Dienstag, 2. Oktober 2007

Kangaroo Island, 1. Tag - von unbefestigten Straßen und Seelöwen

Ist man erst einmal mit dem Auto auf Kangaroo Island unterwegs, stellt man fest, dass diese Insel wirklich recht groß ist. KI, wie Kangaroo Island von den mundfaulen Australiern genannt wird, ist 145 km lang und zwischen 900 m und 57 km breit. Nur wenige Straßen sind dort geteert, so etwa die Hauptverbindung von Ost nach West und kleinere Straßen in Richtung Flughafen und Fähre. Ansonsten sind die Straßen unbefestigt, führen durch eine sehr hügelige Landschaft und man hat zwischendurch schon das Gefühl, eine Rallye zu fahren. Man hat dieses uraustralische Gefühl unendlicher Freiheit. Die rote Erde unter sich und gleichzeitig nie wirklich weit vom Strand entfernt zu sein, kann schon für Euphorie sorgen. Dazu kommt, dass die Insel von Tieren nur so wimmelt: Koalas sitzen faul in Eukalyptusbäumen herum, Wallabies hüpfen vorbei, Echnidnas suchen sich kurz vor Sonnenuntergang Nahrung und stromern am Straßenrand herum und es gibt Seelöwen, Seehunde und überhaupt gaaaanz viel Natur zu entdecken.

Für Freitag hatte ich mir vorgenommen, ein wenig über die Insel zu fahren um zum einen ein Gefühl für den Linksverkehr zu entwickeln, zum anderen aber um der Rennfahrerseele, die in meinem Innern schlummert, bei der ein oder anderen Rutschpartie auf den Schotterstraßen Genüge zu tun. Zusätzlich stand Seal Bay Conservation Park, der erste Nationalpark für dieses Wochenende, auf dem Programm. Es handelt sich hierbei um einen Traumstrand an der Südküste der Insel, auf dem sich ca. 500 Seelöwen niedergelassen haben. Sie stehen unter Artenschutz und man kann sich ihnen entweder über einen Holzsteg nähern oder sich für eine geführte Tour direkt am Strand anmelden. So wird sichergestellt, dass die Menschen den Seelöwen nicht zu nahe kommen und diese sich ungestört vermehren können. Ich habe mich für die geführte Tour entschieden und keine Sekunde bereut, denn ich bin den Tieren wirklich bis auf 3-5m nahe gekommen! Den Steg kann man dann trotzdem noch entlangwandern, es ist aber schon schöner, aus nächster Nähe zu sehen wie sich die Tiere am Strand tummeln oder sich, wie in meinem Fall, schutzsuchend in den Dünen verschanzen um dem starken Wind zu entkommen. Nur vereinzelt waren die Tiere unterwegs. Die Mehrheit lag faul herum, aber auch das war toll zu beobachten.

Eh ich mich versah, war es auch schon 16h und damit Zeit für mich, Leah und Couch auf ihrer Farm in der Coopers Rd zu treffen. Es gab noch so viel für mich zu entdecken, aber das musste bis zum nächsten Tag warten. Ich machte mich auf den Weg über diverse Schotterstraßen und entdeckte mehrere Echidnas und ein Känguru, das sich im Rahmen eines Attentatversuchs vor mein Auto werfen wollte. ABER nicht mit mir, mate! Ich hab schon langsam gebremst und stand, bevor es sich oder mir bzw. meinem Auto schaden konnte. Es stand dann ne Weile vor meiner Motorhaube und starrte mich leicht dümmlich an - ich habe wahrscheinlich nicht minder blöd zurückgeglotzt und erst viel zu spät reagiert um die Kamera herauszuholen... Da war der Kamerad schon fast wieder in den Büschen verschwunden, war aber so freundlich noch mal fürs Foto in meine Richtung zu schauen.

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