Sonntag, 15. August 2010

Langweilige Kneipe...?

Charlotte hatte Besuch von 3 Freunden aus England, die sich wiederum mit ihren Freunden in einem Pub in der Nähe von Central treffen wollten. So weit, so gut. Da ich ja gerne neue Leute kennen lerne, bin ich natürlich mitgegangen und war mehr als erstaunt als wir auf einmal vor einer Kneipe standen, in der ausschließlich alte Leute saßen, die ihr Samstagnachmittagsteak stumm in sich hinein schaufelten. Ich dachte mir noch „Das kann ja was werden – es riecht schon nach Langeweile und einer schlechten Wahl der Location...auch egal, die Leute, mit denen ich hier bin, scheinen ja ganz in Ordnung zu sein. Was kümmert mich also das Rentnerinventar?“ Also sind wir rein und haben uns das ein oder andere Bier in dem überraschen hübsch zurecht gemachten Biergarten gegönnt. Die Zeit verging, wir haben uns schön unterhalten und als ich das nächste Mal reinging um Nachschub zu holen, waren wie auf einen Schlag die ganzen Senioren verschwunden und der Raum, der einst eine langweilige Kneipe war, hatte sich in eine schwarze Grotte verwandelt . Das Licht war so gut wie ausgeschaltet, nur die Notbeleuchtung schien noch an zu sein und die vormals weißen Wände waren mit schwarzen Tüchern verkleidet. Interessant, das neue Ambiente sollte mich aber nicht weiter von meiner Mission abhalten – und die war ja nun mal eine neue Runde Bier für mein Team zu kaufen. Während ich so auf die frisch gezapften Coopers Pale Ale wartete, kamen wohl sämtliche Gothics dieser Welt aus ihren Löchern und haben als hätten sie sich abgesprochen diese Kneipe bevölkert. Schwarz wo man hinschaute – besonders cool für mich, die ich in roten Turnschuhen und meiner Lieblingsjeans unterwegs war. Wie so häufig, sind einige der neuen Gesichter, die ich dort ausmachen konnte, wohl durch einen stundenlangen Schmink- und Aufbrezelprozess gegangen bevor sie sich zu dieser – wie ich später herausfinden sollte – monatlichen Gothic-Veranstaltung namens „Die Maschine“ bequemt haben. Kleider wie man sie nur aus Märchenfilmen kennt (gut, falsche Farbe, aber echt cool!) und die üblichen Frisuren, Nietengürtel, -stiefel und was sonst noch so dazu gehört. Die Musik war auf einmal auch viel besser als vorher und ich muss sagen dass ich positiv überrascht war! Industrial ist jetzt nicht so mein Ding, aber ich habe mich doch sehr gefreut Wolfsheim oder auch das ein oder andere Lied von Rammsteim zu hören. Mein Bekanntenkreis draußen hat sich dann recht schnell entschlossen die Lokalität zu wechseln, aber ich habe mal gleich ein paar Leute angequatscht und mich so gut mit ihnen unterhalten dass ich mich entschlossen habe alleine dort zu bleiben. Schon witzig wie sich so ein Abend entwickeln kann...

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