Marlies, meine holländische Freundin vom Tennis, hatte gestern Geburtstag und wir hatten uns überlegt, dass ein Picknick im Park genau das richtige wäre, um den heißen Tag im Schatten zu verbringen. Witzig, dass ich um die halbe Welt reisen muss, um meinen Tag mit 2 Engländern, 2 Holländern und 2 Belgiern zu verbringen.... Jeder hat was mitgebracht, wir haben unser Essen geteilt, die Holländer haben für Getränke gesorgt - endlich mal jemand, der versteht, dass man zum eigenen Geburtstag einen ausgibt. Hier sind die Australier ja schon geschockt, wenn man mit nem Geschenk ankommt und alles ist BYO - bring your own... A propos Geschenk: ich habe einen Süßigkeitenladen gefunden, der holländisches Lakritz verkauft, und dort mal ordentlich zugeschlagen. Salziges Lakritz ist nämlich das, was Marlies am meisten vermisst. Sie hat sich wie ein Schneekönig über eine olle Kioskpapiertüte voll gefreut.
Unser Picknick fand im Centennial Park statt, der sehr weitläufig und wunderschön angelegt ist. Überhaupt nehmen die Parks hier in Sydney ganz andere Dimensionen an als in Deutschland und es ist sehr australisch, seinen Picknickkorb zu packen (evtl. auch noch den Grill), den Eski (Kühltruhe auf Rädern) randvoll mit Alkohol und Eiswürfeln zu füllen und sich mit diversen Decken in nen Park zu begeben.
Wir haben uns für einen Platz im Schatten in der Nähe des Ententeichs entschieden, Fußball und Beachball gespielt, ein bißchen Wein gepichelt und jede Menge Spaß gehabt. Besonders als Marlies vorschlug, wir sollten doch Geburtstagsspiele spielen - wie früher auf einem Kindergeburtstag... Eierlaufen, Wettessen, Sackhüpfen usw. Zuerst wenig begeistert, war ich aber dann diejenige, die den meisten Spaß hatte und sicher auch am lautesten gelacht hat. Als unserem Eierlaufen enttäuschenderweise kein einziges Ei zum Opfer gefallen ist, wir die rohen Eier aber nicht wieder mit nach Hause schleppen wollten, kam Walter, der Belgier, auf die Idee, wir könnten ja Eierwerfen spielen. Einer wirft, einer fängt... Man beginnt mit einer Distanz von 2 Metern und entfernt sich Stück für Stück voneinander um eine immer größere Distanz zu überbrücken. Auch hier ging zu Beginn leider gar kein Ei zu Bruch. So bis etwa 20 Meter passierte nix, dann aber platzte eins nach dem anderen. Ich hatte Glück als ich einen schlechten Wurf über Kopf fangen musste. Der Aufprall des Eis in meiner Handfläche ließ nichts Gutes ahnen und ich sah mich schon mit rohem Eischleim in den Haaren im Park stehen... Ist aber noch mal gut gegangen... der witzige Teil begann dann direkt nach mir, als unser Team etwa einen Meter weiter nach hinten gerückt ist. Der Engländer musste fangen und ihm sind gleich 3 Eier hintereinander geplatzt. Das 1. auf dem Unterarm - schlecht gefangen, sag ich mal...das 2. dann in der Handfläche - schon besser... das 3. ist ihm dann durch die schleimigen Finger gerutscht und auf den Fuss gefallen. Wir lagen alle vor Lachen am Boden! So wurden wir nach und nach unsere 12 Eier los - einige sind durch unpräzises Werfen (der Mädels - traurig, aber wahr) diversen Bäumen zum Opfer gefallen, die um uns rumstanden... Auch ein schönes Geräusch übrigens, wenn ein Ei an nem Baumstamm zerplatzt... Superwitzig, vor allem nach 2 Gläsern Wein oder so...
Den Rest des Abends haben wir dann bei den Holländern zu Hause verbracht, das enttäuschende Damenfinale geschaut und bis spät in die Nacht gequatsch. Ein schöner Tag war das! Heute geht es an den Strand... Wir haben knappe 30 Grad und mir ist nach Wellen zumute...
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