Sonntag, 6. Januar 2008

Weihnachten auf australisch


Den Heiligabend haben Pe und ich gemeinsam in einer abgelegenen Unterkunft im Hinterland von Port Fairy verbracht. Quambys Homestead kann ich jedem empfehlen, der sich dort mal aufhält: ein altes Farmhaus mit etwa 6 Minihäuschen, die sich über das Grundstück verteilen. Alle bieten unterschiedlich viel Platz und befassen sich mit verschiedenen Motti. Unseres beispielsweise war das alte Schulhaus und urgemütlich eingerichtet mit einer alten Holztruhe, Kamin und einem schönen stahlverzierten Bett im englischen Stil. Ideal für Pärchen, möchte man meinen... Aber auch Pe und ich haben uns hier wohlgefühlt, uns schön einen auf Weihnachten getrunken und unsere persönliche kleine Bescherung gemacht.
Der 25. dann ist der große Tag in Australien, an dem wir bei Nikki's Eltern auf der Farm schon zum Mittagessen eingeladen waren. Nach etwa 3 Stunden Fahrt durch mittlerweile brütende Hitze fanden wir uns in einer extrem entspannten Shorts- und T-Shirt-Atmosphäre bei den Munros wieder. Als klassisches Weihnachtesessen gab es Truthahn und Schweinebraten, diverse Salate, Kartoffeln, gerösteten Kürbis und selbstgebackenes Brot. Schon mittags hatten wir einige Bierchen auf, haben Billiard gespielt und sind dann irgendwann auf einer von Kevin's legendären Farmtouren mit einem überdimensionierten Mähdrescher gefahren um den Rest der Ernte einzuholen und konnten sogar auch noch eine Runde mit seinem 4-sitzigen Flugzeug drehen. Pe saß vorne und hatte zwischenzeitlich sogar das Steuer in der Hand – das wird in etwa der Moment gewesen sein, indem sich mein Magen umdrehte ;-) Nein, keine Angst, ich habe weder gekotzt noch hatte ich das Bedürfnis danach...
Zur Bescherung hatten sich unsere Australier auch was Feines ausgedacht. Jeder sollte im Vorfeld ein Unisex-Geschenk im Wert von 50$ besorgen und ich dachte, dass das sicher auf Wichteln hinauslaufen würde. So war es auch, aber hier wurden Nummern vergeben und der 1. durfte sich ein Geschenk aussuchen, es auspacken (soweit bekannt), Nummer 2 konnte sich dann überlegen, ob er das bereits ausgepackte Geschenk von Nummer 1 klauen oder aber ein neues noch verpacktes Geschenk öffnen wollte. Nikki's Bruder Peter war der letzte und saß die ganze Zeit über mit diesem zufriedenen Gesichtsausdruck dort...Am Ende hat er natürlich ein Geschenk stibitzt: Pe's Kölsch-Gläser und den Jägermeister, den sie aus Deutschland mitgebracht hatte.

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