An diesem Wochenende war es endlich so weit: ich bin gleich nach der Arbeit zum Flughafen gefahren und nach Geelong geflogen um mich mit Peter, Nikki und Elliot zu treffen. Es leben die Billigfluglinien!!! Wir hatten uns schon seit Neujahr nicht mehr gesehen und die Zeit kam mir genauso lang vor wie die, in der ich meine Familie und Freunde nicht mehr gesehen habe...Peter und Nikki sind so was wie meine Familie hier in Australien. Da sie aber wirklich am Arm der Welt wohnen, konnte ich sie, seitdem ich in Sydney wohne, nicht besuchen. Meine Reise nach Cavendish dürfte etwa 1,5 Tage dauern, da ich von hier aus niemals die einzige Zug-/Busverbindung von Melbourne nach Hamilton (in die nächste größere Stadt, wenn man sie so nennen möchte) erwischen würde. So war es ein toller Kompromiss dass die beiden sich auf die etwa 3-stündige Autofahrt nach Geelong
gemacht haben um mich am Flughafen einzusammeln.
Elliot hat sich gemacht! Er ist schon kein Baby mehr, sondern ein richtiges Kleinkind - mit vielen dummen Ideen und unglaublichem Charme, der kleine Verbrecher! Wie es bei Jetstar, der Billigfluglinie von Qantas, so üblich ist, hatte mein Flug gehörig Verspätung. Normalerweise lässt mich das kalt, da aber PJ und Nik mit Baby im Auto gegen 21h abends in Geelong auf mich warteten, war ich schon angepisst bevor ich überhaupt an Bord gegangen bin, wohlwissend dass wir noch eine gute
Stunde zum Haus der Eltern fahren würden und Elliot natürlich um diese Uhrzeit schon lange im Bett wäre...Als hätte der Rest der Welt es bemerkt, waren beide Sitzplätze neben mir unbesetzt, so dass ich mich ausbreiten konnte und meine gute Laune ganz schnell wieder zurück war. In Geelon angekommen, haben wir uns gleich gefunden und sind nach Fairhaven an die Great Ocean Road gefahren, wo Peter's Eltern ein wunderschönes Haus mit Blick aufs Meer haben. Das Foto rechts zeigt den Blick aus meinem Schlafzimmerfenster runter auf die Great Ocean Road. In der Ferne ist Lorne zu erkennen.
Da Pete's Eltern derzeit für 6 Monate in Italien weilen, hatten wir das ganze Haus für uns und haben im Grunde nicht viel unternommen: erzählt, erzählt, erzählt und uns entspannt, viel Zeit mit Elliot verbracht und den Pizzaofen im Garten eingeweiht. Natürlich haben wir auch gegrillt, wie es sich für gute Australier gehört. Elliot lernt sein Handwerk früh...gut so, dann wird auch was aus ihm!
Peter und ich sind noch zu einem erfolglosen Angelversuch aufgebrochen..erfolglos, weil ich Flachlandtiroler die Gezeiten leider falsch nachgeschlagen habe und wir dann bei nahender Flut mitten in der Nacht mit Taschenlampe und Netz am bitterkalten Strand aufgeschlagen sind... Gut für Pete, der nur einen Shortie anhatte, während er mir großzügig den langen Neoprenanzug überlassen hat. :-) Natürlich mussten wir einen Versuch wagen...wir waren ja schließlich nicht umsonst gekommen! Das Wasser hat meine Füße innerhalb einer Minute schockgefroren. Ich kann nur erahnen, wie Peter sich mit nackten Beinen gefühlt haben muss! Als wir den ersten Fisch entdeckt hatten, brach die erste Welle über uns herein und wir haben uns wie zwei begossene Pudel aus dem Wasser geschleppt und beschlossen, dass das Nachtangeln keine gute Idee sei...doofer Touri, hätte ich mal gerafft dass Peter mit Ebbe auch wirklich Ebbe meint und nicht, wie Nikki mir erklärt hatte, die Halbzeit zwischen Ebbe und Flut!!! Nass und durchgefroren sind wir ohne Beute heimgekehrt, haben den Rest des Abends über uns selbst gelacht und beschlossen, dass wir beim nächsten Mal auf jeden Fall schon mal eine Nacht verplant haben. Darauf freue ich mich schon jetzt und ich hoffe sehr, dass Nikki und Elliot dann mit an den Strand kommen können, weil es sicherlich wärmer sein wird.
Dieses Wochenende war wie ein Urlaub für mich - es ist schon witzig, was ein Tapetenwechsel ausmacht! Zurück in Sydney habe ich noch immer ein fettes und zufriedenes Grinsen im Gesicht weil das Wochenende so schön war und freue mich darauf, dass hoffentlich mein Urlaubsantrag im Laufe dieser Woche endlich unterschrieben sein wird und ich den Flug nach Deutschland buchen kann. Ein Wiedersehen mit meiner Familie und den vielen lieben Freunden wird sicher noch 1000 mal schöner! Ich freue mich auf Euch!!!
Der einzige Wermutstropfen war, dass die Medensaison in Deutschland angefangen hat und damit meine Mannschaft auch die ersten 2 Spiele hatte. Ich habe gefehlt und konnte nur hilflos aus der Ferne beide Daumen drücken...leider haben wir beide Spiele 5:4 verloren. Ich denke schon drüber nach, ob ich nächstes Jahr einfach mal im Mai/Juni in Deutschland vorbeikomme, damit wir nicht mehr zu 5 antreten müssen...Schön war, dass ich eifrig und zeitnah per Email über die Ergebnisse informiert wurde und mich immer noch als Team-Mitglied betrachte und offenbar auch als solches gesehen werde. Das ist sehr, sehr schön!!!
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