Endlich war er da, Melbourne Cup Day. Diesem Tag fiebern alle Australier, groß und klein, in etwa so sehr entgegen wie Weihnachten. Melbourne Cup ist das jährlich stattfindende Pferderennen, bei dem schon mancher Australier Haus, Hof und Weib verspielt hat... Ich habe den Melbourne Cup bisher schon 2x während meiner Australienaufenthalte erlebt und muss sagen, dass der diesjährige der bislang langweiligste war. Victoria hat natürlich die Gelegenheit genutzt und gleich mal nen Feiertag draus gemacht und da sich der gemeine Australier ohnehin durch ausgeprägte Faulheit auszeichnet, geben die meisten Firmen nach und unterstützen diese Angewohnheit am Melbourne Cup wenig bis gar nicht zu arbeiten, auch noch mit Drinks und Knabbereien. Bisher habe ich selten einen Australier gesehen, der nach 12 Uhr mittags noch nüchtern war. Vor 2 Jahren in Brisbane beispielsweise kamen sie scharenweise in Anzug und Kostümchen in die Kneipen geströmt und haben sich mal schnell innerhalb von 3 Stunden so abgeschossen, dass sie das etwa 3-minütige Rennen gar nicht mehr erlebt haben. Ihr seht, es geht hier mehr um die Vorbereitung auf das Rennen und die anschließende Siegesfeier bzw. das Frustbesäufnis wenn man alles verloren hat... Das Rennen selbst tritt völlig in den Hintergrund, ist aber eine sehr willkommene Ausrede, sich mal mit seinen Kollegen so richtig einen zu geben!
Nicht so bei uns... Unsere Firma hat zwar überraschenderweise auch Alkohol ausgeschenkt (zwischen 15 Uhr und 15:15) und ein paar Chipsschalen ausgegeben, weil es sich eben so gehört in diesem Land, aber man wurde dann im Grunde auch gleich wieder an seinen Schreibtisch zurückgescheucht... sehr enttäuschend! Nicht dass mir heute nach Saufen zumute gewesen wäre, aber dafür, dass Melbourne Cup ein Ereignis ist, das die ganze Nation für diese 3 Minuten Rennen zum Stillstand bringt, war Ingram's Performance wenig beeindruckend...

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