin und so lief sie voran. Gut so, denn nun kenne ich noch einen kleinen Trampelpfad, der sich als ausgezeichnete Abkürzung herausgestellt hat! Nun weiß ich nicht nur wie der Appartmentkomplex von außen aussieht, sondern weiß auch welche Wohnung unsere sein wird. Yippie!! Ich kann es nach wie vor kaum erwarten, aber Geduld war ja noch nie meine Stärke!
Zurück bei Marlies und Martijn haben wir es uns auf der Dachterrase bequem gemacht und schließlich der Versuchung nachgegeben: um 17h fängt die Pizzeria unten an zu backen und der Geruch war einfach so unwiderstehlich... also haben wir Pizza bestellt.
Heute findet ja das Pearl Jam Konzert statt, auf das ich mich schon seit Ewigkeiten freue. Ruki, Ephrem und Amador schlagen gegen 14:30 auf und wir wollten erst noch ein paar Bierchen in der Light Brigade trinken. Von dort aus können wir gemütlich zum Football-Stadion in Moore Park laufen, wo das Konzert stattfindet. Aber was stelle ich vorher an? Irgendwie bin ich schon wieder vor 9 Uhr aufgewacht... Hm... Schnorcheln in Clovelly... ich warte nur darauf dass Charlotte und Jodi aufstehen... Das wäre der perfekte Start in diesen Sonntag...

Donnerstag, 19. November 2009

Wohnung gesichert

Wir haben die Wohnung bekommen!!! Witzigerweise haben uns beide Agenturen, bei denen wir uns für je eine Wohnung beworben haben, das Angebot gemacht und wir haben uns für die größere sowie gleichzeitig billigere entschieden. Umgezogen wird am 8. Dezember - alles kommt nun so rasend schnell... Schön ist, dass Charlotte und ich umziehen, ich dann im Grunde 4 Tage später nach Deutschland fliege und nach Weihnachten in ein neues Zuhause zurückkehren werde. Spannend! Unser dümmlicher Vermieter wurde von Charlotte informiert dass er als Referenz in sämtliche Formulare eingetragen wurde, was dazu führte dass dann bei ihm der Groschen gefallen ist... Wie, Ihr zieht aus?!? Hallo???? Hatten wir eventuell darüber gesprochen dass die Mieterhöhung nicht in Frage kommt?!? Leider handelt es sich bei ihm nicht um selektive Wahrnehmung, sondern Dummheit. Nun muss er einen neuen Teppich verlegen, den Ofen reparieren oder sogar austauschen und das beste: er hat nen Flug nach Argentinien gebucht, den er nicht verschieben kann/will, und muss nun eine Agentur einschalten. Schön zu sehen dass die $60 pro Woche, die er sich zusätzlich erhofft, erst mal schön ausgegeben werden für Dinge, die er sich nicht hat träumen lassen. Vollidiot! Gute Show... fühle mich mal wieder wie Waldorff und Stadler in der Loge der Muppetshow - hat irgendwer Popcorn zur Hand?
Nun zur neuen Wohnung: ich selbst habe nur Fotos online gesehen und verlasse mich voll und ganz auf Charlotte's Urteil. Die 1. Woche Miete haben wir schon bezahlt, ganz bald werden Kaution und ein weiterer Monat Miete fällig, weshalb wir mal wieder geschmeidig am Existenzminimum herumkrebsen diesen Monat. Umzug, professionelle Reinigung der alten Wohnung, Verzögerung der Kautionsrückzahlung etc. fordern ihren Tribut, aber wir werden nur noch 5 Minuten vom Strand entfernt wohnen und darauf freue ich mich riesig. Die neue Wohnung hat ebenfalls 2 Schlaf- und Badezimmer sowie einen Autostellplatz. Darüber hinaus haben wir unsere eigene kleine Terrasse, einen Balkon und einen Pool im Apartmentkomplex. Von außen sieht das ganze aus wie ne Ferienanlage...
Unsere neue Adresse lautet:
27/4-8 Edgecumbe Av
Coogee 2035 NSW
Ich geh dann mal Kisten packen...

Sonntag, 15. November 2009

Wohnungssuche in Coogee

Letzte Woche hat sich unser Vermieter überlegt die Miete ab Januar auf $720 die Woche (!) zu erhöhen... Da das an Wucher grenzt und der ohnehin nen Schaden hat, haben Charlotte und ich nicht lange gefackelt und uns nach einer neuen Wohnung umgeschaut. Coogee war einer der Stadtteile, der für uns beide gleich in Frage kam, und so begann die Suche eines Abends über nem Gläschen Wein. Die ein oder andere Onlineanfrage wurde abgeschickt und da Besichtigungstermine leider meistens nur am Wochenende stattfinden, musste Charlotte somit am Samstag allein losziehen - ich war ja in Forster. Gesagt, getan... 3 Wohnungen hat sie sich angeschaut und sich für 2 beworben. Eine ist ihr absoluter Favorit und ich habe bisher selbst nur Fotos online gesehen, vertraue ihr aber blind und werde morgen mit ihr gemeinsam zur Agentur fahren um die Kaution zu hinterlegen. Wenn alles gutgeht ziehen wir noch vor meinem Deutschlandurlaub um und tauschen die Cityskyline gegen unmittelbare Nähe zum Strand... eine Lifestyle-Entscheidung, die natürlich gerade im herannahenden Sommer wie gerufen kommt! Silvester werden wir dennoch auf unserer jetzigen Dachterrasse feiern, da wir ja noch immer Connections im Haus haben - sei es durch Anke, Hannes oder Alan, unsere Nachbarn... Unser leicht unterbelichteter Vermieter wird sich noch umschauen, denn ich bezweifle sehr dass er so viel Miete von jemand anderem bekommen würde zumal er nicht vorhat einen neuen Teppich zu verlegen - und der war schon fällig bevor Jade und Evan eingezogen sind. Nun ja, man kann ihm nicht helfen. Er ist eben einfach etwas zu geldgierig, gleichzeitig aber leider auch weniger intelligent... da lehne ich mich entspannt zurück sobald wir morgen unsere Unterlagen eingereicht und hoffentlich das OK für die neue Wohnung bekommen haben... Daumen drücken!

Forster

Meine Nachbarin Anke hatte sich überlegt, am Triathlon in Forster teilzunehmen. Vor Wochen schon hat sie mich gefragt ob ich mitfahren würde und so habe ich mir Freitag freigenommen und wir haben uns ins Auto gesetzt um etwa 4 Stunden nördlich von Sydney den kleinen Küstenort Forster zu erforschen. Schön war's! Ich fühle mich sehr erholt und kann nur sagen dass ein derartiger Tapetenwechsel - wenn auch nur für 2.5 Tage - wie in Miniurlaub ist. Schön... Samstag haben wir überwiegend am Strand verbracht und Sonntag dann war sie der Meinung 2km schwimmen, 60km radfahren und 15km laufen zu müssen... Selbst schuld, ich habe es mir mit einem Buch gemütlich gemacht und das tolle Wetter genossen. Verstehen werde ich Motivationen für derartige Monotonie niemals, aber gut... jedem das seine. Wir hatten jedenfalls ein schönes Wochenende.
In unserer Unterkunft habe ich dann Helga, Hilda und Schultz kennengelernt und fleißig Fotos gemacht - wie geil ist das denn bitte?!? Die Hotelmanager sind nicht deutsch und haben auch keine deutschen Freunde, Bekannten oder sonst was...dafür aber 3 Trolleys, die mit zum Inventar gehörten und eben zu meiner großen Begeisterung diese Namen trugen. Ich hatte einen mittelschweren Lachkrampf, wie sich der ein oder andere wohl vorstellen kann und werde heute Nacht sicherlich von den 3 Kollegen träumen... Ich bin mir im Moment noch nicht sicher wer von den dreien der Coolste ist, tendiere aber stark zu Schultz. Das mag nun wieder an anderen Dingen liegen, aber irgendwie liegt mir der Name... :)

Sculptures by the sea

Wie in jedem Jahr hat auch diesmal wieder die Ausstellung 'Sculptures by the Sea' am Strand zwischen Bondi und Tamarama stattgefunden. 2 Wochen lang kann man Skulpturen auf dem Wanderweg, der die beiden Strände verbindet, bewundern und so haben wir uns letztes Wochenende in die Menschmassen gestürzt. Glück mit dem Wetter hatten wir auch - am Samstag waren es mal wieder knapp 30° und wir haben sogar ein bißchen Farbe bekommen. Man könnte den ganzen Tag damit verbringen sich die Skulpturen anzusehen, aber da ich kein Freund von vielen Menschen auf einem Haufen bin - noch weniger wenn sie sich an einem warmen Tag auf einem weniger als 2m breiten Gehweg aneinander vorbeipressen - haben wir nicht mehr als 3 Stunden hier verbracht. So konnte ich leider nicht alle Ausstellungsstücke anschauen und hatte danach nicht mehr die Gelegenheit, weil die Veranstaltung schon wieder vorbei ist. Gelohnt hat es sich aber auf alle Fälle und ich bedauere im Nachhinein dass ich nicht einfach einen Tag freigenommen habe um unbehelligt so viel Zeit in Anspruch zu nehmen wie ich gewollt hätte... Zu spät - vielleicht nächstes Jahr?!

Dienstag, 3. November 2009

Melbourne Cup

Und wieder mal war es so weit: Melbourne Cup Day und ganz Australien fängt spätestens um 12h an zu trinken, geht in einen Pub zum Mittagessen, fläzt sich in die Sonne oder vertreibt sich die Zeit bis 15h anderweitig - vor allem mit Wetten. Melbourne Cup ist das berühmte Pferderennen über 3200m, dem sich keiner entziehen kann. Ein fester Bestandteil australischer Kultur gibt sämtlichen Firmen (vielleicht allen außer Ingram) die Entschuldigung, Lunch für die Belegschaft zu organisieren, Bier und Sekt auszugeben und das Rennen auf einer Großleinwand zu zeigen. Schlägt es dann 15h beginnt das Rennen und es ist genauso schnell vorbei wie es gestartet ist... all die Vorbereitung schon 3 Stunden vorher ist in 3 Minuten dahin... Egal, ich hatte Anfängerglück und habe mal schön $98 gewonnen!!! Wooohoo - Shocking hat das Rennen gemacht und ich habe richtig gewettet. Da ich natürlich genauso gut im Geld ausgeben bin wie im einkassieren ist es auch schon wieder weg - aber so ist das eben beim Melbourne Cup. Ich bin mittlerweile zu Hause und muss sagen dass ich doch einiges an Arbeit in diesen besonderen Tag habe quetschen können. Nun sitze ich zufrieden auf meinem Bett und tippe ein paar Zeilen bevor ich mich auf meinen Balkon setze und das schöne Wetter genieße. Wir haben nämlich heute den ersten richtig heißen Tag und über 30°.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Charlotte's Geburtstag

Wow, schon wieder ist der Monat so gut wie vorueber und ich habe es nicht wirklich geschafft meinen Blog auf dem Laufenden zu halten. Dabei ist doch soooo viel passiert... oder gerade deswegen?!?

Charlotte hatte diesen Monat Geburtstag - passenderweise am selben Tag wie meine suesse Momo, die in Deutschland sicherlich auch mit nem Knochen gefeiert hat. Fuer Charlotte hatten wir uns was besonderes ausgedacht. Unsere Freundin Jodi hat gluecklicherweise kurzzeitig in wunderschoenes Apartment in Coogee direkt am Strand gehabt - so haben wir die Bude am Vorabend mit Champagnerflaschen in der Hand gestuermt und es uns auf dem Balkon bequem gemacht. Bubblies, dazu lecker Kaese und Cracker... herrlich! Wir hatten sogar noch Glueck und konnten ein paar vorbeiziehende Wale beobachten. So lasse ich es mir gefallen! Wir haben also die Aussicht genossen und sind dann einmal den Strand entlanggeschlendert um zum Dinner in eines der Restaurants zu gehen. Eine sehr schoene Einstimmung auf einen vielversprechenden Geburtstag, der als Ganztagesevent geplant war... und Charlotte wusste von NICHTS!! hehehe



Am naechsten Tag hatten wir ursprünglich vor, den Sonnenaufgang in Coogee anzusehen. Als wir uns dann aber um 6h aus dem Bett gequält haben, regnete es in Strömen und ich sah schon all unsere tollen Pläne für den Tag dahinschwimmen. Also sind wir erst zurück ins Bett um noch ein Ründchen zu schlafen, hatten dann aber Glück dass es aufhörte zu regnen. So haben wir erneut die tolle Aussicht genossen und sind dann mit ein paar Freunden zum Brunch gegangen. Im Anschluss hatten wir Lawnbowling organisiert. Das ist ein Rentnersport, der Boccia gleicht... Man rollt etwa kanonenkugelgroße leicht eiförmige Kugeln möglichst nah an einen kleinen Ball heran und kassiert dafür Punkte. Nun ist die Kugel nicht nur eiförmig, sondern hat auch noch ein Gewicht eingebaut, so dass sie in eine Richtung eiert... Ziemlich witzig... Besonders wie man sich bücken muss um die Kugel ins Rollen zu bringen! Wir hatten schon vorher mal beobachtet dass viele Australier so ihren Sonntag verbringen - nicht nur Renter, sondern auch viele junge Leute. Auch wir hatten Spaß ohne Ende und werden sicherlich noch mal zum Lawnbowlen gehen. Genau wie die anderen hatten wir ein paar Gläschen Gin & Tonic und haben die Sonne genossen, die sich mittlerweile entschlossen hatte zu scheinen.


Das Highlight des Tages war unser Sonnenuntergangsdinner auf Fort Denison, das auf einer der vielen kleinen Inseln, die sich über den Hafen Sydneys verteilen, befindet. Im Jahre 1857 gebaut und zunächst als Gefängnis für Wiederholungstäter benutzt, wird es nun von einem ausgezeichneten Cateringservice als Restaurant verwendet. Fort Denison ist Teil des Nationalparks und man kann nur mit dem Wassertaxi dorthin gelangen. Die Insel ist winzig und alles in allem können nicht mehr als 50 Personen auf einmal zum Dinner kommen.



Da nicht all unsere Freunde den ganzen Tag Zeit hatten, sind immer wieder Leute dazugestoßen oder eben wieder gegangen. Schön, dass zumindest jeder an einem Teil von Charlotte's Geburtstagsaktivitäten teilgenommen und mit ihr gefeiert hat. Da sie ohnehin nicht wusste was nach dem Bowling geplant war, hat sie ne Augenbinde bekommen und wir haben sie unter verwunderten Blicken der Öffentlichkeit mal schön an Circular Quay entlanggeführt. Hätte sie gewusst wie die Leute gestarrt haben, hätte sie uns umgebracht... aber sie konnte es zum Glück nicht sehen - so hatten Jodi und ich besonders viel Spaß.

Fort Denison war mein persönliches Highlight und sehr gut organisiert von unsere lieben Freundin Jodi, die genau weiß was man braucht wenn man dort ankommt und sich wie ein König fühlt: genau, ein Gläschen Sekt um auf die Welt, unser tolles Leben und natürlich Charlotte's Geburtstag anzustoßen. Wir hatten ein paar schöne Stunden dort, gutes Essen und einen unvergesslichen Sonnenuntergang mit Hafenbrücke und Oper im Vordergrund... das alles vom Wasser aus ist schon ein Erlebnis, das man kaum noch toppen kann.




Samstag, 3. Oktober 2009

ARN Awards Night

Die ARN Awards Night ist so was wie die Oscarverleihung der IT-Industrie. An einem Donnerstagabend trafen sich dann die üblichen Verdächtigen aus Distribution und Resellerland im Hilton in der Innenstadt zu Sektempfang, 3-Gang-Menü und Awards-Verleihung. Im Grunde ist die gesamte Veranstaltung eine Farce, weil nämlich immer diejenigen gewinnen, die die meiste Kohle für Anzeigen im ARN-Magazin ausgeben. Mein Arbeitgeber Simms hat aus diesem Grunde eben auch nichts gewonnen. Leider hat mein alter Arbeitgeber gleich 3 Awards abgezockt... Trotzdem war es ein witziger Abend, denn es ist doch immer wieder interessant zu beobachten wie sich Leute aufblähen und Müll von sich geben. Aufgeblasenene Pfauen!! Wenn sie dann noch aufgebrezelt (also verkleidet!) sind, muss ich nach einem Glas Sekt auch hin und wieder mal laut lachen, was den ein oder anderen irritiert haben mag... Das Aufbrezeln war zuerst ein Problem für mich - hatte ich doch wenig Bock nach der Arbeit nach Hause zu fahren und mich in ein Cocktaildress zu werfen, die Haare zu machen und Makeup aufzulegen. Gelohnt hat es sich aber allemale, denn von den 600 Leuten, die dort waren, wurden Fotos auf dem roten Teppich gemacht. Insgesamt sind nun 36 auf der ARN-Homepage veröffentlicht und ich bin auf 2 davon. Ha, mein weißes Kleid hat doch eingiges hergemacht. Das hängt jetzt aber erst mal wieder im Schrank und darf sich ein Jahr ausruhen...

Dienstag, 29. September 2009

Sandsturm

So was habe ich ja überhaupt noch gar nicht erlebt!! Wahnsinn! Roter Sand, Staub und das alles im Sonnenaufgang - die ganze Welt war orange. Schon unheimlich, aber phänomenal...

Es gibt einige Leute, die Fotos gemacht haben. Unter folgendem Link könnt Ihr Euch mal nen Eindruck machen:

http://www.flickr.com/photos/tomhide/3945958990/

Sonntag, 6. September 2009

457

Gestern war hier mal wieder ne ordentliche Party im Gange und wir haben auch alle direkten Nachbarn eingeladen. Die sind auch alle fröhlich vorbeigekomen so dass sich also niemand über eventuellen Lärm beschwert hat - und die sind alle wirklich sehr in Ordnung! Es sieht also so aus als würde der Gießkannenschreck, der mir irgendwann letztes Jahr ne Verwarnung von der Hausverwaltung eingebracht hat, woanders wohnen. Gut so - ich hoffe, er wohnt ganz am anderen Ende des Flures!

Charlotte hat ihr Visum genehmigt bekommen und das war der Grund für unsere Party. Ihr 457 ist durch und damit darf sie theoretisch 4 Jahre bleiben. Sehr schön, so muss ich mir vorerst schon mal keinen neuen Mitbewohner suchen. Da wir uns so gut verstehen wäre es auch nur schade gewesen wenn sie wieder hätte gehen müssen. Insgesamt waren mal wieder so um die 30 Leute da und wir haben gegrillt. Der Winter ist vorüber, es war brüllend heiß gestern tagsüber und wohl auch heute. Davon habe ich allerdings weniger mitbekommen, weil das letzte Bier, das ich aus meiner Badewanne gefischt habe, dann doch irgendwie schlecht gewesen sein muss. Zum Glück hatten wir schon nachmittags angefangen zu feiern so dass wir dann gegen 2h im Bett waren - also gar nicht mal so spät. Trotzdem ist das natürlich genug Zeit sich das ein oder andere Bierchen hinter die Binde zu kippen, sich mit den vielen lieben Gästen zu unterhalten und sich die Seele aus dem Leib zu tanzen. Eine schöne Party war's und das Aufräumen war heute auch gar nicht so schlimm.

Heute Abend kommen dann Hannes und Konsorten vorbei um Charlotte, Felix und mir beim Restevernichten zu helfen. Ich habe nicht vor, den Rest der Woche Hähnchenspieße zu futtern...

Ach ja, Felix... Felix ist nun schon eine Woche hier und bleibt auch erst mal bis er ne eigene Wohnung mit seinen Freunden, die irgendwann im November ankommen, gefunden hat. Er beginnt nächste Woche sein Studium hier in Sydney und ist auch erst mal 2.5 Jahre hier. Wer weiß ob ich noch hier bin wenn er fertig ist, aber immerhin habe ich wieder einen netten Menschen gefunden, der eine Weile da sein wird. Wieder Glück gehabt!

Weniger Glück hatte ich allerdings mit meinem Auto, das am Freitag der Meinung war mal ordentlich viel Qualm aus der Motorhaube zu blasen und zu überhitzen. Weniger witzig zumal ich eigentlich fürs nächste halbe Jahr keinen Autokauf eingeplant hatte. Ich habe den Wagen übers Wochenende auf der Arbeit gelassen und werde morgen einen Termin in der Werkstatt machen. Vielleicht habe ich ja Glück und meine Kollegen Amador und Jannie haben Recht dass es diesmal nur der Schlauch zur Kühlung ist, der undicht ist... Das wäre natürlich gut und ich käme mit nem blauen Auge davon. Also fleißig Daumen drücken!!

Sonntag, 23. August 2009

Bundeena

Nach einem gelungenen Spieleabend mit reichlich Wein bei Nachbarin Anke, waren Charlotte und ich heute Morgen nicht in der allerbesten Verfassung aufzubrechen - geschweige denn zeitig. Wir wollten runter ins Shire fahren, weil Jade Geburtstag und zum Dinner eingeladen hat und aus der Fahrt dort hinunter gleich einen ganzen Tagesausflug machen. So gegen 13h sind wir dann auch schon losgefahren... Es war wunderschönes Wetter heute! Der Winter scheint endgültig vorbei zu sein. Die Sonne hat geschienen und man konnte schon wieder im Tshirt herumlaufen. Dafür kann man Australien wirklich lieben.

So haben wir uns ins Auto gesetzt, wie immer auf dem Weg ins Shire Reisepass dabei und Southern Cross Tattooaufkleber auf dem Oberarm, und die Brücke in eine andere Welt überquert. Schön ist es dort unten wirklich - nur eben anders...

Wir waren in Cronulla zum Abendessen verabredet, also haben wir da mein Auto geparkt und die Fähre nach Bundeena genommen. Eine süßes kleines grün-gelbes Bötchen hat uns in 20 Minuten ans andere Ende der Bucht gefahren, wo das 2000 Seelen-Dörfchen mit bester Aussicht aufs Wasser liegt. Es ist komplett vom Royal Nationalpark eingegrenzt und es gibt viele schöne Wanderwege. Wir haben uns für heute nur einen aussuchen können, da die Zeit ja etwas knapp war. Am Jibbon Beach entlang führte ein etwa schulterbreiter Pfad durch den Busch, an einem versteckten kleinen Strand und später an Klippen entlang zu Jibbon Head raus. Von dort konnte man die City Skyline in weiter Ferne sehen, die Natur genießen und sich auf das Zwitschern der Vögel und die Brandung konzentrieren... Herrlich, fast wie ein kleiner Urlaub. Auf dem Rückweg zur Fähre ging auch noch die Sonne unter, so dass der Tag nach etwas holprigem Start doch noch wunderschön geendet hat. Zurück in Cronulla haben wir uns dann mit Jade, Evan und den übrigen Geburtstagsgästen in einem Thai-Restaurant zum Dinner getroffen um den Abend schön ausklingen zu lassen. So lasse ich es mir gefallen...

Mittwoch, 5. August 2009

Christmas in July

Vor lauter Besuch, Sport und anderen Dingen bin ich gar nicht dazu gekommen über unsere Xmas in July Party zu berichten. Gemeinsam mit meiner deutschen Nachbarin Anke hatte ich vor einiger Zeit geplant mal wieder ne Party steigen zu lassen und da hat sich das Motto Christmas in July angeboten. Da es ja dann hier in Australien endlich mal kalt genug für Glühwein und Co ist, wird das hier ganz heftig gefeiert. In den Blue Mountains etwa findet jedes Jahr ein Festival statt und zieht Menschenmassen an. Da noch Zuckerhüte übrig waren, habe ich mich breitschlagen lassen eine Feuerzangenbowle zuzubereiten, die auch wunderschön blau in der Küche gebrannt hat...

Wir haben in beiden Wohnungen gefeiert, jeder Gast hat was zu essen und zu trinken mitgebracht, die Wohnungen waren weihnachtlich dekoriert und die Leute, die da waren, haben sich super verstanden. Alles in allem eine sehr gelungene Party mit Köstlichkeiten aus aller Herren Länder. So haben die Engländer etwa Mince Pies und Christmas Cakes mitgebracht, von uns Deutschen gab es Glühwein, Feuerzangenbowle und Truthahn. Ja, Truthahn! Ich kann stolz verkünden dass mein Ofen einen Truthahn zustande gebracht hat, der mal richtig lecker war!

Wir haben nachmittags angefangen zu feiern und haben jeder einen Becher Glühwein oder Feuerzangenbowle mit auf die Dachterrasse genommen, wo wir den Sonnenuntergang beobachtet haben. Perfekt dass es ein wunderschöner Sonnenuntergang hinter der Skyline der Stadt war und der Regen erst am Sonntag kam - manchmal hat man eben Glück! Wir haben ewig gefeiert und keiner meiner Gäste wollte so recht nach Hause. Insgesamt waren wir wohl etwa 60 Leute, 30 von mir und Charlotte und dann 30 von Anke und ihrem Mitbewohner. Ich kann mich nicht erinnern wann ich ins Bett gefallen bin, nur dass Philo und Jodi mal wieder die letzten waren und ich am nächsten Morgen mit nem ordentlichen Kater aufgewacht bin. Zu putzen war nicht besonders viel - alles ist recht zivil über die Bühne gegangen und den einen Rotweinfleck auf dem Teppich kriegen wir schon irgendwie irgendwann raus... Sonntag Abend dann, nach überstandendem Kater, haben wir das perfekte Wochenende mit einem Besuch des Musicals Chicago abgerundet und damit Jodi's Geburtstagsgeschenk eingelöst. Sehr sexy, all die halbnackten Jungs und Mädels auf der Bühne!

Sonntag, 26. Juli 2009

Geburtstag

Meine Mitbewohnerin Charlotte hat die Organisation meines Geburtstags übernommen, den ich ursprünglich ja gar nicht feiern wollte, weil ja am Tag darauf die große Christmas in July Party stattfinden sollte. Sie war der Meinung das ginge ja mal gar nicht – wenn man ne zusätzliche Gelegenheit zum Feiern hat, solle man die auch wahrnehmen. Gesagt, getan... Mir wurde im Nachhinein berichtet dass weit über 100 Emails hin- und hergegangen sind bis meine Geburtstagsüberraschung stand. Beeindruckend und schön zu wissen, dass ich hier schon so viele liebe Freunde kennen gelernt habe, die mir einen unvergesslichen Abend bereiten wollten und haben.
Ich wusste von nichts ausser dass wir Freitag Abend ausgehen würden. Wie gewöhnlich habe ich Freitag Morgen meine Jeans angezogen – Casual Friday auf der Arbeit – als Charlotte gleich mal interveniert hat und meinte, ein Rock sollte es schon sein und auf gar keinen Fall Jeans. Und ich sollte bitte nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren, damit ich nicht auf dem Rückweg im Stau stehen und zu spät zu meiner Party kommen würde. Ein Zug in die Innenstadt wäre perfekt und sie würde mir dann sagen wo ich aussteigen soll. Spannend... Also habe ich gehorcht, mir einen schwarzen Rock aus dem Kleiderschrank gefischt und mich in ein Taxi gesetzt, denn für den Zug war es zu spät nachdem Charlotte und Pe, die im Moment zu Besuch ist, mir ein 1a Frühstück gezaubert hatten - sogar mit Brötchen aus der deutschen Bäckerei – und ich meine 3 Millionen Geschenke ausgepackt hatte. Ein perfekter Start in einen unvergesslichen Geburtstag!
Auf zur Arbeit, der übliche Kram, ich habe allerdings einen Apfel-Rhabarber-Kuchen und ein Ständchen vom gesamten Kollegium bekommen...Zu Mittag wurde ich von meinem Kollegen Amador zu einem Pide eingeladen und habe auch noch Blumen von ihm und Kollegin Ally abgestaubt – Glückspilz der ich bin... Wohl wissend dass Charlotte ja meine Überraschung geplant hatte, habe ich versucht was herauszufinden, beispielsweise wer denn überhaupt kommen würde, und habe dann gleich mal Ams versucht ins Verhör zu nehmen. Das hat weniger gut geklappt, weil er überzeugend gelogen hat dass er leider nicht würde kommen können, weil er schon seit Ewigkeiten eine Verabredung mit anderen Freunden hatte, aber dass er am nächsten Tag zur Christmas in July Part erscheinen würde. Hmmm... so war ich also kein Stück schlauer und immer noch der Meinung ich würde irgendwann in den Zug Richtung Innenstadt steigen und hoffentlich rechtzeitig erfahren welche Haltestelle meine sein würde... wie sich herausstellte, sollte ich nicht den Zug nehmen, sondern von Ams nach Hause gefahren werden – so viel zum Thema Jeans... ich hätte mich also nach der Arbeit noch zu Hause umziehen können! Grmpf, den Rock hatte ich dann also umsonst den ganzen Tag an...
Kurz auf Pe und Charlotte gewartet, dann ab ins Taxi nach... ja, ich habe natürlich meine Ohren gespitzt und mal wieder NICHTS rausgefunden, weil Charlotte dem Taxifahrer nur eine Straße genannt hat und so war ich noch immer völlig ahnungslos wo wir meinen Geburtstag feiern würden, wer kommen würde und was wir überhaupt machen würde... hoffentlich Abendessen, denn ich hatte Hunger! Abgesetzt wurden wir dann an Macquarie Street in der Nähe der Oper und dann ging mir ein Licht auf: Ice Bar! Wooohooo!!! Da wollte ich immer schon mal hin und wie es so oft ist, hatte ich es einfach noch nicht geschafft – dafür muss sich ja auch irgendwie eine Gelegenheit ergeben... Ice Bar ist -15° kalt, man bekommt Mäntel und Handschuhe und die Cocktails werden in Eisbechern serviert. Die Bar selbst ist sehr klein und fasst gerade mal 20 Leute. Es sind unzählige wunderschöne Eisskulpturen ausgestellt und das Licht ist bläulich – super Atmosphäre und man ist nach der halben Stunde, die man bleiben darf, garantiert schockgefrostet... Charlotte hatte in der normalen Bar im Erdgeschoss zunächst einen überraschend großen Tisch reserviert. Um meine Verwirrung noch perfekt zu machen, hat sie 6 Cupcakes gekauft... Nun waren ja Pe, Charlotte, Amador und ich schon da – also wären noch 2 Cupcakes übrig geblieben, aber wir hatten Platz für knapp 20 Leute an dem Tisch, den sie reserviert hatte... Hm....
Nach und nach tauchten meine australischen Freunde auf – einer nach dem anderen und ich habe mich über jeden gefreut wie ein kleines Kind. Es ist ein wunderschönes Gefühl zu wissen dass sich wirklich jeder einzelne von ihnen Zeit genommen hat zumindest auf einen Drink vorbeizukommen, auch wenn sie an dem Abend noch andere Verpflichtungen hatte, wie beispielsweise Besuch aus Europa durch Sydney zu führen... Gut 15 Leute waren da um auf meinen Geburtstag anzustoßen bevor wir dann zu zwölft in die Ice Bar sind. Danach haben sich noch 4 Leute verabschiedet, es ging mit den verbleibenden 6 wieder in ein Taxi und ab – ja wohin? Wieder habe ich meine Ohren gespitzt und NICHTS rausgefunden, weil Jodi einfach nur meinte, unser Taxifahrer sollte dem anderen Taxi folgen... Das hat der dann nicht so gut hinbekommen und ist irgendwann falsch abgebogen, so dass Jodi ihm doch noch sagen musste wohin... Australia Square! Yay... Summit!!! Das sich drehende Restaurant mitten in der Innenstadt auf der 47. Etage mit der perfekten Aussicht auf Sydney bei Nacht. Was für eine gute Idee! Als ich aus dem Lift stieg waren wieder neue Überraschungsgäste da: Diesmal saßen Jade und Evan schon am Tisch und haben auf uns gewartet... Das Essen war genauso gut wie die Aussicht und auch der Wein hat uns ausgezeichnet geschmeckt. Ein rundum gelungener Abend, der mir gezeigt hat wie viele liebe Freunde ich hier in der kurzen Zeit schon gefunden habe. Meine Familie und die ganzen deutschen Freunde (bis auf Pe natürlich) habe ich sehr vermisst, aber mir ist auf eine wunderschöne Art gezeigt worden wie wichtig ich doch einigen Menschen hier bin und das Gefühl ist unbeschreiblich schön. Ich bin tief beeindruckt und hatte einen wunderbaren 32. Geburtstag, den ich niemals vergessen werde... Vielen Dank an alle meine deutschen Freunde und meine Familie für die lieben Glückwünsche und Geschenke, die ihren Weg ans andere Ende der Welt gefunden haben.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Fallschirmspringen

Fallschirmspringen stand ja schon immer auf meiner Todo-Liste... so seit ungefähr 10 Jahren zumindest. Am Wochenende war es dann endlich so weit. Randi hatte Geburtstag und wollte unbedingt einen Tandemsprung machen, was sie dann auch auf Jodis Geburtstag die Woche vorher kundgetan hat - bis dahin hatte ich geplant der Fahrer zu sein, weil ich zwar schon immer springen wollte, aber doch immer gehörig Respekt vor der Sache hatte... Nach einer Flasche Sekt war ich dann der Meinung dass Fallschirmspringen die beste Idee der Welt sei und habe mal gleich zugestimmt. Jodi und auch Pe, die 3 Tage später erst hier ankam, haben kundgetan dass sie auch ganz wild drauf sind und so hatte ich meine Klappe mal wieder ein wenig zu weit aufgerissen und fand mich irgendwie in der Situation wieder dass ich nicht mehr nein sagen konnte... Zack hat Randi gebucht und es gab kein Zurück mehr! Die ganze Woche habe ich mir in die Hose gemacht, geträumt dass mein Fallschirm nicht aufgeht und - so wie es im Nachhinein aussieht - einen nervösen Magen entwickelt. Den Samstag beim Hockey habe ich überwiegend auf der Toilette verbracht und dachte schon, ich könnte am Sonntag nicht springen, aber das war dann zum Glück nicht der Fall. Wir sind die Küste runtergefahren nach Wollongong, wo man springen und direkt am Strand landen kann. Kaum angekommen, war meine Nervosität wie weggeblasen und ich hatte einfach nur noch Bock mich aus dem Flugzeug fallen zu lassen. Die Vorbereitung dauert ewig: Papierkram ausfüllen, wiegen lassen, Klamotten überziehen, Gurt umgelegt bekommen, kurzes Briefing, in den Bus steigen, zum Rollfeld fahren, auf Flugzeug warten, ins Flugzeug steigen...gähn! Der Flug an sich war schon schön, weil wir nur 6 Springer mit dem jeweiligen Instructor waren... eine kleine Maschine mit durchsichtiger Rolltür, die ich dann auch gleich mal mit meinem Instructor in 14000 Fuß Höhe aufmachen durfte bevor wir dann als erstes Tandem-Team aus dem Flugzeug gesprungen sind. Immer noch nicht nervös, sondern völlig fasziniert von der schönen Aussicht, habe ich noch Wale versucht im offenen Meer zu entdecken als Greg meinte, es wäre so weit und raus! Es wird sehr schnell sehr windig und kalt da oben, sehr laut dazu wenn der Wind an den Ohren vorbeisaust und die Erde in rasender Geschwindigkeit näherrückt. Der freie Fall erzeugt leider nicht dieses flaue Gefühl im Magen, das ich so mag wenn man Achterbahn fährt und die eine Sekunde das Gefühl hat schwerelos zu sein bevor sie in Richtung Boden donnert. So hatte ich mir den freien Fall vorgestellt und dachte, dass dieses Kribbeln im Magen dann eine ganze Minute anhält - war nicht so! Ich fühlte mich entspannt und habe die Aussicht genossen. Fast hat man das Gefühl in der Luft zu stehen bis der Fallschirm aufgeht und der Lärm urplötzlich aufhört. Ich durfte steuern, wir sind Pirouetten geflogen und ich habe weiter mit offenem Mund die Aussicht bestaunt bevor wir dann leider gelandet sind und das ganze Abenteuer vorbei war. Gerne würde ich lernen selbst zu springen. Wie cool wäre es, einen eigenen Fallschirm zu haben und sich immer aus dem Flugzeug werfen zu können wenn einem danach ist???

Mehr Besuch

Pe ist nun auch schon eine Woche hier und ich bin noch gar nicht dazu gekommen mal wieder was zu schreiben... Olaf und Angie waren übers Wochenende ebenfalls zu Gast, sind aber mittlerweile ins Landesinnere weitergereist. Da wir aber mal wieder richtig Spaß hatten mit allen zusammen, haben wir uns spontan entschlossen, das letzte Wochenende im Juli gemeinsam in Port Douglas zu verbringen. So haben Charlotte und ich uns 2 Tage freigenommen und freuen uns auf ein wohlverdientes langes Wochenende... Nur noch 10 Arbeitstage...

Donnerstag, 2. Juli 2009

Besuch!

Yay, und ich habe wieder Besuch. Randi ist gestern angekommen und hat sich kein Stück verändert. Sie verläuft sich noch immer auf dem Weg zum Badezimmer, führt noch immer für einen dreiwöchigen Urlaub 4 Gepäckstücke mit sich und hat kaputte Füsse... Es ist gut sie wiederzusehen, aber ich habe vergessen wie anstrengend sie sein kann. Nun bin ich zu allem Unglück auch noch krank und liege seit 2 Tagen im Bett - das macht mich sicherlich nicht geduldiger. Die Arme, vielleicht tue ich ihr Unrecht. Auf jeden Fall habe ich sie heute das zweite Mal in Folge aus dem Haus gejagt, weil das Wetter mal richtig gut ist. Seit Wochen hat es fast ausschließlich geregnet und sie hat das Glück, dass seit ihrer Ankunft die Sonne scheint. Klar weiß sie das nicht, aber im Winter muss man jede Gutwetterphase ausnutzen und gleich vor die Tür gehen, die Stadt erkunden und viele viele Fotos machen - vor allem wenn man nur 1x vorher für ein paar Tage hier war. Stattdessen sitzt sie bis mittags im Schlafanzug auf dem Sofa und macht einen auf inaktiv... So nicht! Raus mir ihr und ab ins Bett mit mir... ich hoffe, sie hat einen schönen Tag, kommt mit vielen tollen Fotos und mindestens einer interessanten Geschichte zurück, die nicht ihre schmerzenden Füsse, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Bauchschmerzen oder sonstige Schmerzen beinhaltet. Ich harre der Dinge die da kommen und warte auf Pe, die nächste Woche anreist! Am Wochenende drauf leisten uns Ole und Angie auf ihrer Hochzeitsreise für ein paar Tage Gesellschaft und wir gehen alle zusammen ins Olympische Stadion nach Homebush um die Damen-Hockey-WM zusammen mit 10 anderen, u.a. meinen Holländern, zu sehen. Ich freue mich schon tierisch und kann es kaum erwarten wieder gesund zu werden. Gestern konnte ich schon kein Tennis spielen, heute muss Boxen ausfallen und ich kann leider Randi im Moment wenig von Sydney zeigen, weil ich einfach nicht aus dem Haus gehen sollte... Ich bin sogar zu schlapp Wimbledon zu gucken - stelle sich das mal einer vor! Da habe ich doch glatt verpasst wie Haas zum Glück und völlig verdient, wie ich höre, Djokovic rausgehauen hat! Und ich habe sogar bezahlt um Wimbledon online gucken zu können...

Hunter Valley Tour

Wow, ich habe schon verdammt lange nichts mehr geschrieben. Dabei ist doch so viel passiert!

Unser Wochenende im Hunter Valley zum Beispiel... Das Hunter Valley ist neben Barossa Valley wohl das bedeutendste Weinanbaugebiet Australiens und liegt etwa 120km nörlich von Sydney. Die Gegend ist vor allem für den Semillon bekannt, aber ein Besuch der ein oder anderen Weinkellerei (von weit über 100!) lohnt sich auch wegen des Shiraz. Außerdem gibt es dort Oliven und Käse... perfekt also für ein Wochenende mit einer Gruppe von 9 Leuten im Spätherbst! Ich habe uns eine Unterkunft auf einem familienbetriebenen Weingut besorgt, Marsh Estate. Wir hatten ein wunderschönes Haus ganz für uns allein, umgeben von Weinbergen und mit einem großen Wohnzimmer für gemütliches Beisammensitzen. Außer uns war weit und breit kein Mensch zu sehen. Die Familie, die die Weinproduktion dort betreibt, wohnt nicht auf dem Gut, weil sie Arbeit und Familienleben trennen möchte. Wie ich dort lernen durfte, ist Marsh Estate etwas Besonderes im Hunter Valley, denn es ist das einzige Weingut dort, das ausschließlich von natürlichem Niederschlag lebt. Das ist in Australien schon mal eine große Sache... Darüber hinaus füllt Familie Marsh auch selbst den produzierten Wein in Flaschen ab, produziert die Etiketten und verkauft ausschließlich auf dem Gut bzw versendet auf Wunsch an Kunden. Marsh Wein gibt es in keinem Bottle-Shop und bei keinem Weinspezialisten hier in der Stadt zu kaufen - schade, denn der Wein ist ausgesprochen lecker und wir haben unseren schon ausgetrunken und es wäre leichter sich die ein oder andere neue Flasche hier zu kaufen als sich gleich einen ganzen Karton kommen zu lassen, aber Charlotte und ich ziehen das dennoch in Erwägung... Andrew Marsh, der Weinspezialist dort, hat dieses Jahr zum ersten Mal seit 7 Jahren wieder einen Sekt produziert. In den letzten Jahren war es zu trocken und er hat darauf verzichtet. Was ein Glück für uns, dass wir den diesjährigen probieren durften! Cremant... einfach lecker und natürlich haben wir ein paar Flaschen eingetütet - das versteht sich ja von selbst.


Wir haben uns Freitag Nachmittag auf den Weg gemacht - wir, das sind in dem Fall Charlotte, ihre englische Freundin Jodi, meine Ex-Nachbarin Philo, Ruki und ich. Meine holländischen Freunde Martijn und Marlies sowie Wouter, ein Belgier, und Ephrem aus Malaysia sind erst später angereist. Kaum angekommen, waren wir völlig geplättet von dem ausgesprochen schönen Haus, das wir ein ganzes Wochenende unser Eigen nennen durften: http://www.marshestate.com.au/
Philo war schön ofter im Hunter Valley, kannte sich daher bestens aus und hat uns zum Abendessen bei Shaky Tables ausgeführt: http://www.shakeytables.com.au/hcl_dining.htm
Super Essen, ausgefallenes Ambiente, guter Wein... der perfekte Start in ein unvergessliches Wochenende.

Als wir leicht angetrunken zu unserem Haus zurückkehrten, waren die Holländer mit Baggage schon angekommen und wir haben es uns gleich alle zusammen im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Ich war die Verbindung zwischen den meisten Leuten und so hatten sie ein wenig Zeit sich zu beschnuppern bevor wir alle kurz nach Mitternacht völlig erschöpft in unsere Betten gefallen sind... Wir hatten einen ereignisreichen Tag vor der Brust - dank Philo, die eine tolle Tour für uns zusammengestellt hat. Wir hätten eine Tour buchen können, haben uns aber entschieden selbst zu fahren, damit wir so lange an einem Ort bleiben können, wie wir möchten und nicht nur zu den großen Weinkellereien aka Touristenfallen geführt werden, sondern uns auch die kleineren genauer anschauen konnten. So haben Philo und ich die Fahrer gespielt... Begonnen haben wir mit einer Weinprobe bei Marsh, dann weiter zu Tintilla, die relativ schäbigen Wein produzieren, aber dafür gute Oliven und Chutneys. Ich spucke ja selten Alkohol aus, aber dieser Wein hat mir gleich ne Gänsehaut verpasst - kein Wunder wenn Australier versuchen, italienischen Wein zu kopieren, kann das nur in die Hose gehen. Pfui Teufel! Weiter gings zum Käse, der ausgesprochen lecker war und dann zu Peterson's Champagne House, bekannt für den Sparkling Shiraz... ich hätte ja nie gedacht, dass ich roten Sekt trinken würde nach meinem letzten Erlebnis mit Krim-Sekt, das mir weniger gut in Erinnerung geblieben ist, aber der Sekt dort ist einfach köstlich! Auch den gibt es nirgendwo anders zu kaufen als direkt dort in der Sektkellerei und so haben wir auch von dort die ein oder andere Flasche nach dem Mittagessen auf dem Sektgut mitgenommen. Alles in allem hatten wir einen sehr geselligen Tag mit nur einer notorischen Nörglerin, die aber weitestgehend ignoriert wurde wie es sich für Nörgler gehört. Mit nichts zufrienden, aber im Vorfeld kein Interesse gehabt sich an der Organisation zu beteiligen... keinen besseren Vorschlag zur Hand, aber ne Fresse ziehen - kein gutes Rezept in meinen Augen und zum Glück auch nicht in den Augen der anderen 7, die alle unkompliziert, freundlich, fröhlich und zufrieden waren. Nörgler wäre lieber mit dem Fahrrad gefahren als mit dem Auto, weil wir ja 'nur essen und trinken' und überhaupt keinen Sport treiben. Nicht dass Nörgler ein Fitnessfanatiker mit nem fitten Körper wäre - nö, wir stellen uns lieber einen übergewichtigen Umpa Lumpa vor und man hat das ungefähre Bild vor Augen. Wenn man die ganze Woche frisst und Cola säuft, warum muss man sich dann plötzlich im Hunter Valley, wo es nun wirklich um Wein und gutes Essen geht, Gedanken über seine mißratene Figur machen?!? Will mir nicht in den Schädel... auch heute noch nicht... Gut, Fahrradfahren ist eine Option und wir haben uns sogar breitschlagen lassen - dann hat es aber angefangen zu regnen und am Ende war es gut, dass wir keine Räder geliehen haben, weil wir gute 100 km mit dem Auto zurückgelegt haben um all die Weinkellereien zu besichtigen, die wir uns vorgenommen hatten. Die 100km wäre Umpa Lumpa nämlich sicherlich nicht geradelt ohne uns die Ohren vollzuheulen. Manche Leute sind eben leider nie zufrieden - und wie man an einem so fantastischen Wochenende noch was zu meckern haben kann, ist mir ein Rätsel! Manchmal muss man 'einfach mal die Fresse halten', wie Atze so schön sagte... Nach unserem Besuch im Schokoladenladen, wo es frische Erdbeeren gedippt in warmer Schokolade aus einem Schokoladenbrunnen gab, haben wir uns langsam auf den Heimweg gemacht - Philo und ich wollten auch mal ein ganzes Glas Wein trinken. Auf dem Weg haben wir dann den einzigen Pub in Pokolbin entdeckt und einen kurzen Einkehrschwung beschlossen. Ein Bierchen für die angetrunkenen Weintester, eine Cola für Philo und mich... Wir haben ne Runde Billiard gespielt, festgestellt dass die Einheimischen keinen Bock auf Touristen hatten, und waren eigentlich dabei uns auf den Heimweg zu machen, als Nörgler entdeckte dass ihr Lieblingsteam Rugby gegen Frankreich spielen würde. Daher musste sie unbedingt ohne Rücksicht auf Verluste in der Kneipe bleiben, hat mit niemandem mehr ein Wort gesprochen, ihr Billiardspiel mittendrin abgebrochen und nur noch auf die Leinwand gestarrt. Das war natürlich mal wieder was für mich! Ich habe meine Meinung sehr deutlich kundgetan und angeboten, mein Auto nach Hause zurückzufahren - es standen 4 weitere Sitzplätze zur Verfügung und alle anderen wollten nach Hause. Auch Philo, die ja das 2. Auto fuhr. Pech gehabt, Umpa Lumpa, würde ich sagen! Mehrheitsentscheidung... kannste dann wohl knicken, Dein blödes Rugby-Spiel.... aber nö, sie wollte trotzdem bleiben und dann eben mit nem Taxi nachkommen. Nicht ganz so einfach dort... es gibt nämlich keine Taxis in Pokolbin - die müssen aus dem nächstgrößeren Ort herüberbestellt werden. Ich hatte definitiv die Schnauze voll von so viel Egoismus und habe mein Auto mit 4 Leuten nach Hause gefahren - da ich aber doch kein Arschloch durch und durch bin, habe ich angeboten zu prüfen ob unser Fernseher Foxtel hat (Pay TV), das das Spiel nur dort übertragen wurde. Kaum zu Hause angekommen, erhalte ich nen Anruf von Jodi, die mit Philo und einem anderen Übriggebliebenen noch in der Kneipe hockten weil sie den Einzelgänger nicht allein zurücklassen wollten:"Kann ich sie jetzt hierlassen oder was? Ich will nach Hause!" Wir hatten Foxtel und man hätte sich auch gleich nach Hause begeben können, aber gut... das wusste niemand vorher. Ich frage mich aber wie kann man sich so einen Alleingang leisten ohne überhaupt von dem Spiel gewusst zu haben? Wenn man sich die ganze Woche darauf freut, dem Spiel entgegenfiebert und allen vorher sagt dass man auf keinen Fall das Spiel verpassen möchte, ist das sicher eine andere Sache - aber so... Nun ja, ich hatte auf jeden Fall den Papp auf.

Der Rest des Abends verlief auch nicht wirklich reibungslos, weil sich der Egoismus der einen Person fortsetzte, aber alle anderen hatten Spaß miteinander und konnte zum Glück über so viel Spasselei lachen. So haben wir Pictionary gespielt und später am Abend ein Werwolf-Rollenspiel, das Wouter, unser Belgier, vorgeschlagen hat. Ich kannte es nicht, hatte aber schon davon gehört und wir hatten alle riesigen Spaß dieses Spiel zu spielen - wieder und wieder - bis wir irgendwann morgens gegen 4h schlafen gegangen sind. Trotz der Nörgelei einer Einzelperson ein wunderschönes Wochenende!!! Jederzeit wieder... allerdings ohne den Spezialgast :)